Elvis in der aktuellen Weltwoche

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10.07.2006 06:07 #495912 von User gelöscht
User gelöscht antwortete auf Elvis in der aktuellen Weltwoche

Elvis war das Establishment und wollte auch nie etwas anderes sein, von Anfang an. Der ganze Müll mit Rock'n'Roll-Rebell ist romantische Verklärerei von Leuten, die ihn nicht verstanden haben oder ihre eigenen unerfüllten Träume und Unzulänglichkeiten in ihn hineininterpretieren.

Elvis war ein erzkonservativer Oberspießer, der seine Eltern vergötterte, an Gott und die Kirche glaubte, brav seinen Militärdienst verrichtete und sein geliebtes Vaterland vor langhaarigen, ungewaschenen, zugekifften Hippies retten wollte. Am liebsten hat er Schnulzen, Opernarien und Kirchenlieder gesungen. So einfach ist das. Nix Rebell, nix Rock'n'Roll.

Wahrscheinlich stimmt das. Deshalb kann ich auch seit Jahren zunehmend weniger mit Elvis anfangen. Nicht weil ich ihn je verklärt gesehen hätte, sondern weil ich mich einfach konträr zu dem, das er verkörpert entwickelt habe.

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10.07.2006 09:37 #495938 von Blues Boy
Blues Boy antwortete auf Elvis in der aktuellen Weltwoche

Elvis war ein erzkonservativer Oberspießer, ...

Für einen Spießer halte ich ihn nicht. :naughty:

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10.07.2006 09:40 #495939 von Blues Boy
Blues Boy antwortete auf Elvis in der aktuellen Weltwoche

Deshalb kann ich auch seit Jahren zunehmend weniger mit Elvis anfangen.

:huh:

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10.07.2006 10:16 #495944 von User gelöscht
User gelöscht antwortete auf Elvis in der aktuellen Weltwoche

Wahrscheinlich stimmt das. Deshalb kann ich auch seit Jahren zunehmend weniger mit Elvis anfangen. Nicht weil ich ihn je verklärt gesehen hätte, sondern weil ich mich einfach konträr zu dem, das er verkörpert entwickelt habe.

Wenn ich die politische Einstellung eines Musikers noch bzgl. meines Musikgeschmacks heranziehen würde, wäre mir das wirklich zu kompliziert. In musikalischer Hinsicht ist mir Elvis' politische Einstellung sowas von egal! :sick:

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10.07.2006 10:41 #495952 von User gelöscht
User gelöscht antwortete auf Elvis in der aktuellen Weltwoche

Für einen Spießer halte ich ihn nicht. :naughty:

Er war aber einer, und zwar vom feinsten. Und ich meine das noch nicht einmal negativ.

Er stand aus tiefster Überzeugung für genau die Werte, die seine Anhänger größtenteils bekämpften. Irrtümlich machten sie ihn zur Symbolfigur dieser Bewegung. Insofern ist Elvis der bis heute missverstandenste Künstler der populären Musik. Das wäre ungefähr das gleiche, als würde man Bush für einen Pazifisten oder Ratzinger für den Retter des Kommunismus halten.

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10.07.2006 12:01 #495973 von User gelöscht
User gelöscht antwortete auf Elvis in der aktuellen Weltwoche
So ist es. Das finde ich ja gerade so toll an Elvis, dass er sich in keine Schublade stecken ließ! Er lief in den 50ern klamottenmäßig herum wie ein schwarzer Zuhälter und sang sonntags brav mit seinen Eltern Gospels in der Kirche.
Dann traf er Parker und den interessierte es einen feuchten Dreck, welche Einstellung Elvis hatte. Das Produkt Elvis wurde dem jeweiligen Markt angepasst. Bis 58 war es der Rebell (der Elvis wirklich nie war). Somit war der Markt der jungen Käuferschicht erobert. Diesen Markt beherrschte Elvis ca. 4 Jahre und das ist schon verdammt lang (heutzutage sind Teeniestars schon oft nach 2 Jahren weg vom Fenster).
Um weiterhin erfolgreich zu sein, musste das Produkt Elvis angepasst werden. Es änderte sich so, wie sich auch seine 1. Fangeneration mit wachsendem Alter veränderte.

Das alles geschah allerdings rein aus geschäftlichem Kalkül des genialen Colonel und hatte rein gar nichts mit der Person Elvis Presley zu tun. Die Momente, in denen Produkt und Mensch Elvis übereinstimmen, sind rar.

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10.07.2006 12:15 #495984 von User gelöscht
User gelöscht antwortete auf Elvis in der aktuellen Weltwoche

So ist es. Das finde ich ja gerade so toll an Elvis, dass er sich in keine Schublade stecken ließ!

Da stimme ich Dir zu.

Das alles geschah allerdings rein aus geschäftlichem Kalkül des genialen Colonel und hatte rein gar nichts mit der Person Elvis Presley zu tun.

Ich glaube nicht, dass das Image ein geschäftliches Kalkül war, sondern ein Irrtum, der sich in den Köpfen der Leute gebildet hat, ohne dass das speziell beabsichtigt war. So hat er doch schon in den 50ern bei Ed Sullivan Gospel gesungen - das hätte bereits nicht zum "Rebellen" gepasst, aber keiner hat's kapiert, weil sie es nicht sehen WOLLTEN.

Die Momente, in denen Produkt und Mensch Elvis übereinstimmen, sind rar.

Da stimme ich Dir nicht zu. Ich finde, dass Elvis immer authentisch war und meistens das gemacht hat, was er wollte. Nur hat es keiner kapiert. Offenbar bis heute.

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10.07.2006 12:18 #495989 von Vincent-The-Falcon
Vincent-The-Falcon antwortete auf Elvis in der aktuellen Weltwoche
Hat denn jemand den Text der Ausgabe irgendwo?

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10.07.2006 20:01 #496201 von Colonel
Colonel antwortete auf Elvis in der aktuellen Weltwoche

Da stimme ich Dir nicht zu. Ich finde, dass Elvis immer authentisch war und meistens das gemacht hat, was er wollte. Nur hat es keiner kapiert. Offenbar bis heute.

So so.... ;) ich stimme Dir hier zu! Ein Spießer (Spießer: Als Spießbürger oder Spießer bezeichnet man abwertend eine Person, die sich durch geistige Unbeweglichkeit, ausgeprägte Konformität mit gesellschaftlichen Normen, Abneigung gegen Veränderungen der gewohnten Lebensumgebung und Zurückweisung von allem Fremden auszeichnet.)
KANN er dann aber wiederum NICHT gewesen sein, denn DIE machen eher das was andere für richtig halten und tun NICHTS um aufzufallen...und ALL DIES tat Elvis NIE!
Wenn Du das Wort spießig ersetzt und stattdessen einfach konservativ schreibst, dann paßt wieder alles....so sehe ich es/ihn. Denn ein konservativer Mensch (der z.B. auf Traditionen, Familie, Werte setzt) MUSS nicht zwangsläufig ein Spießer sein?! :blush:

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10.07.2006 21:45 #496232 von Joe_E.
Joe_E. antwortete auf Elvis in der aktuellen Weltwoche

Hat denn jemand den Text der Ausgabe irgendwo?

Ja, aber nur die gedruckte Ausgabe. Und nen Scanner hab ich nicht... :null:

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