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Borwin Bandelow: Psychopathen im Rampenlicht
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Dieser Frage geht Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Borwin Bandelow in seinem Buch “Celebrities. Vom schwierigen Glück, berühmt zu sein”, nach.
Bandelow ist ein bekannter Angstforscher. In seinem Buch legt er zahlreiche Prominente auf die literarische Couch und attestiert ihnen Persönlichkeitsstörungen.
Marilyn Monroe, Elvis Presley, Curtney Love und Janis Joplin sind nur einige wenige, die Taubitz in seiner Rezension erwähnt.
Borwin Bandelow: Celebrities. Vom schwierigen Glück, berühmt zu sein
Rowohlt Verlag,
Reinbeck 2006, 256 Seiten
www.borderline-netzwerk.info
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Autoren: Borwin Bandelow
Verlag: Rowohlt, Reinbek
Kritiker: Nikola Poitzmann
Ruhm und Erfolg – sie machen oft nicht glücklich. Kurt Cobain und Jimi Hendrix starben drogensüchtig und jung. Marilyn Monroe war depressiv und beging Selbstmord. Elvis Presley und Michael Jackson wurden nie mit sich und ihrem Leben fertig. Was passiert mit unseren Superstars? Fasziniert verfolgen wir die Geschichten über die Superstars, die vom schönen Leben und von großen Emotionen handeln, aber auch von Alkoholexzessen und Sexskandalen, von wilden Partys und Verschwendungssucht.
Wird man so, wenn man zu den gefeierten Prominenten dieser Welt zählt? Borwin Bandelow ist in seinem Buch „Celebrities. Vom schwierigen Glück, berühmt zu sein“ zu einer verblüffenden Erkenntnis gekommen, als er die Lebensgeschichten exzentrischer Stars verfolgte: Viele von ihnen leiden an Persönlichkeitsstörungen, sind depressiv, autoaggressiv, selbstmordgefährdet oder süchtig – und gerade ihr ständiger Kampf um Anerkennung und die tiefe Angst vor dem Absturz gibt ihnen die Kraft, auf der Leiter ganz nach oben zu klettern. Es ist nicht der Ruhm, der sie verändert; sie werden berühmt, weil sie anders sind.
Bandelow, Buchautor und Angstforscher, präsentiert auf 282 Seiten eine Fülle von spannenden und unterhaltsamen Porträts. Mit wissenschaftlich geschultem Blick analysiert er, was im Inneren der gestörten Stars vorgeht – und wie viel von ihren Obsessionen in uns allen steckt. Der Psychologe erklärt die verschiedenen Persönlichkeitsstrukturen, den Einfluss von Drogen und den Bezug der Stars zu Erotik und Sex sowie das Phänomen der vielen ungeklärten Todesfälle. Immer wieder erläutert er Einzelbeispiele, zum Beispiel von Sid Vicous von den „Sex Pistols“, der seine Freundin unter Drogeneinfluss im Hotelzimmer erstach, Elvis Presley, der zum Zeitvertreib mit einer Schusswaffe in die Zimmerdecke zielte oder Marilyn Monroe, die auf dubiose Weise an einer Pillenüberdosierung verstarb.
Der Wissenschaftler vertritt die gewagte These, dass Stars vor allem am Borderline-Syndrom leiden und sie nicht an dieser Persönlichkeitsstörung erkrankt sind, weil der Ruhm ihr Leben zerstört hat, sondern sie schon vorher krank waren und die Störung ihren Weg zum Ruhm unterstützt hat. Es ist also kein Zufall, dass so viele der Schönen und Reichen offensichtliche seelische Probleme haben. Bandelow wagt sogar zu vermuten, dass ihr Leben ohne den öffentlichen Bekanntheitsgrad nicht deutlich positiver verlaufen wäre, denn: „Was hätten sie gehabt, wenn sie nicht berühmt geworden wären? Eine Persönlichkeitsstörung allein mit all ihren negativen Aspekten, ohne die Chance, die eigenen Talente zur Geltung zu bringen, um Anerkennung zu finden, ohne die Möglichkeit, Angst, Unbehagen und Wut in Kreativität umzulenken.“
Bandelows These ist zwar heikel, aber nachvollziehbar. Sein Buch ist kurzweilig, wissenschaftlich verständlich geschrieben und bedient auch die menschliche Neugier, am Leben der Stars und Sternchen teilzuhaben sowie ihre Abgründe und Geheimnisse aufzudecken. Was leider fehlt, sind konkrete Hilfsmöglichkeiten für Betroffene, egal ob sie zu den Stars oder zu den normalen Bürgern gehören. Der Autor hinterlässt in seinem Buch den Eindruck, als ob der Lebensweg von Menschen mit Persönlichkeitsstörung automatisch vorgezeichnet sei und es keine Möglichkeit der Genesung gebe. Aber auch Menschen mit Persönlichkeitsstörung kann von einem Fachmann geholfen werden. Jeder hat Einfluss auf sein Leben.
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Schon gelesen?Bandelow attestiert Elvis tatsächlich eine Borderline-Störung...
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- Vincent-The-Falcon
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Er hat in der Tat ein paar Schlüsse gezogen, die plausibel (auch im Vergleich mit anderen Karriren und Stars) sind.
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Menschen mit einer Borderline-Störung waren immer an vorderster Front, wenn eine neue Musikrichtung geboren wurde.
Und es ist vielleicht kein Zufall, dass es oft Musiker mit Merkmalen einer Borderline-Störung waren, die aus Minderheiten und zerrütteten Ghetto-Familien stammten. So wundert es nicht, dass wir bei den wirklich großen Künstlern immer wieder solche finden, die einen typischen Werdegang haben: Sie sind in ärmlichen Verhältnissen geboren, hatten eine traumatisierende Kindheit, konnten nie Noten lesen, waren dennoch Vollblutmusiker, hatten in jungen Jahren Erfolge, waren trotzdem nicht zufrieden, sondern depressiv und voller Ängste, hatten unbeständige, unglückliche Partnerbeziehungen und waren dem Alkohol oder Drogen verfallen.
Und oft kamen sie viel zu früh in den Rock'n'Roll-Himmel. Ein Beispiel ist Elvis Presley...
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