Besprechung aus "Memories Of Elvis" - Nummer 129 (2006):
Von: Uwe Keiderling
Dies ist der gelungene Nachfolger der FTD-CDs "Elvis Is Back!" und "Today" - eine erweiterte Ausgabe der alten LP von 1961 auf 2 CDs mit einer Fülle von Bonusmaterial. Wie üblich hören wir zuerst die LP-Titel in ihrer originalen Reihenfolge, einschließlich der damaligen an Sabotage grenzenden Idee, auf der einen Seite nur alle langsamen und auf der anderen nur alle schnellen Lieder zusammenzufassen.
Ergänzt wird das Ganze durch einige Single-Titel, die zwar mit der LP selbst nichts zu tun haben, aber zeitlich und stilistisch gut dazu passen. Eine Ausnahme bildet hierbei "I Feel So Bad", welches aus der LP-Session stammt und ursprünglich auch auf der LP enthalten sein sollte. Zwecks Werbung für den zeitgleich mit der LP im Juni 1961 erschienenen Film "Wild In The Country" wurde dieses Lied dann aber kurzfristig noch gegen den Filmsong "I Slipped, I Stumbled, I Fell" ausgetauscht.
Bei einer ausschließlichen Beschränkung auf die Lieder der LP hätte FTD Probleme gehabt, zwei CDs angemessen zu füllen. Das Hinzunehmen der Singles hingegen verhalf den beiden Scheiben zu einer satten Spielzeit nahe der technisch möglichen Grenze der CD von rund 80 Minuten. Die Mischung der Lieder ist abwechslungsreich und gut anhörbar - es ist eben nicht jedermanns Sache, etliche Takes desselben Liedes hintereinander zu hören. Ich persönlich fand es nicht so schön, dass dabei mitunter auch einige direkt und ohne Pause hintereinander aufgenommene Fehlstarts und Takes auseinander gerissen und auf verschiedene Stellen verteilt wurden, doch das ist Geschmackssache.
BMG FTD 82876 67969-2Something For Everybody
CD 1 - "The Album"
Die LP- und Singletitel wurden wieder einmal neu remastert. Die Unterschiede zu den bereits sehr guten Fassungen auf der BMG-Box "From Nashville To Memphis" sind jedoch nur marginal. Dieses Mal wurde ein bisschen weniger rauschgefiltert. Das Rauschen an den leisen Stellen wird dadurch etwas deutlicher, aber einen Gewinn beim sonstigen Höhenspektrum merkt man nicht. Die einzigen beiden Lieder, bei denen ich nach scharfem Hinhören eine kleine Verbesserung im Vergleich zur BMG-Box feststellen konnte, waren "Little Sister" und "His Latest Flame", beide vom 26. Juni 1961.
Vielleicht wurde von dieser Session ein besseres Band gefunden? Beim normalen Zuhören über die Lautsprecherboxen wird man den Unterschied aber wohl gar nicht wahrnehmen.
Komplett aus der Reihe fällt allerdings der Bonustitel "I Slipped, I Stumbled, I Fell". Das hier verwendete Band ist wirklich schlecht, es ist verrauscht und ertrinkt so sehr im Echo, dass die Aufnahme allein durch den Nachhall dieses Echos am Ende um ein paar Sekunden länger wird als die gut remasterte Version, die es auf "Double Features" gab. Höchstwahrscheinlich handelt es sich hier um das alte Originalband von 1961, das in dieser Form auf der originalen RCA-LP zu hören war.
Track 1. – 12.
Die bekannten RCA-Master: "There's Always Me", "Give Me The Right", "It's A Sin", "Sentimental Me", "Starting Today", "Gently", "I'm Comin' Home", "In Your Arms", "Put The Blame On Me", "Judy", "I Want You With Me" und "I Slipped, I Stumbled, I Fell".
"The Singles"
Track 13. – 17.
Die bekannten RCA-Master: ". I Feel So Bad", "Little Sister", "(Marie's The Name Of) His Latest Flame", "Good Luck Charm" und "Anything That's Part Of You".
Unter den folgenden Outtakes sticht die Session vom 12. - 13. März 1961 durch eine besonders gute Tonqualität hervor. Bei den übrigen Sessions rauschen einige Bänder recht stark. Dies scheint jedoch einfach altersbedingt zu sein. Auch auf früheren Veröffentlichungen dieser Takes, egal ob offiziell oder nicht, gab es die gleichen Tonprobleme. Die Tonqualität der bereits früher offiziell veröffentlichten Outtakes ist zumeist gleich geblieben, doch es gibt auch ein paar Verbesserungen. Ganz besonders habe ich mich gefreut, dass dieses Mal im Vergleich zu früheren BMG- und FTD-CDs nichts schlechter geworden ist.
Einige der hier zu hörenden Outtakes gab es bereits zu Vinyl-Zeiten auf der englischen RCA-EP "Collectors Gold" von 1982 (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen BMG-3er CD) und ein Jahr später dann noch einmal auf der deutschen RCA-LP "Rare Elvis Volume 3". Gegenüber diesen alten Platten fällt der Qualitätsgewinn besonders positiv auf.
Die komplette LP "Something For Everybody" (außer "I Slipped, I Stumbled, I Fell") wurde am 12. - 13.3.1961 aufgenommen. Die wichtigste inoffizielle CD hierzu ist "Something Complete - Studio B Sessions Volume 2" von The Famous Groove. Sie enthält etliche weitere Fehlstarts und mehr Studiogespräch in einer recht guten Tonqualität, jedoch keine weiteren kompletten Takes. Auch die Sessions für die Singles vom 26.6.1961 ("His Latest Flame", "Little Sister") und vom 15.10.1961 ("Good Luck Charm", "Anything That's Part Of You") gab es jeweils komplett auf Bootleg-CDs. Diese waren "Kiss Me Quick Little Sister" (ohne Herstellerangabe) und "Night Rider 61 - Studio B Sessions Volume 3" ebenfalls von The Famous Groove. Auf diesen beiden CDs gab es neben weiteren Fehlstarts auch noch einige komplette Takes der vier Single-Lieder, die auf der vorliegenden FTD-CD nicht mit enthalten sind, sowie viele andere Lieder aus den betreffenden Sessions.
"Early Complete Takes". Wir hören noch einmal fast alle Lieder der LP (mit Ausnahme des Bonustitels I Slipped, I Stumbled, I Fell") sowie drei der fünf Single-Lieder in der gleichen Reihenfolge wie zuvor, diesmal jedoch jeweils in einer frühen Takeversion. Dabei fehlen hier die beiden Lieder "I Feel So Bad" und "Good Luck Charm". Von diesen gibt es zwar auch jeweils mindestens einen kompletten Take vor dem Master, aber die CD war mit fast 78 Minuten Spielzeit bereits so voll, dass sie nicht mehr hierher passten und deshalb auf der zweiten CD mit einsortiert wurden.
18. "There's Always Me" - Take 1 (kurzer Fehlstart): von der Sammler-Doppel-CD "Something Complete". Take 1 (komplett): von den Sammler-Doppel-CDs "24 Carat Gold" und "Something Complete".
19. "Give Me The Right" - Take 1: von der BMG-CD "Collectors Gold", jetzt klarer.
20. "It's A Sin" - Takes 1 (unvollständig) und 2 (Fehlstart und komplett): von der Sammler-Doppel-CD "There's Always Me". Den Take 2 gab es auch auf der FTD-CD "Fame And Fortune".
21. "Sentimental Me" - Take 1: von "There's Always Me", auch auf "Fame And Fortune".
22. "Starting Today" - Take 1: von "There's Always Me", auch auf der BMG-Box "Close Up".
23. "Gently" - Takes 1 (Fehlstart) und 2 (komplett): von "Something Complete" und "24 Carat Gold". Beide gab es auch auf "Fame And Fortune", dort aber stark rauschgefiltert. Hier rauschen sie etwas stärker, klingen dafür aber auch viel natürlicher.
24. "I'm Comin' Home" - Take 2 (Fehlstart): von "Something Complete". Take 2 (komplett): von der Sammler-Doppel-CD "There's Always Me 3". Beides auch auf der BMG-CD "Such A Night - Essential Elvis Volume 6", jetzt jedoch viel brillanter.
25. "In Your Arms" - Take 1: von der Sammler-Doppel-CD "There's Always Me 2", auch auf "Fame And Fortune".
26. "Put The Blame On Me" - Takes 1 (2 Fehlstarts) und 2: von "There's Always Me", auch auf der FTD-CD "Tickle Me".
27. "Judy" - Take 1 (3 Fehlstarts): von der RCA-EP. Take 1 (komplett): von "There's Always Me". Die beiden letzten Fehlstarts und den vollständigen Take gab es auch auf "Fame And Fortune".
28. "I Want You With Me" - Take 1: von "Collectors Gold", jetzt besser.
29. "Little Sister" - Take 3 (Fehlstart): von der RCA-EP. Take 3 (komplett): von "There's Always Me 3". Beides gab es auch auf der FTD-CD "Studio B Nashville Outtakes 1961-1964".
30. "(Marie's The Name Of) His Latest Flame" - Take 2 (Fehlstart und unvollständig): von "There's Always Me 3", auch auf "Studio B Nashville Outtakes 1961-1964".
31. "Anything That's Part Of You" - Take 1: von der BMG-LP "Elvis In Nashville".
CD 2
"Album Session Outtakes". Eine Sammlung verschiedener Takes und Fehlstarts zu den Liedern der LP, diesmal jedoch bunt gemischt und nicht mehr in der strengen Reihenfolge wie auf der LP.
1. "I'm Comin' Home" - Take 1 (Fehlstart): von "There's Always Me 2". Take 3: von der BMG-Box "Platinum", jetzt besser.
2. "I'm Comin' Home" - Take 5 (unvollständig): von "Something Complete". Take 4: von "There's Always Me", schlechter auch schon auf "Fame And Fortune".
3. "Gently" - Take 3: von "Collectors Gold", jetzt besser.
4. "Gently" - Take 4: von "Something Complete" und "24 Carat Gold".
5. "Give Me The Right" - Take 3 (Fehlstart): von "There's Always Me 3". Take 2: von "There's Always Me 3", auch auf "Such A Night".
6. "I Feel So Bad" - Take 1: von "There's Always Me", etwas schlechter auch auf Platinum.
