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Soundengineer Rick Rowe - Elvis Veröffentlichungen 1984-88
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1984 startete RCA unter Gregg Geller die 50th Anniversary Kampagne mit dem Schwerpunkt auf der LP Box „A Golden Celebration“ und den neu in Mono remasterten 50er Jahre LPs Elvis Presley/Elvis/Golden Records 1+2.
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Für einen Teil der goldenen Box wurden noch Joan Deary mit Engineer Dick Bogert angegeben. Als Project Engineer aber nannten die Credits Rick Rowe & Joe Lopes mit Mastering durch Jack Adelman.
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Rick Rowe und Jack Adelman sollten ihre Zusammenarbeit noch in weiteren Projekten fortführen, auch auf der begleitenden 50er Jahre Compilation „Rocker“ stehen die beiden als Projekt Engineer und Mastering Engineer auf der Plattenrückseite.
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Die neu in Mono remasterten LPs waren mit einem goldenen Papierbanner versehen und hatten das 50th Anniversary Logo im Label.
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Gleichzeitig fiel in den USA der Startschuss für die ersten Elvis CDs, so erschienen die vier 50er Alben + „Rocker“ ebenfalls als „Digitally remastered & restored to original Mono“ CDs. Auf dem Cover befand sich das bunte Logo einer Compact Disc, die CDs in US waren silbern glänzend mit blauem Streifen, in Deutschland waren sie in mattem silber gehalten. Heutzutage klingen die CDs vielleicht ein wenig altbacken, aber sie sind immer noch gut zu hören. Für die damalige Zeit war es eine kleine klangliche Sensation - Elvis ohne Knackser einer LP, ohne Rauschen einer Cassette.
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Als nächstes folgten mit Rick Rowe als Engineer unter dem 50th Anniversary Logo die beiden LPs/CDs „Reconsider Baby“ und „A Valentine Gift For You“. Hier nun zeichnete sich Rick Lowe's eigene Art, den Sound abzumischen, bereits ab. Während auf der „Valentine“ hauptsächlich der verbesserte Remix von „Tomorrow is a long time“ auffiel, wurde auf der „Reconsider“ neben einigen alternate Takes eine ganze Palette von Remixen geboten. Neben „Stranger In My Own Home Town“ und „Merry Christmas Baby“ ist natürlich auch die Uptempo Version von „Ain't That Loving You Baby“ hervorzuheben, ein Splice aus Takes 9/10/11/8/11/8/11/1.
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Rowe war ein Bastler und dokterte gerne herum. Als RCA "Young & Beautiful" remasterte, fehlte ein Großteil der ersten vier Sekunden des Songs und es war keine akzeptable Kopie oder Ausgabe verfügbar. Rowe war in der Lage, die fehlenden Sekunden aus ähnlichen, aber nicht exakten Phrasen und Wortstücken zu rekonstruieren, die gegen Ende des Songs auftauchten. Innerhalb der ersten vier Sekunden nahm Rowe 36 elektronische Änderungen vor. Ein Internetfund zu einer alten Zeitschrift gibt etwas Auskunft über Rick Rowe's Arbeitsgeräte – zu lesen auf dem schmalen Streifen: Er benutzte einen Aphex Aural Exciter und einen Barcus-Berry Processor um gewisse Frequenzen anzuheben und andere zu unterdrücken. Zwei parametrische Equalizer um störende Frequenzen zu bändigen und einen digitalen Equalizer zur nochmaligen Feinverbesserung, einen dbx Expander/Compressor usw. usw.. Man kann das unten im Detail lesen, ich kenne mich da zu wenig aus, aber wenn ich das alles so lese, dann muss ich sagen - ja, so klingt es auch – ein etwas verfremdeter künstlicher Sound.
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Die Meinungen zu diesem Versuch, einen „modernen“ Sound zu kreieren gehen auch heute noch stark auseinander. Hier einmal ein Auszug aus dem Elvisnews.com Forum:
Ronaldv schrieb am 10. November 2006: Rick Rowe ist legendär, weil wir in den 80ern nicht so verwöhnt waren mit Veröffentlichungen wie heute. Für diese Tage war seine Fähigkeit, wirklich gute Klangqualität zu "schaffen", erstaunlich, sein Remastering war zu dieser Zeit atemberaubend! Zum Beispiel ist die Memphis-Platte eine meiner Lieblings-CDs, nach fast 20 Jahren ist der Sound immer noch einfach großartig. Ich stimme zu, dass es in den 80ern nicht so viele interessante Veröffentlichungen gab wie heute, also war es damals eine Freude, als eine CD wie die Memphis-Platte klang.
Greg Nolan schrieb am 15. November 2006Ich mag "The Memphis Record" immer noch, aber viele Audiophile (wenn ich mich recht erinnere) sagen, dass die Rowe-Ära nicht gut gealtert ist, auf Grund der simplen Tatsache, dass CDs in den 80ern zu neu waren. Nach heutigen Maßstäben klingen sie sehr dünn und kalt. Aber er war Teil einiger interessanter Veröffentlichungen und ich denke auch subtile Remixe.
Dagegen gibt es auch Stimmen, die ihn ganz einfach als den schlechtesten Toningenieur überhaupt empfinden, der jemals an Elvis Projekten gearbeitet hat.
