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Elvis - Tickle Me (DLP - FTD)
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Du weißt, das ich Dir selten widerspreche , aber in den meisten Fällen ist es weniger eine Frage des Anspruchs oder des Geldes, sondern der Beratung und Information. Bekomme ich tagtäglich mit, gerade bei jungen Leuten, denen so ein Plastikteil verkauft wurde, die dann unzufrieden sind, wenn sie eine 25,- Pink Floyd auflegen. Sie wussten es einfach nicht besser und sind eben falsch beraten worden, da sie noch nie in ihrem Leben einen Plattenspieler hatten. Da helfen in der Regel auch keine Amazon-Kritiken.Atomic Powered Poster schrieb: Naja, das ist doch alles irgendwie eine Frage des Anspruchs und sicher auch des Geldbeutels. Die ganz billigen Plastikdinger sind natürlich nix, aber wer kauft die? Ich habe jedenfalls noch nie einen dieser Plastikdreher bei einem erwachsenen Menschen gesehen. Möglicherweise kauft man so ein Gerät fürs Kinderzimmer, oder nur für's hinstellen o.ä..
Bei 400,- bis 600,- ist meistens schon ein gutes System mit Nadel vormontiert, über Cinch kann man die meisten wahlweise direkt anschließen. Es geht einfach um den Tonarm, die Schwere des Gehäuses zur Entkopplung und präzise Einstellmöglichkeiten für Antiscating und Auflagekraft. Ein Technics Sl 1200 kostet um die 1000,-. Audiophile Geräte liegen deutlich darüber, also 400,- mit allem Drum und Dran ist wirklich nicht teuer für einen Plattenspieler. Bei der abgenudelten ABBA bleibt es ja in der Regel nicht.Atomic Powered Poster schrieb: Für einen Normalverdiener wäre es doch absurd zu sagen: 400-600 für den Plattenspieler, + 50-150 für einen Vorverstärker und dann möglicherweise noch mal Geld für einen passablen Tonabnehmer, das zahle ich doch gerne dafür, dass ich alle drei Monate meine alte, abgenudelte ABBA LP auflegen kann.
Ich kann mich eigentlich nicht erinnern, dass es in den 70er/80er Jahren solche Billigspieler gab. Meine Oma hatte auch einen vernünftigen DUAL bei sich stehen, obwohl sie ihn selten benutzte. Da hatte die LP eine andere Wertigkeit. Ist wiedermal typisch für unsere Zeit. Nettes Design, aber technisch Plastik-Schrott. Und es geht ja dabei nicht nur um den Klang, sondern hauptsächlich, was diese Spieler mit den LPs anrichten. Siehe die alten Wechsler in den USA, daher sind die meisten US LPs einfach Schrott. Eine LP ist aber kein Wegwerfprodukt. Irgendwann heißt es dann, die LP stammt aus der Zeit der Billigspieler um 2020, lass ja die Finger davon.
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Das hast Du gut formuliert. Überhaupt wollte ich mal sagen, dass mir das, was Du schreibst, immer gut gefällt, auch bzgl. Elvis.Moreno schrieb: Das Problem sehe ich eher im aktuellen Hype um den tollen Klang von Vinyl:
viele Leute lesen davon, kaufen sich voller Freude auf den Wunderklang einen solchen Billig-Dreher, dazu noch eine Handvoll neue LPs und sind dann enttäuscht weil der Klang via Streaming bzw. MP3 doch viel besser war.
Das war in den 80er mit den günstigen Kompaktanlagen auch schon so, aber damals war die Erwartungshaltung an Vinyl nicht so aufgeblasen wie heute durch den aktuellen Hype.
So, wie Du sagst, ist es ja auch ein Widerspruch in sich, nur noch 180gr LPs zu pressen und gleichzeitig diese Billigspieler anzubieten. Wer vermutet auch böses, wenn dann solch renommierten Firmen, wie DUAL, ihren Namen dafür hergeben.