7. "There's Always Me" - Take 2 (Fehlstart und komplett): von "There's Always Me", auch auf der BMG-Box "Today, Tomorrow and Forever".
8. "There's Always Me" - Take 4: von "Collectors Gold", dort etwas schlechter. Auch etwas schlechter auf "Such A Night".
9. "Starting Today" - Take 2: von "Something Complete" und "24 Carat Gold", auch auf "Fame And Fortune".
10. "Judy" - Takes 2 (Fehlstart) und 3 (unvollständig): von "Something Complete". Take 3 ist in der hier zu hörenden ungeschnittenen Form erstmalig offiziell veröffentlicht, obwohl das auf dem Cover nicht vermerkt wurde. Auf der RCA-EP gab es früher nur eine Version dieses Takes, aus der ein Mittelstück herausgeschnitten worden war.
11. "Judy" - Take 4: von der RCA-EP.
"Singles Session Outtakes"
Das gleiche wie oben für die Lieder der Singles.
12. "(Marie's The Name Of) His Latest Flame" - Take 1 (Fehlstart und unvollständig, gekürzt): von der RCA-EP.
Den Take hören wir hier so, wie er damals bei RCA erschien, ohne den Mittelteil. Den ungeschnittenen Take 1 gibt es zusammen mit dem Fehlstart auf "There's Always Me 3", ebenso wie den anschließenden Probetake (ohne Nummer). Letzteren gab es auch auf "Studio B Nashville Outtakes 1961-1964".
13. "(Marie's The Name Of) His Latest Flame" - Take 3 (Fehlstart): von der RCA-EP. In der Session folgte jetzt noch ein kompletter Take 3, der hier jedoch weggelassen wurde. Deshalb geht es sofort mit Take 4 von der BMG-Box "From Nashville To Memphis" weiter, in gleicher Tonqualität, wie wir ihn bereits von dort kennen.
14. "(Marie's The Name Of) His Latest Flame" - Take 5 (4 Fehlstarts): von der RCA-EP. Take 6: von der Sammler-CD "Kiss Me Quick Little Sister". Dieser Take soll davor auch schon offiziell auf der französischen BMG-CD "La legende, Vol.19" von 1999 erschienen sein, das konnte ich bisher aber leider nicht nachprüfen.
Viele Bücher behaupten, der Take 6 wäre auf der RCA-EP enthalten gewesen. Das stimmt jedoch nicht. Dort gab es zwar die Ansage von Take 6, tatsächlich folgte aber Take 12, den wir als Titel 24 auf der vorliegenden CD finden.
15. "Little Sister" - Takes 1-2 (Fehlstarts): von der RCA-EP, auch auf "Studio B Nashville Outtakes 1961-1964". Den in der Session nun eigentlich folgenden Take 3 gab es bereits auf CD 1, deshalb geht es hier sofort weiter mit dem Fehlstart Take 4.
Als nächstes käme eigentlich der Single-Master, der jedoch ebenfalls übersprungen wird. Es folgt mit Take 5 ein weiterer Fehlstart. Alle hier gehörten Takes gab es zuvor bereits auf RCA-EP, die Takes 1-2 auch auf "Studio B Nashville Outtakes 1961-1664".
16. "Little Sister" - Nach so viel Unvollendetem nun endlich mit Take 6 eine komplette Version, ebenfalls von der RCA-EP.
17. "Good Luck Charm" - Take 1: von der RCA-EP.
18. "Good Luck Charm" - Takes 2-3 (Fehlstarts): von "There's Always Me".
19. "Anything That's Part Of You" - Take 2: von "There's Always Me", auch auf der FTD-CD "Long Lonely Highway".
20. "Anything That's Part Of You" - Takes 4 (Fehlstart) und 5: von "24 Carat Gold", auch auf "Studio B Nashville Outtakes 1961-1664".
21. "Anything That's Part Of You" - Take 8 (Fehlstart): von "24 Carat Gold". Take 8 (komplett): von "Today, Tomorrow And Forever". Der Take soll davor auch schon auf der BMG-CD "50 Worldwide Golden Hits Parts 1 And 2" enthalten gewesen sein, die ich jedoch leider nicht habe.
"Last Takes Before Master"
Dies ist eine neu erfundene Rubrik, die es auf den früheren beiden FTD-CDs noch nicht gab. Sie fasst einfach nur ein paar späte Takes und Fehlstarts zusammen, vermutlich damit die Mischung der Lieder auf der CD besser wird und sich nicht so viele Versionen des gleichen Liedes kurz hintereinander wiederholen.
22. "There's Always Me" - Takes 5-8 (Fehlstarts): von "There's Always Me" (nur Take 6) und "Something Complete". Take 9: von "Something Complete", auch auf "Such A Night".
Zwischen diesen Takes wurden weitere 5 Fehlstarts (darunter oft mehrere zur gleichen Takenummer) sowie ein fast bis zum Ende durch gesungener Take 8 aufgenommen, die man hier jedoch herausschnitt.
23. "Judy" - Take 5 (Fehlstart): von der RCA-EP. Take 6 (unvollständig): von "Something Complete". Am Ende dieses Takes darf Elvis tatsächlich "bullshit" sagen, ohne dass es weg geschnitten wurde. Amerika ist endlich im 3. Jahrtausend angekommen.
Beim nun folgenden Take hat FTD gemogelt. Der letzte komplett aufgenommene Take vor dem Master war der Take 4, den wir bereits früher als Titel Nr. 11 auf dieser CD hörten. Mangels Masse hat man sich deshalb jetzt noch selbst einen eigenen "kompletten" Take gebastelt. Der echte Take 7 (erhältlich auf "Something Complete") brach kurz nach dem Klaviersolo ab, weil Elvis mal wieder lachen musste. Der erste Teil des jetzt zu hörenden Takes besteht aus diesem Take 7 bis einschließlich des Klaviersolos. Die letzten 35 Sekunden wurden dann sehr perfekt aus drei weiteren Teilstücken desselben Takes 7 zusammengefügt. In dieser Form ist die vorliegende Aufnahme also NEU.
24. "(Marie's The Name Of) His Latest Flame" - Takes 10-12 (Fehlstarts): von der Sammler-Doppel-CD "There's Always Me 4". Take 12 (komplett): von der RCA-EP. Den Take 12 einschließlich des Fehlstarts gab es auch auf "Close Up".
25. "Little Sister" - Takes 7-8 (Fehlstarts): von "Kiss Me Quick Little Sister". Take 9 (Fehlstart und komplett): von "There's Always Me 3", auch auf "Essential Elvis Volume 6". Zwei weitere in den Takes 7 und 8 ursprünglich enthaltene Fehlstarts wurden hier weggelassen.
26. "Anything That's Part Of You" - Take 9: von der Sammler-CD "The Colonel's Collection", auch auf der BMG-CD "Elvis By The Presleys".

Beachtet bitte, wenn z. B. ein Take als "NEU" bezeichnet wird, dass dies zum Zeitpunkt der Veröffentlichung galt!
Diskutiert diesen Artikel im Forum (0 Antworten).Besprechung aus "Memories Of Elvis" - Nummer 127 (2006):
Von: Taniolo
Mit SOUTHERN NIGHTS ist pünktlich zum Jahresanfang eine weitere FTD-CD mit Soundboard-Aufnahmen erschienen. Zog man es bei den letzten Veröffentlichungen (SUMMER FESTIVAL, ALL SHOOK UP, BIG BOSS MAN, ...) vor, komplette Konzerte ggf. ergänzt durch ein paar Bonus-Songs zu veröffentlichen, so ist der Ansatz bei SOUTHERN NIGHTS ein anderer.
Die Produzenten der CD machten es sich bei der Zusammenstellung zur Aufgabe, einen interessanten Zusammenschnitt aus Konzerten zweier Tourneen abzuliefern. Dabei handelt es sich um die beiden ersten beiden Konzertreihen des Jahres 1975 außerhalb von Vegas, nämlich um die April/Juni-Tour, welche am 24.4.75 in Macon startete und ihren Abschluss am 7.5.75 in Murfreesboro fand und um jene Tournee, die am 30. Mai 1975 mit dem ersten von 5 Konzerten in Huntsville begann und am 10.6.75 in Elvis’ Heimatstadt endete.
Selbstverständlich kann schon allein durch die Vielzahl der Konzerte, die Elvis auf beiden Touren gab (insgesamt 35 Shows), nicht jeder einzelne Auftritt berücksichtigt werden, aber – um das einmal vorweg zu nehmen – die Mischung überzeugt. Wohl auch mit Blick auf die Tatsache, dass mit der FTD DIXIELAND ROCKS bereits ein mehr oder minder komplettes Konzert aus dieser Zeit abgedeckt ist (Murfreesboro, 6.5.75 + Bonussongs vom Folgetag), galt das Hauptaugenmerk bei der Zusammenstellung dieser neuen FTD-CD eher jenen Songs, die einerseits nicht auf der genannten CD zu finden sind bzw. andererseits und insbesondere eben den Songs, die Elvis während dieser Konzerte nur selten, ja teilweise nur ein einziges Mal gespielt hat.
Insgesamt werden mit Aufnahmen aus Macon, Atlanta, Lake Charles, Huntsville, Mobile, Houston, Jackson, und Memphis insgesamt 13 Konzerte aus acht Städten in sechs Bundesstaaten auf dieser Compilation repräsentiert. Es sei im Vorfeld der individuellen Abhandlungen der einzelnen Songs noch erwähnt, dass die Soundboard-Recordings der verschiedenen Konzerte vom Soundbild her teilweise sehr unterschiedlich sind. So werden insbesondere die Aufnahmen von der ersten Tour von Glen Hardins Piano und Jerry Scheffs Bass dominiert, während Ronnie Tutts Schlagzeug keine Rolle spielt.
BMG FTD 8287676961-2Southern Nights
01. That’s All Right. Atlanta, GA – 30. April 1975
Prinzipiell ist der Song ein typischer “Opener” für eine Elvis-Show; nach See See Rider vielleicht die Nummer zwei in diesem Kontext. Elvis kam mit dem Lied bereits im Sommer 1970 auf die Bühne und eröffnete das letzte Mal im Mai 1977 eine Show mit diesem Song. Ein Grund genug, Elvis auch auf dieser CD den Reigen der Songs mit dieser Nummer eröffnen zu lassen und doch hat Elvis ihn im Frühjahr 1975 nie im Eröffnungsblock der Show benutzt.