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Auch beim Christmas Album von 1985, wo erstmals das kurze Intro vor „White Christmas“ zu hören ist, mischt er einen zusätzlichen Stereo-Hall ganz dezent dazu. Das ganze wirkt nun etwas räumlicher, für Puristen und Fans der original Master freilich fraglich.
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Besonders extrem fällt seine Remix-Technik bei „Alternate Aloha“, „Always on my mind“ und „Return Of The Rocker" auf. „Aloha“ (1988) kann heutzutage nicht mehr mithalten gegenüber der neuen Legacy Veröffentlichung (Vic Anesini), „Always On My Mind“ (1985) bietet immer noch einige Highlights („You Gave Ma A Mountian“, „It's Midnight“). Weiterer Kommentar im Forum.
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„Return Of The Rocker“ (1986, Foto US CD-Longbox) enthält einen extrem guten Remix von „King Of The Whole Wide World“. Allerdings ist der Rest des Albums sehr gewöhnungsbedürftig, was den Sound angeht. Immerhin wird hier an Bill Porter herumgedoktert, was an sich schon wenig Sinn macht. Das ganze Ausmaß hört man auf der International LP „Elvis Is Back“, dort wurden ein paar Titel durch die „Return Of The Rocker“ Versionen ausgetauscht, was man sich kaum anhören mag, denn ganz klar – das Original ist einfach um Welten besser.
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Weiter geht es mit ein paar „Best Of“ Compilations 1987-1988. Bei „All Time Greatest Hits“ (1987) wird Rick Rowe in den Credits für Audio Restauration angeführt, für das Mastering Bob Jones. Jack Adelmann hat nicht mehr mitgewirkt. Auch hier einige neue Remixe im typischen Rowe-Stil, u.a. „The Wonder Of You“ und „Burning Love“. Ansonsten wurden etliche Remixe der früheren Rowe Projekte mit einbezogen – eine meiner liebsten Compilations. Gleiches gilt auch für „50 Worlwide Gold Hits“, die 1988 nur noch auf CD erschien. Rick Rowe als Digital Engineer, sie stellt auch die letzte mir bekannte Veröffentlichung dar, bei der er mitwirkte. Besonders hervorzuheben die durchgehende Version von „Suspicious Minds“ ohne Fade out/Fade in. Weiterer Kommentar im Forum.
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Bis 1988 wurden auch einige der Original-Alben von Rick Rowe neu remastered, die ich noch kurz der Vollständigkeit halber erwähnen möchte, bevor wir zum Ende kommen. Man erkennt die US CDs an ihrer schwarzen Rückseite. Leider finde ich den Sound hier oft missglückt, „His Hand In Mine“ ist wohl die schlimmste Fassung, die ich je gehört habe, zumindest für meinen Geschmack.
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Zum Abschluss die beiden meiner Meinung nach besten Veröffentlichungen unter Mitwirkung von Rick Rowe und Jack Adelman, beide 1987. Ich denke, hierzu brauche ich nicht viel Worte verlieren. Beides sind Klassiker – die Complete Sun Sessions, mit allen zu der Zeit zur Verfügung gestandenen Alternate Takes. In purem Mono, der ein oder andere Titel klingt ein wenig sehr hell, aber für die Zeit ein sehr guter Sound.
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Wunderbares Artwork von Ria Lewerke, die auch „The Memphis Record“ gestaltet hat. Die Doppel-LP sah aufgeklappt wie eine Tageszeitung aus und hatte alle möglichen Verweise auf das Jahr 1969. Bis heute finden sich dort einige der besten Remix-Versionen der Memphis Session. Weiterer Kommentar im Forum.
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Das war's. Über Ergänzungen, Verbesserungen, Gedanken und Fragen freue ich mich wie immer.
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Ich habe ja doch einige Rowe Cds im Schrank, von denen ich es gar nicht wusste. Memphis Record muss man einfach haben, genau wie die 50 Worldwide Gold Award. Ich werde mal noch nach einigen CDs ausschau halten, die du hier aufgelistet hast und hoffen das ich sie finde.
Vielen Dank noch mal
LG
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Nachtrag: Die ersten beiden sind allerdings auf CD recht schwer zu bekommen heutzutage. Zwischen 20,--30,- kann man da schon rechnen. Die beiden günstigsten, die ich gerade finden konnte:
Ebay Reconsider
Discogs Return
Die anderen beiden bekommt man dagegen schon sehr günstig.
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- Gypsy
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Ich habe auch die Rocker im Schrank, aber einmal gehört und nie wieder. Muss noch mal reinhören. Aber ich finde die 50er Songs wurden erst richtig gut mit der Essential 50 Masters Box und später dann Anfang des neuen Jahrtausend noch besser. Hier empfand ich ersten einen qualitativen Rückschritt mit dem Erscheinen der Elvis 75 Good Rockin Tonight Box.
Trotzdem werde ich mir mal die Return of the Rocker und die All Time Greatest Hits zulegen. Hoffe nur das wird nicht allzu schwer.
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Return of the Rocker ist ganz selten, unter 30,- wird es da glaube ich schwierig. Ich suche schon länger die deutsche LP - auch ganz schwer zu bekommen. Aber die lohnt sich, gerade wenn Dir die "Alternate Aloha" vom Sound auch gefällt, wirst Du begeistert sein.
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