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Mike.S. schrieb: Du weißt, das ich Dir selten widerspreche ,
Ist auch besser so
aber in den meisten Fällen ist es weniger eine Frage des Anspruchs oder des Geldes, sondern der Beratung und Information. Bekomme ich tagtäglich mit, gerade bei jungen Leuten, denen so ein Plastikteil verkauft wurde, die dann unzufrieden sind, wenn sie eine 25,- Pink Floyd auflegen. Sie wussten es einfach nicht besser und sind eben falsch beraten worden, da sie noch nie in ihrem Leben einen Plattenspieler hatten. Da helfen in der Regel auch keine Amazon-Kritiken.
Da bist du natürlich näher dran, dann wird das so sein.
Eine LP ist aber kein Wegwerfprodukt.
Nein, aber ein Gebrauchsgegenstand. Dadurch, dass die Schallplatte inzwischen im Grunde genommen obsolet geworden ist wird sie inzwischen häufig überhöht, zum Fetischobjekt, was ich auch übertrieben finde. Als Platten noch das gängigste Medium waren um Musik zu konsumieren, da haben die Leute die Scheiben meiner Erinnerung nach nicht gepflegt bis zum Abwinken, wie rohe Eier behandelt, sondern die sind eben genauso gedankenlos benutzt worden wie alles andere im Haushalt auch. Wenn eine Platte verschlissen ist, dann ist das eben so. Ich möchte meine Platten natürlich nicht nach drei Monaten in den Müll werfen müssen, aber ich strebe auch nicht zwingend an, dass die nach meinem Ableben noch Generationen von Nerds beschallen werden.
Ich finde übrigens auch nicht, dass es schrecklich klingt, wenn etwa meine Mutter eine Platte auflegt (siehe oben) oder bei nem Freund von mir der regelmäßig Platten hört, aber diese niemals säubert, und der bei dem alten Teil das er von seinem Vater übernommen hat noch nie die Nadel gewechselt hat. Nicht, dass ich die Defizite nicht höre, es bei mir nicht doch besser, sauberer, detaillierter klingen würde, aber .... ach ja, mein Gott.
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Mike.S. schrieb: Du weißt, das ich Dir selten widerspreche , aber in den meisten Fällen ist es weniger eine Frage des Anspruchs oder des Geldes, sondern der Beratung und Information. Bekomme ich tagtäglich mit, gerade bei jungen Leuten, denen so ein Plastikteil verkauft wurde, die dann unzufrieden sind, wenn sie eine 25,- Pink Floyd auflegen. Sie wussten es einfach nicht besser und sind eben falsch beraten worden, da sie noch nie in ihrem Leben einen Plattenspieler hatten. Da helfen in der Regel auch keine Amazon-Kritiken.
Wenn man auch nur ein wenig Ahnung hat, was man möchte, genügt das und googeln allerdings schon und das dürfte die Mehrheit sein, denn junge Menschen, die bei Pink Floyd mehr als ein Fragezeichen vor Augen haben, sind eine seltene Spezies.
Der Punkt, den ja AAP eigentlich ansprach, ist der der, dass es Menschen gibt, die gar nicht mehr benötigen und für die genügt auch ein Plastikplattenspieler für 150,00 Euro. Genauso wie es früher genug Menschen gab, die mit dem Schneider Kompaktanlagen Teil völlig glücklich waren.
Ich lese für meinen Plattenspieler allenthalben, dass man durch den Austausch der werksmäßig gelieferten Nadel durch eine von Ortofon eine deutliche Klangsteigerung erzielen kann. Das mag sein, aber ich bin zufrieden, so wie es klingt, und ob man noch mehr rausholen kann, interessiert mich nicht die Bohne, solange ein Tausch, weil die alte Nadel durchgenudelt ist, nicht notwendig ist.
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Ja klar, aber es muss halt auch nicht sein, dass neue Geräte auf den Markt gebracht werden, die von der technischen Konstruktion her die Rillen der Platten kaputt machen. Das ist das einzige, was ich kritisiere, nicht die Käufer, sondern die Hersteller.Atomic Powered Poster schrieb: Ich möchte meine Platten natürlich nicht nach drei Monaten in den Müll werfen müssen, aber ich strebe auch nicht zwingend an, dass die nach meinem Ableben noch Generationen von Nerds beschallen werden.