Tatsächlich sang Elvis That’s All Right nur ganze fünfmal während der ersten der beiden 1975er Touren und während der zweiten Tour nur bei einer einzigen Gelegenheit. Hier in Atlanta sang Elvis That’s All Right fast am Ende der Show; nur das übliche Can’t Help Falling In Love folgte an jenem Tage noch. Elvis liefert an diesem Abend eine sehr inspirierte Version des Songs ab und wenn oft gesagt wird, dass Elvis in Atlanta besonders gerne auftrat, so darf man diese sehr gute Performance gerne als Beweis dafür anführen.
02. It’s Now Or Never. Atlanta, GA – 30. April 1975
Elvis’ großer Hit aus 1960 stammt in dieser Live-Version aus derselben Show in Atlanta, welche von Presse und Fans als die wohl beste der gesamten Tour eingestuft wurde. Elvis singt den Millionen-Seller sehr gefühlvoll. Dieser Aufnahme kommt die klavierlastige „Abmischung“ des Soundboards sehr zu gute, da das Piano von Glen Hardin das Lied ohnehin dominiert und dessen Charakter umso mehr unterstreicht. Elvis singt am Ende des Liedes den Refrain „it’s now or never my love my love won’t wait“ dreimal sehr sanft, bis er dann bei der dritten und letzten Wiederholung das fulminante Ende auspackt.
It’s Now Or Never ist in Bezug auf das Programm der beiden Konzertreihen eine Rarität. Diese Performance aus Atlanta stellt die einzige Gelegenheit dar, bei der Elvis den Song innerhalb der 35 Konzerte sang. Der Übergang zum nächsten Track ist auf dieser CD etwas misslungen, denn anstatt eines sauberen Crossfades hört man nicht nur Elvis „off-mike“ Let Me Be There ankündigen, sondern auch den ersten Ton des Liedes, gespielt durch Burtons Gitarre.
03. Help Me. Atlanta, GA – 30. April 1975
Der dritte und letzte Song aus dieser Atlanta-Show wird im Hinblick auf die Instrumentierung wiederum von Glens Piano dominiert, während Elvis diesen Larry-Gatlin-Song unterstützt von Sherrill Nielsen singt. Letzterer ist etwas deutlicher zu vernehmen als bei anderen bekannten Versionen. An dieser Stelle sei angemerkt, dass alle drei bisher genannten Songs vom 30.4.75 aus unterschiedlichen Abschnitten der Show stammen.
Während Help Me noch vor den Introductions von Elvis gesungen wurde, so war It’s Now Or Never eine Performance, die nach der Bandvorstellung folgte und That’s All Right reihte sich erst am Ende der Show ins Programm ein. Für den Sammler von Soundboard-Mitschnitten ein Hinweis darauf, dass noch deutlich mehr Material von dieser Show existieren sollte.
20.07.1975 A/S (Norfolk Virginia)
04. Steamroller Blues. Atlanta, GA – 2. Mai 1975
Bei dieser Aufnahme aus der dritten Atlanta-Show eröffnet Jerry Scheffs Bass den Song. Elvis klingt inspiriert und relaxt und ist von Anfang an mit Begeisterung dabei. Der Song selbst wird neben dem Scheffs Bass durch Burtons Gitarre und wiederum das sehr stark im Vordergrund stehende Piano getragen. Die bei anderen Songs gewöhnungsbedürftige atypische Abmischung kommt dieser Performance zu gute.
Der Steamroller Blues war während der ersten Tour nur viermal dabei und verschwand während Tour Nr. 2 gänzlich vom Programmzettel. Als Zugabe gibt es im selben Track noch The M.I.C.K.E.Y.M.O.U.S.E March, dessen Titel Elvis gemeinsam mit den Sweets singender Weise buchstabiert.
05. Heartbreak Hotel. Huntsville, AL – 1. Juni 1975 a/s
Es geht weiter mit Aufnahmen aus Huntsville, genauer gesagt mit Aufnahmen aus dem vierten Konzert der zweiten Tour von 1975. Elvis hat gerade The Wonder Of You beendet (was hier nicht zu hören ist) und während der ersten drei Konzerte dieser Tour fuhr man mit Burning Love fort. Hier aber hört man Elvis zum Publikum sagen, dass er doch lieber Heartbreak Hotel singen wolle und fragt auch Charlie um dessen Erlaubnis („I wanna get your permission before I do it“).
Bevor es dann tatsächlich mit Heartbreak Hotel losgeht, stimmt Elvis noch eine Zeile aus dem Mule Skinner Blues („Well well ... little water boy“) an. Auch dieses Excerpt ist nicht explizit in der Tracklist erwähnt. Anschließend gibt es doch noch das angekündigte Heartbreak Hotel; eine durchschnittliche Version mit einigen spontanen Textänderungen.
06. Release Me. Huntsville, AL – 1. Juni 1975 a/s
Engelbert hat den Song, der ursprünglich von Edward Monroe Miller 1946 geschrieben und selbst aufgenommen wurde, Mitte der 60er Jahre weltweit zum Hit gemacht. Elvis hatte Release Me erstmals im Februar 1970 im Programm und packte es über die Jahre hinweg immer mal wieder aus. Während dieser beiden 1975er Tourneen sang Elvis Release Me nur ein einziges Mal: Eben hier in Huntsville.
07. Polk Salad Annie. Huntsville, AL – 1. Juni 1975 e/s
Wir befinden uns in der letzten von fünf Huntsville-Shows. Elvis versucht sich für 15 Sekunden an Burning Love, bricht dann ab, lässt sich den Text vorsagen, erstickt einen neuerlichen Versuch, den Song zu spielen bereits im Keim und entscheidet sich doch lieber für Polk Salad Annie.
Den Elvis-Live-Klassiker gibt es ohne die lange gesprochene Einleitung. Elvis rockt sich mit Unterstützung seiner Musiker und der Sweet Inspirations anständig durch eine gut dreiminütige Fassung des Liedes.
08. I'll Remember You. Huntsville, AL – 1. Juni 1975 e/s
Auch im Falle dieses Tracks kann man, wenn man aufmerksam genug hinhört, ein weiteres angesungenes Lied ausmachen. Elvis nutzte 1975 beinahe schon regelmäßig die ersten Takte von I’ll Remember You, um ein kurzes „Alfie“ in die ersten Takte des Liedes einzustreuen.
09. Little Darlin'. Huntsville, AL – 1. Juni 1975 e/s
Es folgt eine weitere Aufnahme aus der Abendshow vom 1. Juni 75 in Huntsville. Little Darlin’ war auf dem Album MOODY BLUE deplaziert, passt hier aber gut ins Showprogramm. Ronnie Tutt ist an den Drums deutlich zu hören, was dieser und den anderen Performances aus Huntsville natürlich mehr Dichte und Atmosphäre verleiht – so interessant es auch sein mag, hier und dort einen anderen Mix zu hören.
10. Bridge Over Troubled Water. Mobile, AL – 2. Juni 1975 e/s
Nach einem etwas holprig zusammengeschnittenen Übergang von Track 9 zu 10 befindet man sich in der nächsten Show und damit auch bei der ersten Aufnahme auf dieser CD, die es schon einmal auf CD gab. Die Veröffentlichung dieser Fassung von Bridge ist im offiziellen Sinne eine Premiere, aber der Sammler weiß, dass es die Version aus Mobile schon auf der Import-CD SOLD OUT IN DIXIE gab. Elvis versingt sich zwar einmal, lässt sich aber nicht irritieren und liefert eine gute Version ab – weit besser jedenfalls als der kurzatmige Auftritt mit demselben Song vom 7.5.75, welchen man von der DIXIELAND ROCKS FTD kennt und bei dem sich Elvis förmlich durch die Performance quält.
11. Trying To Get To You. Houston, TX – 5. Juni 1975
Auch diese Aufnahme gab es bereits auf Import-CD (HOWDY HOUSTON). Das am Anfang kurz angesungene The Eyes Of Texas, welches im Cover keine Erwähnung findet, stammt zwar auch aus Houston, Texas, wurde aber von Elvis am Vortag, also am 4.6. 75 gesungen.
Trying To Get To You gehörte in dieser Zeit in keiner Weise zum Standard-Programm. Während dieser beiden Touren sang Elvis es nur ein einziges Mal – hier in Houston und das ist bedauerlich, wenn man hört, wie stimmgewaltig und mitreißend er die alte Nummer vorträgt.
12. You Gave Me A Mountain. Houston, TX – 5. Juni 1975
Gleicher Ort, gleiche Show und wiederum ein Song, den Elvis (immer bezogen auf diese beiden Konzertreihen) nur einmal im Programm hatte. Die Version ist zweifelsohne interessant und konzentrierter gesungen als diverse Versionen des Vorjahres. Auch Mountain gab es schon auf Import-CD.
13. Help Me Make It Through The Night. Jackson, MS – 9. Juni 1975
Die vorliegende Version ist mit deutlich unter zwei Minuten nicht sonderlich und Elvis scheint keinen besonderen Grund zu spüren, dem Song eine spezielle Behandlung wiederfahren zu lassen. Auf der ersten Tour hatte Elvis das Lied ein paar Mal im Programm; von dieser zweiten Tour gibt es lediglich diese Performance aus Jackson. Den Track gab es zuvor schon auf der Import-CD CUT 'EM DOWN TO SIZE.
14. Fairytale. Memphis, TN – 10. Juni 75
Auch hier erwartet den Hörer eine nicht gänzlich unbekannte Version des Liedes. Mitte der 90er Jahre wurde diese Fassung live aus Elvis’ Heimatstadt Memphis schon auf Import-CD (LET ME TAKE YOU HOME) veröffentlicht. Hier gibt’s das Lied ohne das unsägliche Reverb und den Hall, der auf der Import-CD draufgepackt wurde, was dem Gesamteindruck zu gute kommt.
15. Jambalaya. Lake Charles, LA – 4. Mai 1975 e/s
Diesen kurzen angesungenen Country-Klassiker, der nur weniger mehr als eine halbe Minute läuft, kannte man in der Elvis-Version schon von diversen Import-CDs (u. a. A PROFILE 1, cd3), aber im Sinne von „offiziell“ stellt diese Veröffentlichung eine Premiere dar: Noch nie gab es diesen Song offiziell von Elvis’ Plattenfirma. Jambalaya bleibt auf dieser CD der einzige Ausschnitt aus der Evening Show aus Lake Charles vom 4.5.75.
