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Live vs Studioaufnahmen
- Harty
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- Mike.S.
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ob es teilweise nicht sinnvoller gewesen wäre einiger seiner Livesongs auf diesen Alben als erstklassige Studioversionen zu integrieren bzw den Inhalt eben dieser Alben anders zusammenzustellen.
Also hier 'mal ein paar Gedanken von mir zu den 70er Alben bezüglich Mischung von Live und Studio:
Das "A life in music" hast Du ja bestimmt auch gelesen. Ab 1971 steht ja genau dieser Mangel an Studiomaterial im Vordergrund und die verzweifelten Versuche von Felton Jarvis, genügend Material für ein Album zu bekommen. Elvis verlor mehr und mehr das Interesse, auch weil er gerne Songs gesungen hätte, die dann aber von den Musikrechten her nicht möglich waren. Ein also nicht unwesentliches Problem, das man durch die Live-Aufnahme eines Songs geschickt umgehen konnte. Bei vielen Songs war es einfach von vorneherein nicht möglich, eine Studio Version aufzunehmen, oder Colonel Parker legte sein Veto ein.
Auch der RCA-interne Machtkampf zwischen Felton Jarvis und Joan Deary machte die Sache kompliziert, jeder meinte, das bessere Konzept zu haben. Joan Deary startete eigentlich die Mischung von Studio und Live mit ihrem Vorschlag zum "Fool" Album, wenn man einmal von TV-Special/TTWII absieht, die ja aber beide eher "Soundtrack" Alben im übertragenen Sinne waren.
Joan Deary sah eigentlich die bunte Mischung von Anfang an als Erfolgsrezept, was sich dann ja weiter fortsetzte in der "A legendary performer" Serie, die zu Elvis' Lebzeiten schon erfolgreicher war wie das aktuelle Studioalbum. "Welcome to my world" stammt auch aus ihrer Feder, auch hier eine bunte Mischung aus live/Studio, sogar ein 50er Jahre Track wird mit eingebaut. Und dann natürlich alle ihre Werke nach seinem Tod, die Silberbox, Greatest Hits Volume One etc.. Gerade bei letzterem Album zeigt sich, wie gut eine Mischung zwischen Live und Studio durchaus funktionieren kann. Zwei verschiedene Philosophien ab 1973, wobei man Joan Deary eines zu Gute halten muss. Sie hatte ein gutes Gespür dafür, was die Fans hören wollten, ihre Zusammenstellungen sind bis heute "Klassiker".
Für Felton Jarvis waren die live Songs eher ein Übel, es machte ihm auch keinen Spaß, sich bei den Shows mit großem technischen Aufwand auf die Lauer zu legen, in der Hoffnung auf einen guten Song, den er für ein Album verwerten konnte. Diese Notwendigkeit ergab sich ja schon im Februar 1972. Wobei man eigentlich sagen muss, dass das geplante "Standing room only" Album durchaus funktioniert hätte. Über die Aufsplittung der 72 Studio Songs auf die Camden Alben brauchen wir ja gar nicht erst einzugehen, eine reine persönlich Geschichte und Nebenverdienst von/für Colonel Parker. Auch bei Moody Blue musste Felton Jarvis wieder Lückenfüller finden. Dass die Singles, also die im Grunde erfolgreichen Nummern, nicht auf den LPs auftauchen durften, erschwerte die Sache. Auch hier wieder Colonel Parker und seine Geldmaschinerie, damit auch ja jeder die Single zusätzlich kauft. Man kann also sagen, dass Felton die Zusammenstellung vieler Alben irgendwelchen finanziellen Aspekten unterordnen oder eine Notlösung aus Mangel an Material finden musste, und das unter dem ständigen Druck von RCA. Letzten Endes war er selber wohl oft derjenige, der am unglücklichsten über das Ergebnis war.
