Elvis - Aloha From Hawaii (TV-Show, Probeshow etc.)

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11 Jan. 2022 18:56 #956005 von Whitehaven
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11 Jan. 2022 18:59 - 11 Jan. 2022 19:05 #956006 von Donald

Sagt mal, gibt es die Aloha Show eigentlich auf Blu Ray?
Noch nicht. (2023 ?)
Da können wir fast Gift drauf nehmen.
Aber diesmal bitte eine Deluxe Box mit 7 Blue Rays die mindestens das dreifache wie die „alte“ Deluxe Edition kostet.


 
Da müsste man aber tüchtig hochrechnen. Denn das Ausgangsmaterial ist ja bekanntermaßen leider kein Filmmaterial, welches naturgemäß HD-fähig wäre (zumindest, wenn es sich um mind. 35mm-Material handelt), sondern leider nur Video. Und da geht leider nicht viel mehr als das, was wir schon kennen, was die Auflösung angeht. Also: Besser aussehen würde eine BD wohl leider nicht.
Letzte Änderung: 11 Jan. 2022 19:05 von Donald.
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11 Jan. 2022 19:05 - 11 Jan. 2022 19:06 #956008 von Whitehaven

Da kann ich natürlich nicht mithalten. 
Ich glaube, wenn man sowas live im TV miterleben konnte ist das sicher ein unvergessliches Erlebnis. 

Wir bekamen den ersten TV erst 1977.
Ich bin somit die ersten 3 Jahre ohne aufgewachsen.
Kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen.
Und heute brauchen meine Kids gar keinen TV mehr.
The Times they are changing hat der gute alte Bob schon gesagt.

Das war im deutschen Fernsehen nicht live.
Damals mit neun dachte ich das natürlich.
Die Qualität der Bilder war damals alles andere als berauschend.
Man brauchte damals einen sog. Konverter und eine gute Antenne, um West-Fernsehen zu bekommen.
Wobei ich noch Glück hatte, da im Norden und nur ca. 60 Km von der Grenze entfernt wohnend.
Letzte Änderung: 11 Jan. 2022 19:06 von Whitehaven.
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12 Jan. 2022 06:48 #956020 von Ira
Mir gefällts

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12 Jan. 2022 11:20 - 12 Jan. 2022 11:43 #956027 von Rider


 

Da gebe ich dir recht. Ich für meinen Teil denke, dass "Aloha" kaum jemals "richtig" verstanden wurde, erst recht und in erster Linie nicht von der Kritik. Deshalb ist vielfach ein falscher Eindruck von diesem Ereignis kolportiert worden. 

Für meine Begriffe ist "Aloha" ein NBC Special 2 (lief entsprechend auch bei NBC). Es ist kein reguläres Konzert, das der üblichen "Choreographie" eines Elvis-Konzerts folgt, vom Eingangs- und Schlusstitel einmal abgesehen. Es ist untypischerweise völlig unspontan, weil es total getaktet war wegen der Übertragung (ein Satellit war seinerzeit nicht dauerhaft verfügbar). Wie beim NBC Special ist auch hier die "Reise" ("Guitar Man-Thema" im Comeback Special) ein zentrales Thema, dieses Mal durch die Genres der amerikanischen Musik. Ich habe mir einmal die Mühe gemacht, das ein wenig zu strukturieren:

01. Intro

02. See See Rider: "Elvis on Stage"

03. Burning Love: Aktuelle Single, Rock

04. Something: Pop-Ballad / Beatles
05. You Gave Me A Mountain: Country-Ballade / Marty Robbins
06. Steamroller Blues / James Taylor
07. My Way: Show-Standard / Sinatra

08. Love Me: "Oldie but Goldie" / "50er Jahre"

09. Johnny B. Goode: Rock ’n‘ Roll-Klassiker / Chuck Berry
10. It’s Over: Country-Pop / Jimmie Rodgers
11. Blue Suede Shoes: Rock 'n' Roll-Klassiker / Carl Perkins
12. Lonesome I Could Cry: Country Hank Williams
13. Can’t Stop Loving You: "Modern Sounds in Country and Western Music" / Ray Charles
14. Hound Dog: Elvis' größter Rock 'n’Roll-Klassiker / #1 Hit
15. What Now My Love: "Chanson" / Show-Standard (erweitert My Way)

16. Fever: "Comeback"-Klassiker / "Standard"
17. Welcome To My World: "The Key to this world of mine..." / Country Jim Reeves 

18. Suspicious Minds: #1 Hit / "Moderner Klassiker"

19. Introductions by Elvis

20. I’ll Remember You: Lokaler Musiker / Hawaii-Thema und -Bezug / Charity / "Anlass für die Show"

21. Long Tall Sally / Whole Lotta Shakin’ Goin’ On: Rock'n'Roll-Klassiker / Little Richard / Jerry Lee Lewis
22. American Trilogy: "Der 'Neue Elvis'" / Showstopper

23. A Big Hunk O' Love: #1 Hit / Rock 'n' Roll-Klassiker

24. Can’t Help Falling in Love: #1 Hit / Klassiker / "Ritual" / Liebeserklärung/Dank ans Publikum 

(Auffällig: Don't be Cruel, Teddy Bear, Love Me Tender(!), Heartbreak Hotel(!), All Shook Up fehlen.)