16. Big Boss Man. Macon, GA – 24. April 1975
Es folgt der erste von drei Songs aus der Show in Macon, Georgia. Dieses Konzert eröffnete die erste Tour des Jahres 1975. Diesen Track sowie die beiden folgenden gab es bereits auf der Import FROM VEGAS TO MACON. An der schon damals ungewöhnlichen Abmischung – der Soundboard-Mitschnitt ist extrem pianolastig und man hört quasi überhaupt kein Schlagzeug – ließ sich auch hier nichts ändern. Elvis hatte Big Boss Man während des zurückliegenden Vegas-Engagements häufiger im Programm. Während der ersten 75er Tour spielte er es nur in Macon und noch einmal am Tag darauf in Jacksonville. Danach verschwand es komplett aus dem Programm bis zum Juli, als Tour Nr. 3 startete.
17. It's Midnight. Macon, GA – 24. April 1975
Elvis arbeitet sich durch eine durchschnittliche Version, die nicht sonderlich inspiriert klingt und im Wesentlichen nur durch das intensive Piano interessant wirkt.
18. Promised Land. Macon, GA – 24. April 1975
Es mag Geschmackssache sein, aber dieser Chuck-Berry-Klassiker hat etwas Besonderes durch die Abmischung, die das Pianospiel überbetont. Hier macht genau das einen besonderen Reiz aus.
19. Trouble. Huntsville, AL – 31. Mai 1975 a/s
Mit einem neuerlichen Sprung in Ort und Zeit landet der Hörer wieder Ende Mai 1975 in Huntsville. Hier gibt es – zumindest für 1975 – etwas ganz besonderes zu hören: Ein fester Bestandteil der Show war zu dieser Zeit, dass Elvis seine neue Single dem Publikum vorstellte.
Nun startet er – wohl zur Überraschung und Freude aller Beteiligten - mit dem „alten“ Trouble aus seinem vierten Kinofilm. Das Ganze ist absolut spontan. Elvis zitiert die erste Zeile des alten Songs und die Band nimmt den Ball auf und hängt sich rein. Leider bricht Elvis schon nach der ersten Strophe wieder ab.
20. T-R-O-U-B-L-E. Huntsville, AL – 31. Mai 1975 a/s
Jetzt folgt tatsächlich die neue Single. Zweifelsohne eine gute Version, die prima rockt, auch wenn Elvis zwischendurch mal ein paar Textschwierigkeiten überspielen muss.
21. Hawaiian Wedding Song. Huntsville, AL 31. Mai 1975 a/s
Elvis hatte diesen Song Anfang 1975 nur sehr selten im Programm. Eine der wenigen Performances haben wir hier. Dieselbe Aufnahme wurde vor Jahren schon einmal als Bonus auf der Import-CD CHECKMATE IN VEGAS veröffentlicht, allerdings in deutlich schlechterer Soundqualität.
22. Blue Suede Shoes. Huntsville, AL 31. Mai 1975 a/s
Der alte Carl-Perkins-Song ist zwar keineswegs eine Live-Rarität, was Elvis’ Konzerte angeht, wurde aber auf den beiden hier relevanten Tourneen nur ein einziges Mal von Elvis gesungen. Keine schlechte Version.
23. For The Good Times. Huntsville, AL – 31. Mai 1975 a/s
Elvis hatte diesen Song 1972 erstmals im Programm und spätere Performances dieses Liedes sind rar gesät, so ist auch diese Darbietung die einzige von For The Good Times während der beiden Städte-Touren. Elvis singt sehr gefühlvoll und liefert eine wunderschöne Version ab.
24. I Can't Stop Loving You. Huntsville, AL – 31. Mai 1975 e/s
Es ist nicht nur eine sehr schöne Fassung, die Elvis hier im Stile von Ray Charles abliefert, sondern es ist auch das vorletzte Mal, dass Elvis überhaupt diesen Song im Programm hat. Zum letzten Mal sang er ihn während seines Auftritts in der Market Square Arena von Indianapolis am 26.6.77.
25. I'm Leavin'. Huntsville, AL – 31. Mai 1975 e/s
Ein weiterer seltener Song beschließt die Show. Auch I’m Leavin’ gab es während beider Tourneen nur einmal live und diese Version darf man zweifellos als großartig und bewegend bezeichnen.
FTD ist mit SOUTHERN NIGHTS ein guter Wurf gelungen. Die Zusammenstellung überzeugt und auch wenn – bedingt durch die unterschiedlichen Soundboard-Aufnahmen, die zum Einsatz kamen – das Soundbild nicht einheitlich ist, so bleibt festzustellen, dass jene Aufnahmen, die man früher schon von diversen Import-CDs kannte, hier im Durchschnitt einen besseren Klang aufweisen.
Die Verpackung der CD ist deutlich geschmackvoller gestaltet als diverse Vorgänger mit SB-Aufnahmen. So schmücken Front-, Back- und Innencover des Jewel Case drei schöne Live-Shots von Elvis im Red Phoenix Suit während der Abendshow vom 31. Mai 1975 in Huntsville, Alabama, die von Keith Alverson fotografiert wurden.

Beachtet bitte, wenn z. B. ein Take als "NEU" bezeichnet wird, dass dies zum Zeitpunkt der Veröffentlichung galt!
Diskutiert diesen Artikel im Forum (0 Antworten).Besprechung aus "Memories Of Elvis" - Nummer 115 (2004):
Von: Uwe Keiderling
"So High" heißt die neueste Veröffentlichung aus dem Hause "Follow That Dream", die 24 richtige Lieder und ein "Nicht-Lied" aus den Jahren 1966 bis 1968 in fast chronologischer Reihenfolge der Aufnahmedaten präsentiert.
BMG Follow That Dream 82876 53368-2So High
Und tatsächlich war ich nach ausgiebigem Hören und Vergleichen der Aufnahmen auf dieser CD fast genauso "high" wie Elvis selbst in seinem Titelsong. In punkto Takeauswahl und insbesondere Tonqualität hat sich BMG hier so gut präsentiert wie selten bei den Veröffentlichungen der letzten Zeit.
Mehr als ein Drittel der Aufnahmen sind (nach meinem Kenntnisstand der Sammlerplattenszene) echte Neuheiten. Die übrigen gab es zwar schon früher auf einigen Sammler-CDs der Firmen "2001" und "Bilko", der Sound ist bei FTD jetzt jedoch fast immer leicht bis wesentlich besser, und nirgends schlechter. Und das ist wirklich eine Anerkennung wert. Viele Aufnahmen waren auf den Sammler-CDs nur in Mono verfügbar, und erleben jetzt ihr Debüt als ordentlicher Stereo-Mix.
ABER ACHTUNG: Trotz der guten inhaltlichen Leistung ist den Machern der CD leider ein ganz ärgerlicher Herstellungsfehler unterlaufen. Der Titel Nr. 6 "So High" hat einen deutlich hörbaren Aussetzer, der seine Ursache nicht im Originaltonband hat, sondern wohl durch Nachlässigkeit beim Mastern der CD entstanden ist. BMG will zwar umtauschen, allerdings erst im April, doch sind die Modalitäten dafür noch nicht ganz klar. Meine Empfehlung deshalb: mit dem Kauf noch etwas warten, bis die reparierte Version der CD ausgeliefert wurde. Der Elvis Club Berlin hält Euch auf dem Laufenden!
- "Run On" - Take 6 von der Sammler-CD "Stand By Me", erstmals in Stereo.
- "Stand By Me" - Take 2 von der Sammler-CD "Stand By Me Vol.2", erstmals in Stereo.
- "Down In The Alley" - Take 6 von der Sammler-CD "There's Always Me Vol.4".
- "Tomorrow Is A Long Time" - Fehlstart von "There's Always Me Vol.4", Fehlstart NEU, und der komplette Take 2 von "There's Always Me Vol. 4".
Die Gesprächspassage vor dem kompletten Take ist auf dem Bootleg und auf FTD völlig verschieden, hier hat also mindestens eine Firma etwas mit der Cutterschere gespielt. - "Love Letters" - Take 8 von "There's Always Me Vol.4", erstmals in Stereo.
- "So High" - Take 1 von "Stand By Me Vol.2", erstmals mit Ansage des Takes und in Stereo.
- "By And By" - Fehlstart NEU und der komplette Take 9 von "Stand By Me", erstmals in Stereo.
- "Somebody Bigger Than You And I" - Take 11 von "Stand By Me Vol.2", erstmals in Stereo.
- "Without Him" - Take 1 von "Stand By Me Vol.2", erstmals in Stereo. Auch hier ist das kurze Gespräch vor dem Take auf FTD und Bootleg verschieden.
1960 (Beverley Wilshire Hotel)
- "If The Lord Wasn't Walking By My Side" - Take 6 von "Stand By Me Vol.2", erstmals in Stereo.
- "Come What May" - Take 2 von der Sammler-CD "Come What May", erstmals in Stereo.
- "I'll Remember You" - Die Instrumentalspuren zu dieser Aufnahme wurden am 10. Juni 1966 mit der Stimme von Red West aufgenommen. Zwei Tage später sang Elvis seine neue Stimme darüber, und die Tonspur mit Red West wurde wieder entfernt. Dies ist Take 2 von Elvis' Vokalaufnahme von der Sammler-CD "There's Always Me Vol.2", erstmals in Stereo.
- "Guitar Man" - Take 9: NEU.
- "Mine" - Take 4 von "There's Always Me Vol.4".
- "Singing Tree" - Take 1: NEU.
- "Just Call Me Lonesome" - Takes 3 (2 Fehlstarts) und 4: NEU.
- "Hi-Heel Sneakers" - Take 5: NEU.
- "You Don't Know Me" - Take 2: NEU.
- "We Call On Him" - Take 2 von "Stand By Me Vol.2".
1960 (Beverley Wilshire Hotel)
- "You'll Never Walk Alone" - Take 1: NEU.