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- Gypsy
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Einziger Kritikpunkt bei Hey Jude ist der Text. Es gab keine Lyrics und Elvis sang aus dem Gedächtnis. Stört mich aber nicht weiter, weil ich der englischen Sprache eh nicht mächtig bin.
Ich weiß noch als ich den Song das erste Mal hörte. Das war 1993 mit dem Erscheinen der 60er Masters Box. Für mich das Highlight der Box, weil ich die großen Hits wie Ghetto, Suspicious Minds usw schon vorher kannte. Besonders das letzte Drittel des Songs, wenn er mit seiner heisernen Stimme nanananananna judjudjudjudjud singt. Hat mich umgehauen. Ich war damals erst 15. Später hörte ich die Beatles Version und war völlig entgeistert über deren blödes kraftloses Rumgedudel.
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- Rider
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Seit wann sagt weltweiter Erfolg etwas über die Qualität einer Sache aus? McDonald's ist weltweit erfolgreich, aber es jetzt als exzellentes Kochen zu bezeichnen?Über Geschmack können wir gerne diskutieren, aber es als Schrottmusik zu bezeichnen...dafür war die Gruppe weltweit zu erfolgreich.
Okay, der Begriff "Schrott" war vielleicht etwas unpassend. Handwerklich gut gemacht, aber viel zu steril, viel zu "inszeniert", viel zu künstlich und gewollt, um mich(!) zu begeistern. Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich außer den Hits nichts kenne. Die aber wiederum machen mir auch nicht Lust auf mehr. Ich meine, "Bohemian" ist ja wohl die größte Grütze, die es gibt im Universum. Trotzdem - oder gerade deshalb? - landet sie in Deutschland stets auf Platz 1 der angeblich tollsten Songs ever. Noch schlimmer ist nur die Besoffenen-sich-in-den-Armen-liegenden-Mitgöl-Hyme We Are the Champions... Aber gut, wer's mag...Der Oberhammer war nun Queen als Schrottmusik zu bezeichnen. Ich hatte eben das Gefühl Dein erstes Antwortposting macht Lust auf mehr...denke danach wird es eher um dich einsam. Kann ich nicht nachvollziehen.
Du fragtest halt, warum solche Alben sich millionenfach verkauft haben, TTWII aber nicht. Und ich sagte: "Geschmack macht eben einsam." Ich meine, wer kennt denn schon die wirklich guten Alben? Wenn du irgendeinen WDR 2-Hörer fragst, kommen doch ohnehin nur immer dieselben drei. Und wer was auf sich hält, sagt "Pet Sounds!", und meint, er sei wahnsinnig außergewöhnlich und intellektuell. Ich meine, jeder macht mal diese Phase durch, aber irgendwann muss man doch mal erkennen, dass da nicht viel dran ist. Was kommt als nächstes?
If you lend me a Dollar I can buy some gas, and we can go for a little ride...
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- Gypsy
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Ich mag die Gruppe auch nicht, ist einfach nicht meine Mucke. Dieser 80er Sound ist absolut nicht meins, deshalb schalte ich auch bei Depeche Mode das Radio ab. Ja man könnte es als steril bezeichnen.
Gibt ein paar Sachen sie sind gut, Sting, U2, Chris Rea usw, aber generell bevorzuge ich den warmen Sound der 70er. Für mich der beste Sound in der Pop und Rock Geschichte.
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- Honeybee
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Wenn ein Titel einmal ganz oben war, meinen viele, dass man ihn einfach gut finden MUSS. Und wenn etwas erfolglos ist, und man selbst findet es Bombe, dann zweifelt man an seinem eigenen Geschmack: "Vielleicht hab ich ja keine Ahnung? Vielleicht bin ich zu blöd, das grottige zu hören?"
Ich mochte z.B. sehr das Pink Floyd Album "The Final Cut". Es war ein Flop. Niemand wollte sich die Platte bei mir ausleihen und überhaupt sprach keiner drüber. Später hieß es, es sei das schwächste PF-Album aller Zeiten.