Elvis "frühstückt" also praktisch alles an Zeitgenossen und Einflüssen aus der frühen Ära ab, um der Welt ein Panoptikum seines Verständnisses von (amerikanischer) Musik zu bieten. Dieses erweitert er um zeitgemäße / aktuelle Titel. Das Thema "Herkunft" war das zentrale Thema des Comeback Specials, erweitert um das aktuelle Thema seiner Tage, If I Can Dream, das eigentliche Highlight der Show und der Schlusspunkt. Neben dem schwarzen Lederdress wird immer der in einen weißen Anzug gekleidete, Arme ausstreckende Elvis der Schlussszene im Gedächtnis bleiben. Ein "neuer Elvis" war geboren. Dies wiederholt sich in "Aloha" in Gestalt des American Eagle Suits in Kombination mit American Trilogy. 

Für beide Ereignisse ist die Kostümauswahl von besonderer Bedeutung. Mit dem NBC-Special ist auf Zeiten "Elvis in Leder" (das er privat praktisch nie trug, erst recht nicht in schwarz) verbunden, mit "Aloha" der weiße Anzug mit dem Amerikanischen Adler. Man darf nicht vergessen und auch nicht unterschätzen, dass 99% der Fans (im weiteren Sinne) Elvis noch nie so gesehen hatten. Das war eine ungeheuerliche Neuerung. Nicht vergessen: Bis einschließlich 1972 waren Elvis' Kostüme relativ schlicht. Aloha markiert einen Wendepunkt, der uns heute, da wir die Karriere retrograd komplett überblicken, nicht mehr auffällt.

Für beide Ereignisse (NBC-Special und "NBC-Aloha") wurden außerdem spezielle Sets und Bühnen entwickelt und spielten eine zentrale Rolle. Beide Bühnen bringen Elvis "mitten" ins Publikum, beim Comeback Special mehr und deutlicher als bei "Aloha". Trotzdem ist die ins Publikum gehende Erweiterung der Bühne eine Besonderheit und ebenfalls ein Verweis auf die Besonderheit der Show. Wenn Elvis vom Bühnenrand zurück geht zur Band, erinnert das an seinen "Abgang" im Comeback Special. Die Lichterwand bei "Aloha" zeigt den jungen Elvis in typischer Pose, auf der Bühne agiert ein "neuer Elvis".

Well, I came a long way from the carwash,
Got to where I said I'd get
Now that I'm here I know for sure
I really ain't got there yet


So I think I'll start all over
Swing my guitar over my back
I'm gonna get myself back on the track
I'll never, never ever look back

I'll never be more than what I am
(Well wouldn't you know, I'm a swingin' little guitar man)


Das Versprechen, das Elvis 1968 gegeben hatte ("I really ain't got there yet") greift er hier auf und verwirklicht es. Im Januar 1973 war Elvis ein kreativer, sich weiter entwickelnder Künstler. Das war die Botschaft der Show. Dafür nutze er ihre weltweite Verbreitung und Aufmerksamkeit. Es war die Chance. 

Unmittelbar danach kam der Absturz... 

If you lend me a Dollar I can buy some gas, and we can go for a little ride...
Letzte Änderung: 12 Jan. 2022 11:43 von Rider.
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12 Jan. 2022 11:32 #956028 von

Danke für den Beitrag!
Eröffnet für mich ganz neue Perspektiven!

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12 Jan. 2022 11:39 - 12 Jan. 2022 11:40 #956029 von Whitehaven
Von der Seite habe ich es noch nie gesehen.
Auf den Punkt! 
Besser hätte man es nicht zum Ausdruck bringen können.

 
Letzte Änderung: 12 Jan. 2022 11:40 von Whitehaven.
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12 Jan. 2022 11:41 #956030 von fronk
Ich habe die ganzen Bücher über Aloha nicht gelesen, aber auch noch nie gehört, dass es diese Idee/Dramaturgie dahinter gegeben hat. Kann man gern ‘reininterpretieren, war so aber ziemlich sicher nicht drinnen und auch nicht geplant. Die neuen Songs waren, wie wir alle wissen, einfach angefordert worden und deshalb fix ins Programm genommen worden. Viele davon hat er ja später auch nur noch selten gespielt. Dass man für ein solches Event, und das war es absolut, ein neues eigenes Bühnenbild bauen würde, war zu erwarten und alles andere wäre enttäuschend. Und wie man sehen kann, ging das Bühnenbild eher auf dem Umstand der weltweiten Übertragung ein und sonst nix. Elvis hat sich möglicherweise bewusst gegen eine Powerhouse-Show entschieden. Vergessen wir bitte nicht, er wollte in den 1970er Jahren der große Entertainer sein/werden und sich als solcher auch etablieren. Und was böte sich da besser an als genau diese weltweit gesendete Show …

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12 Jan. 2022 14:19 #956050 von Harty
Das kann man sicherlich so betrachten, ich tue es nicht. Man darf nicht vergessen in welchem privaten Zustand Elvis zu dieser Zeit gewesen ist. Viele Song sind doch eher tragisch und erinnern an Beziehungen. Seine Ehe war zu diesem Zeitpunkt gescheitert , ich denke auch , dass es ihn schmerzte weil er damit gescheitert ist. 
What now my love, I'm so lonesome I could try, It's over etc tendieren eher in diese Richtung. Die Lyrics dieser Songs zeigen gescheiterte Beziehungen auf. 

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12 Jan. 2022 14:29 #956052 von fronk
Dass die Songauswahl seinen Gemütszustand widerspeigelte und möglicherweise deshalb so erfolgte, will ich dabei gar nicht ausschließen.

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