Eine wunderschöne Version mit der außergewöhnlichen Länge von fast 5 1/2 Minuten! - "Jam" - NEU. Dies ist kein richtiges Lied, sondern nur ein kurzes Instrumentalstück von 30 Sekunden Spieldauer, das am 16. Januar 1968 wahrscheinlich bei den Aufwärmübungen im Studio mitgeschnitten wurde.
Elvis singt keinen Text, sondern bringt nur mehr oder weniger erfolgreich seine Stimme in Gang, indem er in schöner Wildwest-Manier jodelt. - "Stay Away" - Take 6 von der Sammler-Doppel-CD "24 Carat Gold", erstmals mit Ansage des Takes und in Stereo.
- "U.S. Male" - ein ganz kurzer Fehlstart (NEU) und Take 11 von "24 Carat Gold", erstmals mit Ansage des Takes und in Stereo.
- "Too Much Monkey Business" - Takes 4 (mehrere Fehlstarts) und 10: NEU.
Bei den Fehlstarts flippt Elvis zwei Minuten lang völlig aus, albert herum, und versucht sich als Operntenor, dass die Gläser klirren. Meiner Meinung nach ein echter Höhepunkt dieser CD, der den (damals noch) lebensfrohen Elvis so menschlich wiedergibt, wie es wohl kaum ein perfekt produzierter Plattensong kann - super! - "Going Home" - Take 29: NEU.

Beachtet bitte, wenn z. B. ein Take als "NEU" bezeichnet wird, dass dies zum Zeitpunkt der Veröffentlichung galt!
Diskutiert diesen Artikel im Forum (0 Antworten).Besprechung aus "Memories Of Elvis" - Nummer 124 (2005):
Von: Uwe Keiderling
Nach "Elvis Is Back" widmet sich diese neue Doppel-CD von FTD erneut dem Material einer guten Studio-LP. Sie hat viele Stärken bei nur wenigen Schwächen und bringt uns eine überraschende Fülle von neuem Material. Mein persönlicher Tipp darum: gleich kaufen, solange sie noch erhältlich ist.
CD 1
Der Inhalt der originalen LP. Nach meinem Höreindruck wurden die Lieder ordentlich von den ursprünglichen LP-Abmischungen remastered, ohne zu versuchen, aus den 16-Spur-Bändern irgendeinen neuen Mix zu kreieren. Das finde ich sehr gut.
Sie klingen brillanter als auf der in den frühen 90er Jahren erschienenen CD-Version dieser LP. Sieben der Lieder finden sich auch in vergleichbar gutem Klanggewand auf der 70er Jahre Box "Walk A Mile In My Shoes" wieder.
1. "T-R-O-U-B-L-E"
2. "And I Love You So"
3. "Susan When She Tried"
4. "Woman Without Love"
5. "Shake A Hand"
6. "Pieces Of My Life"
7. "Fairytale"
8. "I Can Help"
9. "Bringin' It Back"
10. "Green, Green Grass Of Home"
"Outtakes"
Hier sind alle bisher offiziell auf BMG-CDs erschienenen Alternativtakes versammelt, sowie viel neues und bisher auch auf Bootlegs nicht veröffentlichtes Material.
11. "Tiger Man" - Take 1: von "Walk A Mile In My Shoes", jetzt jedoch mit verbessertem Klang.
12. "And I Love You So" - Take 2: von der BMG CD-Box "Platinum", wo die Aufnahme auch etwas klarer klingt. Hier wurde leider wieder rauschgefiltert.
13. "Pieces Of My Life" - Take 1: von der BMG CD-Box "Today, Tomorrow And Forever".
14 "Fairytale" - Take 1 (unvollständig): NEU. Take 2: von der BMG-CD "Great Country Songs".
15. "Bringin' It Back" - Take 1: NEU.
16. "Green, Green Grass Of Home" - Take 1: von "Great Country Songs".
1Take 1, einschließlich eines kurzen Fehlstarts: NEU.
18. "Susan When She Tried" - Take 3: NEU.
19. "Pieces Of My Life" - Takes 2 (Fehlstart) und 3: NEU.
20. "And I Love You So" - Take 3: NEU.
CD 2
"Original Session Mixes". Dies sind die zehn Originalaufnahmen für die LP-Master, jedoch so, wie sie im Studio ursprünglich eingespielt wurden. Das heißt, die zusätzlichen Overdubs wie Chor, Bläser, Streicher usw., die im Verlaufe des späteren Produktionsprozesses zur Perfektionierung des Sounds hinzugefügt wurden, sind noch nicht vorhanden. Auf (Bootleg-)Platten werden solche Versionen oft als "pur" oder "undubbed" bezeichnet. So auch auf dem "wichtigsten" Bootleg zu diesen Sessions, der LP "Yesterday/Today", erschienen 1989 bei der bekannten Firma Bilko, die alle zehn Lieder enthielt.
Dabei hatten die Macher dieser LP jedoch ein Problem: sie verfügten über keinerlei echte Alternativtakes. Darum griffen sie zu einem altbewährten Mittel, mit dem sich Bootlegger schon immer zu helfen wussten, wenn sie etwas Verkaufbares brauchten, aber nicht hatten - sie stellten sich einfach selbst ihre eigenen "alternativen" Produkte her, indem sie vorhandene Mehrspurbänder der normalen LP-Master so neu abmischten, dass das Ergebnis "irgendwie anders" klang als das bekannte Original.
Was dabei auf dieser LP (zwar schon in Stereo, aber ansonsten nur in jämmerlicher Tonqualität) herauskam, waren keine Rekonstruktionen der originalen Besetzung aus der Basis-Session mit Elvis wie auf der vorliegenden CD, sondern einfach nur Versionen, bei denen im Vergleich zu den LP-Mastern die eine oder andere Tonbandspur weggelassen wurde. So waren auf diesen Aufnahmen zum Teil später hinzugefügte Instrumente wie Bläser, Streicher oder auch mal eine Steel Guitar noch zu hören, während beherrschende Instrumente der Basis-Session (insbesondere Klavier und Orgel, manchmal aber auch eine prominente Gitarre) plötzlich fehlten. Andere Bootlegs sowie die offiziellen RCA-LPs "Our Memories Of Elvis" gingen da behutsamer vor, indem sie tatsächlich von der Originalbesetzung der Sessions starteten, jedoch den dabei live gesungenen Chor von "Voice" entfernten.
So haben wir hier den kuriosen Fall, dass trotz diverser früherer Veröffentlichungen alle zehn Aufnahmen in der hier präsentierten Form - d. h. vollständig alle Instrumente und der Chor aus der Basis-Session, aber nichts später hinzugefügtes - NEU sind. Im Gegensatz zur ersten CD hören wir diese 10 Lieder hier nicht in der Reihenfolge wie auf der RCA-LP, sondern in der zeitlichen Abfolge ihrer Aufnahme. Im Vergleich zu den fertigen LP-Mastern klingen diese Aufnahmen etwas dumpfer, aber trotzdem ordentlich.
1. "Fairytale" - Purer Mastertake 3.
2. "Green, Green Grass Of Home" - Purer Mastertake 5. Auf der RCA-LP "Our Memories Of Elvis Vol.2" war eine sehr ähnliche Version, jedoch ohne den Chor von "Voice".
3. "I Can Help" - Purer Mastertake. Hier wird er als "Take 1" bezeichnet, bei Joergensen dagegen als "Take 2". In den Originalpapieren der Session stand zu diesem Take "muss geschnitten werden".
In der Tat klingt der zweite Instrumentalteil dieser puren Aufnahme sehr holprig. Beim fertigen LP-Master ist die betreffende Stelle dann durch ein scheinbar neu aufgenommenes Stückchen repariert. Auf "Our Memories Of Elvis Vol.2" gab es eine sehr ähnliche Version, jedoch ohne den Chor von "Voice".
4. "And I Love You So" - Purer Mastertake 5. 1980 wurde im Rahmen des "Guitar Man"-Projektes zu Elvis' Stimme aus diesem Take eine neue instrumentale Begleitung aufgenommen. Diese ist aber bis heute noch nicht erschienen.
5. "Susan When She Tried" - Purer Mastertake 6, am Ende jedoch länger als der spätere LP-Master. Bei diesem Lied gab es für "Guitar Man" gleich zwei verschiedene Versuche für eine Neuaufnahme, im Januar und im Oktober 1980. Beide Versionen blieben jedoch ebenfalls unveröffentlicht.
6. "T-R-O-U-B-L-E" - Normaler Mastertake 4. Dieses Lied erschien schon im April 1975 so blitzartig auf einer Single, dass man gar nicht mehr dazu kam, es weiter zu bearbeiten. Deshalb hören wir hier genau die gleiche Aufnahme wie auf der LP (CD 1 Titel Nr.1 auf der vorliegenden CD).
Sie unterscheidet sich davon nur darin, dass durch eine Neuabmischung jetzt einige Instrumente aus einer anderen Richtung zu hören sind. Durch die schnelle Veröffentlichung ist dies übrigens auch das einzige Lied aus diesen März-Sessions, bei dem es der originale Bass von Duke Bardwell aus der Basis-Session auf die RCA-Platte geschafft hat. Man war damals frisch verkracht und auf allen anderen Aufnahmen, bei denen in diesen puren Aufnahmen (CD 2 Titel Nr.1-10) noch Duke Bardwell zu hören ist, wurde dieser später für die LP gelöscht und durch einen neuen Bass von Norbert Putnam bzw. Mike Leech ersetzt.
7. "Woman Without Love" - Purer Mastertake 1. Auf der gerade erschienenen Sammler-CD "Legendary Performer Volume 5" gibt es einen sehr ähnlichen Remix dieses Takes, aber ohne den Chor von "Voice".
8. "Shake A Hand" - Purer Mastertake 3, am Ende jedoch kürzer als der spätere LP-Master. Einen Remix ohne den Chor von Voice findet man auf der Sammler-CD "More Pure Elvis - The Lost Album" von Bilko. Auch von diesem Lied gibt es wieder zwei unveröffentlichte Versuche für eine neue Instrumentalbegleitung, und zwar vom Januar und vom November 1980.
9. "Bringin' It Back" - Purer Mastertake 4.
10. "Pieces Of My Life" - Purer Mastertake 4, jedoch kürzer als der spätere LP-Master.