Finde ich - nach wie vor - nicht. Aber man war und ist schon gehörig beeinflusst von dem allgemeinen Geschmack.
Wenn ich an diesen unsäglichen Party-Kracher Live Is Life denke. Ich konnte den Titel schon bei Erscheinen kaum ertragen, und im Laufe der Jahre entwickelte ich regelrechte Hass-Gefühle. Furchtbar dieses Stück Musik-Kultur.
Folgender Song, ich weiß gar nicht ob er erfolgreich war, ist einer meiner Highlights von "früher". Den konnte ich in Dauerschleife hören, und ich finde ihn auch heute noch mega. (Das Video ist allerdings heftig )
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- Elvis9231
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Das ist ein gutes Beispiel. Opus hatte halt international gesehen nur diesen einen Hit und wird dann auf Life Is Life reduziert.Wenn ich an diesen unsäglichen Party-Kracher Live Is Life denke. Ich konnte den Titel schon bei Erscheinen kaum ertragen, und im Laufe der Jahre entwickelte ich regelrechte Hass-Gefühle. Furchtbar dieses Stück Musik-Kultur.
Wenn ich aber zum Beispiel an Whiteland denke, wo sich die Band schon damals Gedanken über die Zerstörung der Antarktis gemacht hat, da packt es mich heut noch.
Aber gut,war ein kleiner Erfolg in AT, aber im Rest der Welt kennt man es nicht.
Wollte nur damit sagen, dass man eine Band oder Künster*in nie an einem einzigen Song messen sollte.
(Und ja, in den 80iger Jahren hab ich Live Is Live gerne gehört. Dann hat man es leider totgenudelt.)
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- Honeybee
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Nur so nebenbei: der Titel wird oft falsch geschrieben und kriegt dadurch unterschiedliche Aussagen:
Life is Life
Live is Live
Life is Live
Live is Life
Letztgenannter ist übrigens korrekt.
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- Harty
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Schlecht ist relativ. Die Umstände spielen eine Rolle. Ich bin aber immer noch überzeugt Hey Jude war eher als Jamsong gedacht und nicht für ein Album. Ansonsten sollte man bei einem Profi Textvorbereitung erwarten.Wie oft habe ich hier schon gelesen Elvis Version von Hey Jude sei richtig schlecht. Kann ich nicht nachvollziehen. Gesanglich top. Seine Erkältung bzw das heiserne in seiner Stimme verleiht vielen Aufnahmen von 1969 einen gewissen Charme, der den Songs zugute kommt und den ich nicht missen möchte.
Einziger Kritikpunkt bei Hey Jude ist der Text. Es gab keine Lyrics und Elvis sang aus dem Gedächtnis. Stört mich aber nicht weiter, weil ich der englischen Sprache eh nicht mächtig bin.
Ich weiß noch als ich den Song das erste Mal hörte. Das war 1993 mit dem Erscheinen der 60er Masters Box. Für mich das Highlight der Box, weil ich die großen Hits wie Ghetto, Suspicious Minds usw schon vorher kannte. Besonders das letzte Drittel des Songs, wenn er mit seiner heisernen Stimme nanananananna judjudjudjudjud singt. Hat mich umgehauen. Ich war damals erst 15. Später hörte ich die Beatles Version und war völlig entgeistert über deren blödes kraftloses Rumgedudel.
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- Harty
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Auch ein JeinSchrott Musik ist Queen nicht. Da muss man schon objektiv bleiben.
Ich mag die Gruppe auch nicht, ist einfach nicht meine Mucke. Dieser 80er Sound ist absolut nicht meins, deshalb schalte ich auch bei Depeche Mode das Radio ab. Ja man könnte es als steril bezeichnen.
Gibt ein paar Sachen sie sind gut, Sting, U2, Chris Rea usw, aber generell bevorzuge ich den warmen Sound der 70er. Für mich der beste Sound in der Pop und Rock Geschichte.


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