Hier im Forum haben ja alle durch ihr Hobby Musik schon die entsprechende Sachkenntnis. Viele haben auch schon ihre Geräte vorgestellt und bewegen sich doch in der gehobenen Preisklasse, ich sage nur Ortofon Blue .Atomic Powered Poster schrieb: Nicht, dass ich die Defizite nicht höre, es bei mir nicht doch besser, sauberer, detaillierter klingen würde, aber .... ach ja, mein Gott.
Was mich stört, ist, wenn jüngere Kunden sich für LPs interessieren, auch gerne mal 100,- dafür springen lassen und dann zurückkommen, weil irgendwas mit den LPs nicht stimmt - die Nadel springt dauernd. Dann stellt sich heraus, dass man ihnen beim Saturn oder Media Markt einen 60,- oder 90,- Plattenspieler empfohlen hat, der noch nicht einmal eine Einstellmöglichkeit für die Auflagekraft hat. Da stellt sich dann die Frage, was soll die Herstellung von solchen Geräten überhaupt, darum ging es ja eigentlich. Und wenn ich den Kunden dann ein wenig die Zusammenhänge erkläre, ist meistens die Begeisterung groß, die Empörung über die schlechte Beratung davor auch - und es wird ein besseres Gerät gekauft.
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Mike.S. schrieb: Dann stellt sich heraus, dass man ihnen beim Saturn oder Media Markt einen 60,- oder 90,- Plattenspieler empfohlen hat,
Da ist es aber auch Glückssache, wenn man dort an jemanden geraten sollte, der Ahnung von der Materie hat.
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Du wärst überrascht wie groß die Begeisterung für Pink Floyd bei den Jungen ist . Das mit dem Googeln hilft halt auch nur, wenn man überhaupt ein wenig Vorkenntnisse zur Technik der Spieler hatEarth Boy schrieb: Wenn man auch nur ein wenig Ahnung hat, was man möchte, genügt das und googeln allerdings schon und das dürfte die Mehrheit sein, denn junge Menschen, die bei Pink Floyd mehr als ein Fragezeichen vor Augen haben, sind eine seltene Spezies.
Zustimmung in allen Punkten, wie gesagt, ihr geht hier in Euren Argumenten nach dem Klang - dazu kein Widerspruch. Ich meine die technische Seite der Billiggeräte, die die Platten beim Abspielen beschädigen, nur darum geht es mir. Und solche Geräte werden zur Zeit eben leider vermehrt angeboten.Earth Boy schrieb: Der Punkt, den ja AAP eigentlich ansprach, ist der der, dass es Menschen gibt, die gar nicht mehr benötigen und für die genügt auch ein Plastikplattenspieler für 150,00 Euro. Genauso wie es früher genug Menschen gab, die mit dem Schneider Kompaktanlagen Teil völlig glücklich waren. Ich lese für meinen Plattenspieler allenthalben, dass man durch den Austausch der werksmäßig gelieferten Nadel durch eine von Ortofon eine deutliche Klangsteigerung erzielen kann. Das mag sein, aber ich bin zufrieden, so wie es klingt, und ob man noch mehr rausholen kann, interessiert mich nicht die Bohne, solange ein Tausch, weil die alte Nadel durchgenudelt ist, nicht notwendig ist.
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Richtig, besser wäre es aber, solche Geräte gar nicht herzustellen - eine Unsitte.Earth Boy schrieb: Da ist es aber auch Glückssache, wenn man dort an jemanden geraten sollte, der Ahnung von der Materie hat.
SCHAU MAL HIER
Das ist so ein Beispiel, jeder kennt Dual, klingt gut, und dann noch Amazon's Choice, was soll man falsch machen. Mit dem Gerät eben alles.
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Mike.S. schrieb: Du wärst überrascht wie groß die Begeisterung für Pink Floyd bei den Jungen ist .
Wenn Du nicht in einem Plattengeschäft arbeiten würdest, wo naturgemäß überproportional der Teil der Jugend rein kommt, der sich für Mucke vor dem Jahr 2000 interessiert, sondern mit jungen Menschen aus allen Lebensbereichen zu tun hättest, dann wärst Du überrascht, wie viele Musiker / Bands, die unsereins für Allgemeingut hält, man nicht mehr kennt. Meine Erfahrungen sind ernüchternd.
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