"6363 Sunset Material". Diese Aufnahmen erschienen bereits in der gleichen Reihenfolge auf der FTD-CD "6363 Sunset Boulevard" von 2001. Eigenartigerweise hat man hier nicht dieselben Bänder wie für diese frühere FTD-CD verwendet, sondern anscheinend schon wieder mal neu gemastert. Damals rauschten die Aufnahmen etwas stärker, hatten aber auch einen brillanteren Klang. Jetzt wurde zur Abwechslung mal wieder der Rauschfilter aufgedreht.
Ergebnis: das Rauschen in den leisen Passagen hat etwas abgenommen, dafür ist aber auch der richtige klangliche Kick futsch. Die alte FTD-CD gefiel mir da deutlich besser. Es erstaunt mich immer wieder aufs neue, wie bei BMG genug Geld da zu sein scheint, um alle Jahre wieder die gleichen Bänder zum Remastern ins Studio zu tragen, und dabei das Ergebnis vom letzten Mal zu verschlimm-bessern.
11. "Green, Green Grass Of Home" - Takes 2 (Fehlstart) und 3.
12. "Susan When She Tried" - Takes 1 (Fehlstart) und 2.
13. "And I Love You So" - Take 1.
14 "Bringin' It Back" - Takes 2 (Fehlstart) und 3.
15. "T-R-O-U-B-L-E" - Take 1.
16. "Shake A Hand" - Take 2.

Beachtet bitte, wenn z. B. ein Take als "NEU" bezeichnet wird, dass dies zum Zeitpunkt der Veröffentlichung galt!
Diskutiert diesen Artikel im Forum (0 Antworten).Besprechung aus "Memories Of Elvis" - Nummer 120 (2004):
Von: Uwe Keiderling
Zum neuen Soundtrackalbum von BMG gibt es - wie immer - Gutes und Schlechtes zu berichten. Nach nunmehr zwei Jahren des Schreibens von CD-Rezensionen für unser Clubmagazin bin ich irgendwie noch immer Optimist geblieben, und darum fange ich auch heute wieder mit dem Guten an.
Pluspunkt Nummer 1: die Gestaltung. Das Layout der Soundtrack-Reihe mit großem 7-Zoll-Klappcover und buntem Beilageheft ist uns ja schon zur schönen Gewohnheit geworden, und unsere Erwartungen werden auch diesmal nicht enttäuscht.
Pluspunkt Nummer 2: der Neuheitswert. So viele bisher völlig unbekannte Outtakes durften wir seit "Fun In Acapulco" nicht mehr genießen.
BMG FTD 82876 59844-2Double Trouble
Wie bei jenem Soundtrack kamen die Bootlegger auch bei "Double Trouble" in all den Jahrzehnten ihres Wirkens an so gut wie keine Outtakes heran. Und so dürfen wir die Sternchen mit dem Vermerk "* Previously unreleased" ("bisher unveröffentlicht") auf der CD-Hülle diesmal absolut ernst nehmen.
Der Kummer der Bootlegger, uns nichts Alternatives verkaufen zu können, wuchs sich sogar so weit aus, dass sie in ihrer Not begannen, selbst "Outtakes" zu fälschen. Das Ergebnis dieser Handarbeit gab es 1998 auf der CD-Box "Celluloid Rock Volume 2" von der Firma "Cool Romeo" zu bestaunen. Mit Zugang zu den Mehrspurbändern der Mastertakes produzierten sie daraus neue Re-Mixe, bei denen sie den Chor der Jordanaires oder die Bläser, und in einem Falle sogar einen Teil von Elvis' Stimme, wegließen. Für die Leser, die es immer ganz genau wissen wollen, habe ich das unten bei den Mastertakes entsprechend vermerkt. Auf der Neuen von BMG ist dagegen alles echt.
Soviel des Guten. Nun müssen wir aber zur schlechteren Seite der CD kommen, und das ist wie so oft bei BMG die Klangqualität. Der Fairness halber möchte ich hier jedoch ganz deutlich unterscheiden zwischen den Mängeln des Ursprungsmaterials auf der einen und den Vermurksungen durch BMG auf der anderen Seite. Tatsache ist, dass die Originalbänder in keinem guten Zustand mehr sind. Sie rauschen sehr stark und liegen auch nur noch für den 28. Juni 1966 in Stereo vor.
Vom 29. Juni sind anscheinend alle Mehrspurbänder mit Ausnahme der Mastertakes verschollen, und deshalb gibt es auch die Outtakes von diesem Tag auf der vorliegenden CD nur in Mono zu hören. Gegen das Rauschen kann man eigentlich drei Dinge tun: man filtert es völlig weg und zerstört damit das originale Klangbild der Aufnahme, weil dabei auch Höhen und Obertöne der Stimmen und Instrumente auf der Strecke bleiben, oder man lässt alles wie es ist, ändert gar nichts und lässt es eben rauschen, oder man versucht einen ausgewogenen Kompromiss zwischen diesen beiden Extremen zu finden. Hier hat der BMG-Tontechniker Lene Reidel sich leider entschlossen, zum Teil das eine und zum Teil das andere Extrem anzuwenden. Die Outtakes sind größtenteils totgefiltert worden.
Ganz dramatisch hört man das, wenn man von "City By Night" den Master (Titel 5 auf dieser CD) und den Outtake (Titel 21) vergleicht. Dieses Lied wurde zunächst von den Musikern nur instrumental aufgenommen und danach sang Elvis in mehreren Versuchen seine Stimme darüber. Die Instrumentalspuren sind also bei beiden Aufnahmen exakt die gleichen. Trotzdem klingt der Outtake völlig anders, weil ihm alle Höhen fehlen. So sind beispielsweise die Cymbals des Schlagzeuges auf dem Master laut und präsent, auf dem Outtake dagegen völlig verschwunden. Bei den Mastern wiederum ist der Rauschpegel jetzt deutlich höher als auf der alten "Double Features"-CD von BMG, ohne dass es einen Gewinn bei den Höhen der Aufnahmen bringen würde. Leider hat Lene Reidel bei vier der Master zusätzlich noch versucht, durch eine veränderte Abmischung etwas zu verschlimm-bessern. Die Idee an sich war nicht verkehrt: Da bei den originalen Abmischungen der Lieder "Double Trouble", "Baby, If You'll Give Me All Of Your Love" und "There Is So Much World To See" ein Teil der Instrumente genau in der Mitte lag und damit Elvis' Stimme zum Teil verdeckte, rückte er sie zur Seite und stellte zusätzlich Elvis' Stimme bei diesen drei Liedern und bei "It Won't Be Long" lauter. Leider war die Qualität des vorhandenen Ausgangsmaterials so schlecht, dass dadurch Elvis' Stimme jetzt rau und unsauber klingt und sich durch das Lauterstellen auch nicht mehr so gut in das Klangbild der Gesamtaufnahme einfügt. Und speziell bei den beiden zuletzt genannten Liedern hat das Rauschen jetzt ein wirklich unangenehmes Ausmaß angenommen. Auch bei den Bonussongs wurde unnötig herumgespielt, siehe unten.
Meine persönliche Bilanz lautet: Die neue CD ist ein absolutes Muss in der Sammlung, da sie Unmengen von neuem Material enthält. Wer jedoch bei den Mastern Wert auf gehobene Klangqualität legt, der sollte sich unbedingt die alte "Double Features"-CD mit ihren wesentlich ausgewogeneren und rauschärmeren Abmischungen mit dazu stellen.
Bevor ich zur Auflistung der einzelnen Titel komme, noch ein kleine persönliche Anmerkung von mir. "Double Trouble" liegt als Film wie als LP unbestritten am Tiefpunkt von Elvis' Karriere. Wie sehr ihm dieses Elend bewusst war, zeigt ein Zitat von Elvis, das im Begleitheft der CD abgedruckt ist und dessen Übersetzung ich hier anführen möchte: "Ich war in diesem Film nicht unbedingt ein James Bond, aber damals verlangte schließlich auch niemand von Sean Connery, ein Lied zu singen, während er den Kugeln ausweicht". Wer von den Musikern oder Verantwortlichen hätte sich bei diesen Aufnahmen am 28. und 29. Juni 1966 wohl vorstellen können, dass Elvis auf den Tag genau 2 Jahre später im NBC-Studio die Fernsehshow seines Lebens produzieren sollte.
- "Double Trouble" - LP "Double Trouble". Wenig gelungene Neuabmischung. Gekürzt und ohne die Jordanaires auch auf "Celluloid Rock Volume 2".
- "Baby, If You'll Give Me All Of Your Love" - LP "Double Trouble". Wenig gelungene Neuabmischung. Gekürzt und ohne die Jordanaires auch auf "Celluloid Rock Volume 2".
- "Could I Fall In Love" - LP "Double Trouble". Bei diesem Lied sang Elvis im Duett mit sich selbst: während der Aufnahme des Liedes mit den Musikern, und dann noch ein Overdub über diese Aufnahme.
Auf "Celluloid Rock Volume 2" wurde davon nicht nur der Chor der Jordanaires entfernt, sondern auch Elvis' erste Originalstimme, so dass dort nur die Overdub-Stimme mit den Musikern erklingt - ein Experiment mit wirklich ungewöhnlichem Klang. Einen Outtake nur der Overdub-Stimme ohne Musiker hören wir übrigens als letzten Titel auf der vorliegenden CD. - "Long Legged Girl (With The Short Dress On)" - LP "Double Trouble". Auf der "Double Features"-CD fehlte bei diesem Lied durch einen ärgerlichen Schnittfehler ein Stückchen am Anfang.
Jetzt ist die Aufnahme wieder komplett. Gekürzt und ohne die Jordanaires auch auf "Celluloid Rock Volume 2".
- "City By Night" - LP "Double Trouble". Ohne die Jordanaires auch auf der "Celluloid Rock Volume 2".
- "Old MacDonald" - LP "Double Trouble". Gekürzt und ohne Bläser auch auf "Celluloid Rock Volume 2".
- "I Love Only One Girl" - LP "Double Trouble". Ohne die Jordanaires auch auf "Celluloid Rock Volume 2".
- "There Is So Much World To See" - LP "Double Trouble". Wenig gelungene Neuabmischung. Ohne die Jordanaires auch auf "Celluloid Rock Volume 2".
- "It Won't Be Long" - LP "Double Trouble". Wenig gelungene Neuabmischung.
- "Never Ending" - LP "Double Trouble". Ein störendes zusätzliches Echo wurde hinzugefügt. Auf der BMG-Box "From Nashville To Memphis" klingt diese Aufnahme klarer.
- "Blue River" - LP "Double Trouble". Dieses Lied war bei seiner Aufnahme 1963 gerade 90 Sekunden lang, und ist in dieser Originalform bei BMG erst seit den Neunzigern auf "The Lost Album" und "From Nashville To Memphis" zu hören.
Um die Spieldauer zu verlängern, hängte man für die LP einfach noch einmal ein Stück des gleichen Takes an. Der so hergestellte Originalmaster wurde jedoch irgendwann beschädigt und klang selbst auf den mir bekannten Nachpressungen der LP "Double Trouble" der siebziger und achtziger Jahre völlig verzerrt und übersteuert.
Für die vorliegende CD wurde er deshalb anscheinend noch einmal neu so wie früher aus der Originalaufnahme zusammengeschnitten. Genau das Gleiche kam dabei aber leider trotzdem nicht heraus, denn die Aufnahme, die wir jetzt hören, hat zusätzlich das rockige Original-Ende des kurzen Original-Takes, während die Aufnahme auf der alten LP kurz vorher ausgeblendet wurde. Der vorliegende Zusammenschnitt ist in dieser Form also NEU.
Überraschenderweise klingt diese Aufnahme jetzt sauber und klar, während - im absoluten Gegensatz zu den Titeln 10 und 12 - die Version auf "From Nashville To Memphis" im Echo geradezu ertrank. Irgendwie scheint bei BMG niemand so genau zu wissen, was er eigentlich will.
- "What Now, What Next, Where To" - LP "Double Trouble". Auch hier wieder das im Vergleich zu "From Nashville To Memphis" hinzugefügte störende Echo.
- "Double Trouble" - Take 1: NEU.
- "Baby, If You'll Give Me All Of Your Love" - Take 2: NEU.
- "I Love Only One Girl" - Take 1: NEU. Zur Senkung der Kosten wurde hier einfach die gebührenfreie Melodie eines alten französischen Volksliedes verwendet und mit einem neuen Text versehen. Wenn man aufmerksam hinhört, bemerkt man, wie der Tontechniker das "1-2-3-4-5" am Anfang nicht in englisch anzählt, sondern stilecht in französisch.
- "It Won't Be Long" - Takes 1 (Fehlstart) und 2: NEU.
- "Long Legged Girl (With The Short Dress On)" - Takes 1 (Fehlstart) und 2 vom zweiten Aufnahmeversuch am 29. Juni, der auch den LP-Master produzierte: NEU.
- "Could I Fall In Love" - Der Mastertake 6, zu dem später Elvis eine zweite Duettstimme hinzufügte: NEU. Diese Basisfassung ist erheblich länger als das fertige Duett auf der LP (Titel 3 auf dieser CD). Für die LP wurden davon der Anfang und ein großes Mittelstück weggeschnitten.
- "There Is So Much World To See" - Take 10 der Filmversion: NEU. Dies ist der einzige Outtake aus diesem Soundtrack, den die Bootlegger erwischen konnten.
Veröffentlicht wurde er erstmals als Bonussong auf "The Complete Kid Galahad Sessions Vol.3" und dann noch einmal offiziell auf "Silver Screen Stereo". Im Vergleich zur letztgenannten BMG-CD klingt er hier gleichwertig und beginnt als Zugabe noch mit einer Ansage der Takenummer. - "Long Legged Girl (With The Short Dress On)" - Master des ersten Versuchs vom 28. Juni: von der BMG-Box "Today, Tomorrow And Forever", jetzt ebenfalls erstmals mit Ansage des Takes.
- "City By Night" - Take 10 des Vocal Overdub: NEU. Diese Aufnahme hatte ich bereits zu Beginn dieser Beschreibung als Beispiel für die mäßige Tonqualität diskutiert. Zusätzlich läuft sie auch viel zu schnell, so dass Elvis' Stimme schon fast piepsig wirkt. Eine so simple Reparatur wie die Anpassung der Abspielgeschwindigkeit hätte ich vom Mastering eigentlich erwartet.
- "It Won't Be Long" - Take 5: NEU.
- "Double Trouble" - Takes 2 (Fehlstart) und 3: NEU.
- "Baby, If You'll Give Me All Of Your Love" - Takes 3 (Fehlstart) und 4: NEU.
- "Could I Fall In Love" - Take 1 des Vocal Overdub auf dem Mastertake (Titel 18): NEU. Zu hören ist im Wesentlichen nur Elvis' Stimme, während die Instrumente nur noch bei genauem Hinhören zu ahnen sind.
Analoge Beispiele für Elvis' reine Gesangsstimme gab es bereits auf früheren BMG-Veröffentlichungen von den Liedern "Let Me", "Baby, I Don't Care" und "Kissin' Cousins". Ein ungewöhnliches Hörerlebnis, aber immer wieder eine faszinierende Überraschung mit Einblicken in Elvis "pur".

Beachtet bitte, wenn z. B. ein Take als "NEU" bezeichnet wird, dass dies zum Zeitpunkt der Veröffentlichung galt!
Diskutiert diesen Artikel im Forum (0 Antworten).Besprechung aus "Memories Of Elvis" - Nummer 117 (2004):
Von: Uwe Keiderling
Nachdem ich an dieser Stelle unseres Club-Magazins bereits des öfteren Studio-CD's besprochen habe, sind heute zum ersten Mal zwei neue Live-CD's von Elvis Gegenstand meiner kleinen Kolumne. Im Prinzip macht dies die Betrachtung des Inhaltes etwas einfacher, denn - vielleicht abgesehen vom 1968er TV-Special - gibt es hier keine "Outtakes" wie im Studio. Ein Konzert stellt vielmehr eine durchgängig in sich geschlossene Gesamtaufnahme dar, an der in der Regel höchstens Schnitte zur Kürzung vorgenommen werden, oder in seltenen Fällen vielleicht auch Änderungen in der Reihenfolge der Titel bzw. einzelne später im Studio hinzugefügte Instrumente zur Klangverbesserung für die Schallplatte.
Die beiden CD's wurden bereits im Heft 116 kurz mit ihrer Titelliste vorgestellt. Ich möchte mich nun heute etwas genauer mit ihren technischen Details beschäftigen, insbesondere im Vergleich zu einigen bereits länger auf dem Markt erhältlichen Sammler-CD's.
The Impossible Dream (BMG FTD 82876 59845-2)
Mit dem offiziellen Veröffentlichungsdatum "31. März 2004" konnte diese CD von FTD die oben beschriebene sogar noch um glatte 24 Stunden überrunden. Klangmäßig und gestalterisch gelingt ihr das jedoch nicht. Dabei trifft aber in punkto Klang die Firma BMG diesmal absolut keine Schuld, denn während das 1974er Konzert mit der Absicht einer LP-Veröffentlichung in feinster Mehrspurtechnik professionell aufgezeichnet wurde, handelt es sich hier nur um einen so genannten Soundboard-Mitschnitt, d. h. einen groben Mono-Mix aus der Mischkonsole, der nur auf einem einfachen tragbaren Spulen- oder Kassettentonbandgerät mitgeschnitten wurde.
Das bespielte Tonband wurde dann irgendwo und irgendwie gelagert, wodurch zusätzlich der Zahn der Zeit an ihm nagte. Von der Gestaltung her gibt es diesmal wieder nur den kleinen Digipack in Sparausführung und ohne Booklet. Ich persönlich finde es sehr schade, dass sich BMG in diesem Punkt nicht auf eine einheitliche Gestaltungslinie festlegen mag und ständig zwischen den Verpackungsformaten wechselt. Angesichts des doch stolzen Preises der CD's aus der FTD-Reihe sollte das bißchen zusätzlicher Pappe für den attraktiven großen 7-Zoll-Pack wie beim gerade besprochenen 1974er Konzert eigentlich nicht zum wirtschaftlichen Ruin des Herausgebers führen.
Nun aber endlich zum Inhalt der neuen CD. Das Kernthema bildet die Dinnershow vom 28. Januar 1971 aus Las Vegas, die nach meinem Kenntnisstand bisher unveröffentlicht ist. Wegen Schäden am Tonband wurden drei Titel durch - bisher ebenfalls unveröffentlichte - Aufnahmen aus der Eröffnungsshow vom 26. Januar ersetzt, genaueres dazu steht in der nachfolgenden Titelaufstellung. Um die Spielzeit der CD trotz des relativ kurzen Konzertes auf ca. 1 Stunde zu erhöhen, spendiert BMG noch eine Reihe von Bonussongs vom 26. bis 29. Januar, die zuvor bereits alle auf Soundboard-Bootlegs der betreffenden Konzerte erhältlich waren. Aus der Midnight Show am 27. Januar und der Eröffnungsshow am 26 Januar gibt es mehrere Titel von der Bootleg-CD "All Things Are Possible" der Firma "Diamond Anniversary Editions". Eine absolute Rarität ist die Live-Version von "Snowbird" aus der Dinnershow am 29. Januar, erschienen auf der gleichnamigen Bootleg-CD der Firma "2001".
Ein Vergleich der Bonussongs auf der neuen FTD-CD mit den entsprechenden Bootlegs zeigt, dass die jeweiligen Aufnahmen auf FTD und Bootleg ihren Ursprung in den gleichen, selbst schon manchmal etwas schadhaften Soundboard-Bändern haben: Aussetzer und Störgeräusche finden sich identisch wieder. Insgesamt ist der Klang aber bei FTD wesentlich besser als bei den Bootleggern, deren Aufnahmen dumpf, stark rauschgefiltert und durch teilweise erhebliche hinzugefügte Stereo-Echoeffekte unnatürlich klingen. Außerdem sind bei einigen Titeln der Bootleg-CD "All Things Are Possible" starke Tonstörungen zu hören, die klanglich an das Durchschlagen eines benachbarten starken Senders auf ein gerade gehörtes Radioprogramm erinnern und ihre Ursache in den mangelhaften Bändern der Bootlegger haben. Besonders unangenehm fällt das bei den beiden Titeln "Make The World Go Away" und "Love Me" vom 27.1.1971 auf. Bei FTD ist von solchen Störungen überhaupt nichts zu merken.
Doch die Firma BMG wäre nicht BMG, wenn sie sich zum Schluss nicht noch eine kleine Nachlässigkeit leisten würde. Bei "Can't Help Falling In Love", dem allerletzten Titel der CD, verschlechtert sich mittendrin die Tonqualität schlagartig. Klang der erste Teil des Liedes noch deutlich besser als das Bootleg von "Diamond Anniversary Editions", ist es bei der zweiten Hälfte genau umgekehrt. An dieser Stelle hat das Originalband tatsächlich einen ernsthaften Schaden, den man auch auf dem Bootleg hört. Beim Bootleg kehrt jedoch unmittelbar danach die Tonqualität wieder auf den vorherigen Stand zurück. Selbst wenn dies dem tatsächlichen Zustand des Originalbandes entspricht, das BMG zur Verfügung stand, hätte man hier wohl leicht durch Kopieren des zweiten Liedteiles vom Bootleg (das den Experten sicherlich bekannt sein wird) eine passabel klingende Gesamtaufnahme montieren können. Abgesehen von diesem einen Mangel ganz am Ende ist jedoch die neue FTD-CD auf jeden Fall ein guter Kauftipp, auch für diejenigen, die die beiden erwähnten Bootlegs bereits besitzen.
Also Sprach Zarathustra (26.1.1971 Opening show)
- That's All Right (26.1.1971 Opening show)
- You Don't Have To Say You Love Me (28.1.1971 Dinner show)
- Love Me Tender (28.1.1971 Dinner show)
- Sweet Caroline (28.1.1971 Dinner show)
- You've Lost That Lovin' Feelin' (28.1.1971 Dinner show)
- Polk Salad Annie (28.1.1971 Dinner show)
- Introductions 1 (28.1.1971 Dinner show)
- Johnny B.Goode (26.1.1971 Opening show)
- Introductions 2 (28.1.1971 Dinner show)
- Something (28.1.1971 Dinner show)
- Release Me (28.1.1971 Dinner show)
- Blue Suede Shoes (28.1.1971 Dinner show)
- Hound Dog (28.1.1971 Dinner show)
- It's Now Or Never (28.1.1971 Dinner show)
- Suspicious Minds (28.1.1971 Dinner show)
- The Impossible Dream (28.1.1971 Dinner show)
Plus Bonus:
- Mystery Train - Tiger Man (26.1.1971 Opening show)
- There Goes My Everything (27.1.1971 Midnight show)
- Make The World Go Away (27.1.1971 Midnight show)
- Love Me (27.1.1971 Midnight show)
- Only Believe (27.1.1971 Midnight show)
- How Great Thou Art (27.1.1971 Midnight show)
- Snowbird (29.1.1971 Dinner show)Can't Help Falling In Love (26.1.1971 Opening show)

Beachtet bitte, wenn z. B. ein Take als "NEU" bezeichnet wird, dass dies zum Zeitpunkt der Veröffentlichung galt!
Diskutiert diesen Artikel im Forum (0 Antworten).Besprechung aus "Memories Of Elvis" - Nummer 114 (2003):
Von: Uwe Keiderling
Hier sind nun die nächsten drei Film-CD's von BMG, wieder sehr schön verpackt im großen Dreifach-Klappcover und mit bunter Heftbeilage. Von ihrem Inhalt her präsentieren sie sich leider erneut uneinheitlich, so wie wir es inzwischen von vielen BMG-Veröffentlichungen kennen. Nobody is perfect.
Jede CD enthält neben den Mastern der Originalveröffentlichungen auch wieder eine große Zahl von Bonustiteln, und trotz der Boxen-, Follow-That-Dream- und Bootleg-Flut der letzten Jahre kann uns BMG auch dieses Mal wieder mit zumindest ein paar absoluten Neuheiten überraschen.
Viva Las Vegas
Inhaltlich ist diese CD das schönste Stück der drei heute von mir besprochenen Veröffentlichungen - fast rundum gelungen. Die Master (1.-12.) gab es vor Jahren alle schon einmal als Wiederveröffentlichungen auf der "Double Features"-CD.
Diese hatte jedoch speziell beim "Viva Las Vegas"-Soundtrack eine recht schlechte Qualität: alle Titel waren mit so viel Echo neu abgemischt worden, dass sie kaum noch wie die Vinyl-Originale klangen, und einige Titel wurden zusätzlich gekürzt. Das hat BMG nun wieder rückgängig gemacht und Originalklang und -länge wiederhergestellt.
Auch bei einigen Outtakes, die gerade erst vor maximal 4 Jahren in der FTD Reihe erschienen sind, gibt es jetzt schon wieder klangliche Verbesserungen durch das neue Remastern. Dieses wurde übrigens laut CD-Angaben erneut von Sony durchgeführt, was sich bereits bei früheren CD Veröffentlichungen sehr positiv bemerkbar machte.
- "Viva Las Vegas" - Single
- "What'd I Say" - Single
- "If You Think I Don't Need You" - EP "Viva Las Vegas"
- "I Need Somebody To Lean On" - EP "Viva Las Vegas"
Durch vorsichtigere Filterung rauscht dieser Titel stärker als auf "Double Features", dafür werden aber auch mehr klangliche Details hörbar. War auf "Double Features" gekürzt und hat jetzt wieder Originallänge.
- "C'mon Everybody" - EP "Viva Las Vegas"
- "Today, Tomorrow And Forever" - EP "Viva Las Vegas"
- "Santa Lucia" - LP "Elvis For Everyone"
- "Do The Vega" - LP "Flaming Star"
- "Night Life" - LP "Flaming Star"
- LP "Flaming Star". War auf "Double Features" gekürzt und hat jetzt wieder Originallänge.
- "The Lady Loves Me" [& Ann-Margret] - LP "A Legendary Performer Vol.4"
- "You're The Boss" [& Ann-Margret]
Jetzt erstmalig NEU in voller Länge, war auf "Double Features" ca. 15 Sekunden kürzer.
- "Today, Tomorrow And Forever" [& Ann-Margret] - Take 1 (unvollständig): NEU.
Take 2 von der BMG-Box "Today, Tomorrow And Forever": war dort völlig anders abgemischt. Er klang fast wie eine Mono-Aufnahme, mit den Stimmen von Elvis und Ann-Margret sowie allen Instrumenten genau in der Mitte. Nur bei sehr aufmerksamem Hinhören bemerkte man, dass es doch nicht ganz Mono war, denn die Jordanaires waren im Klangbild ganz leicht rechts von der Mitte platziert.
Die Höhen kamen klar herüber, und das Rauschen war gering. Hier hat der Take 2 nun ein breites Stereo-Panorama. Dafür wurde aber merkwürdigerweise genau das übertriebene dumpfe Echo hinzugefügt, das bei allen anderen Titeln im Vergleich zur "Double Features" gerade weggelassen wurde, und auch das Rauschen ist stärker. Da werden wir irgendwann wohl bestimmt noch eine weitere CD kaufen müssen, die dann einen guten Stereo Sound mit einem sauberen Klang vereint.
- "Viva Las Vegas" - Take 1 (9.Juli 1963) und Take 2 (10.Juli 1963) von der FTD-CD "Silver Screen Stereo".
Hier jetzt ein etwas verbesserter Klang, sowie etwas mehr Sprechpassagen zwischen den Takes.
- "Night Life" - Take 9 von der FTD-CD "Out In Hollywood"
Die Tonqualität ist gleich, auf der Erstveröffentlichung gab es aber noch eine Takeansage am Anfang und am Ende, die jetzt weggelassen wurde.
- "C'mon Everybody" - Takes 1-2 (Fehlstarts) und Take 3 (9.Juli 1963) von "Silver Screen Stereo". Gleiche Tonqualität, aber etwas anders geschnitten: Teile der Sprechpassagen von der Erstveröffentlichung fehlen, dafür kamen andere Teile neu hinzu.
- "I Need Somebody To Lean On" - Take 8 von "Out In Hollywood". Jetzt etwas schwächer rauschgefiltert, dafür etwas mehr Rauschen, aber frischerer Klang.
- "The Lady Loves Me" [& Ann-Margret] - Take 9 von "Silver Screen Stereo".
Jetzt mit weniger Echo und ohne die Ansage des Takes.
- "You're The Boss" [& Ann-Margret] - Take 3 von "Silver Screen Stereo".
Jetzt mit weniger Echo und ohne die Ansage des Takes.
- "Today, Tomorrow And Forever" - Takes 3 (Fehlstart) und 4 von "Silver Screen Stereo". Zusätzlich gibt es jetzt am Anfang die Takeansage.
Wie oben bei Nr.13 beschrieben, wurde auch hier das Stereo-Klangbild von "fast Mono" deutlich aufgeweitet, aber diesmal ohne die qualitativen Verluste, die es bei Nr.13 zu bemängeln gab.
- "What'd I Say" - Takes 1 (Fehlstart) und 2: NEU
- "If You Think I Don't Need You" - Take 5 (unvollständig): von der Sammler-LP "Viva Las Vegas" von 1979, jetzt erstmalig in sauberer Stereo-Qualität. Take 7: NEU
- "C'mon Everybody" - Takes 6 (Fehlstart) und 7 (10.Juli 1963): NEU. Take 7 hören wir im Film, dort jedoch mit einem zusätzlich darangesetzten Ende (oder wurde hier das Original-Ende weggeschnitten?).
- "Do The Vega" - Take 1: NEU
- "The Climb" [Gesang: George McFadden] - Take 1 (Fehlstart), Take ohne Nummer (Fehlstart), Take 5 (Fehlstart) und Take 9: NEU
Die Fehlstarts werden auf dem CD-Cover nicht erwähnt. Take 9 ist in gekürzter Form im Film zu hören.
Was hat dieser Titel nun mit Elvis zu tun, außer dass ihn jemand anderes in seinem Film singt? Da gab es für mich aus dem Beilageheft der CD eine interessante Neuigkeit zu lernen. Elvis singt nämlich doch mit, und zwar im Begleitchor gemeinsam mit den Jordanaires.
Während des Gesanges selbst ist seine Stimme kaum herauszuhören. Aber bei den Fehlstarts hört man ganz deutlich auf der Tonspur der Jordanaires, wie er das Lied abbricht und sich über Fehler beschwert.

Beachtet bitte, wenn z. B. ein Take als "NEU" bezeichnet wird, dass dies zum Zeitpunkt der Veröffentlichung galt!
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