Hartys Blog - Classic Songs der frühen Zeit verblassen im Livegewand der 70er

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20 Feb. 2025 15:50 - 20 Feb. 2025 15:51 #982352 von Harty
Don’t be cruel – Elvis Presley Entwicklung mit dem Song

Elvis Don’t be cruel gehört zu den ikonischen Songs der Rock’n Roll Geschichte. Es ist ein Klassiker. 1956 aufgenommen wurde der Titel ein Meilenstein seiner frühen Karriere. Doch wie hat sich der Song in seinen Live-Auftritten über die Jahre hinweg verändert ? Ein Blick auf einige entscheidende Performances zeigt, dass der anfängliche Enthusiasmus mit der Zeit verblasste.

Tupelo 1956 – ein elektrisierender Moment

 Einer der bemerkenswertesten frühen Live-Auftritte fand am 26. September 1956 in Elvis Geburtsort Tupelo statt. Hier trat er bei Mississippi-Alabama Fair & Dairy Show auf. Die Energie , die Freude, mit der Elvis das Publikum in seinen Bann zog , seine markanten Bewegungen und die jugendliche Frische seiner Stimme machten diesen Moment unvergesslich.

1968 Comeback Special – der Song als nostalgische Nummer

Zwölf Jahre später war Elvis’ Karriere durch seine Hollywood-Jahre und teilweise schwache Filmmusik ins Stocken geraten. Das NBC Special sollte ihn wieder ins Rampenlicht bringen – und es gelang. In einer lockeren, fast improvisierten Atmosphäre spielte auf einer kleinen Bühne mit engen Freunden und Bandkollegen. „Don’t be cruel“ wurde in der Standup Version in einer entspannten aber guten Version dargeboten. Einzig die Querflöte störte ein wenig das musikalische Arrangement. Es war eine gute Erinnerung an vergangene Tage. Elvis deutet leicht auch die alten Bewegungen an und Elvis singt den Song straight durch.


 Las Vegas 1970 – Professionalität ohne Magie

Als Elvis im Januar 1970 in Las Vegas auftrat, war seine Stimme rauh und kräftig, seine Bühnenpräsenz charismatisch. An jenem 26. Januar war der Song bereits schon teil eines Medleys mit Teddy bear. Elvis singt powervoll und bringt neue Phrasierungen in den Song. Das ist gut hörbar und befriedigt den Fan.


  Im Sommer 1970 wird der Song schon mit neuen Textpassagen veralbert. Es war keine Herzensangelegenheit mehr. Der Song begann sich zur Parodie zu entwickeln.

Späte Jahre – Lustlosigkeit und Routine

In den letzten Bühnenjahren seines Lebens sang Elvis den Song nur noch widerwillig. Die Liveversionen der 70er, insbesondere nach 1973 wirken mechanisch und uninspiriert. Der Song wurde ins Korsett gepresst , in der Regel in stark verkürzter Form.



Elvis Frustration, woher die auch rührte, war spürbar. Elvis hatte wenig Lust und Energie dieses Klassiker neues Leben einzuhauchen. Keine Idee diesen Song eine bluesige Note zu verleihen oder sonstwie anders zu interpretieren. Der Song war ein ausgelutschter Kaugummi. Das es anders geht zeigen 

Jerry Lee Lewis



Billy Swan



Cheap Trick



Otis Blackwell muss natürlich als Autor aufgeführt werden



Ich schliesse den Blog mit Elvis Version aus der MDQ Session von 1956. Auch hier zeigt Elvis wie er mit diesem Song umgehen konnte wenn die Lust vorhanden war. Trotzdem bleibt der Song ein Klassiker, die gelungenen Coverversionen beweisen es
 
Letzte Änderung: 20 Feb. 2025 15:51 von Harty.
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20 Feb. 2025 17:54 #982353 von Whitehaven
Finde, es ist Geschmackssache.
Ich für meinen Teil, mag den Song überhaupt nicht, es ist einer von den Elvis Songs, die ich mir nicht bewusst anhöre.
Auch die Coverversionen hauen mich nicht wirklich vom Hocker.
Aber am schlimmsten empfinde ich die Version von Billy Swan, diese geht bei mir überhaupt nicht.

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20 Feb. 2025 21:34 - 20 Feb. 2025 21:43 #982354 von Gypsy
Ich finde die Nummer im Medley mit Teddy Bear aus Omaha 1977 richtig gut. Nicht unbedingt wegen seiner Interpretation. Sondern wegen der ganzen Szene. Das ist einfach ikonisch, wie der dicke Elvis in seinem Mexican Sundial Jumpsuit seine Schals ins Publikum wirft und die Fans total aus dem Häuschen sich regelrecht darum kloppen.

Das war für mich immer der Beweis, daß er in all den Jahren und trotz seines Niedergangs nichts von seiner Wirkung auf sein Publikum verloren hat. Auf seiner letzten Tournee in seinem Leben, waren die Fans noch genauso verrückt nach ihm wie 1956. 

Das ist wirklich ein Phänomen, wenn man bedenkt wie sehr er doch abgebaut hatte. 
Ich kenne keinen anderen Künstler der in so einem Zustand so eine Massen Hysterie auslösen konnte. 

Aber um auf das eigentliche Thema zurück zu kommen. Die 50iger Hits passten einfach nie richtig zu dem Arrangement der 70er Jahre Show. Ausnahme ist Big Hunk O Love, das von dem 70er Sound profitiert hat und fast wie ein anderer moderner Song klang. Elvis sang ihn auch immer konsequent gut, nie schlampig. 
Auch für I Got A Women in den Versionen von 69 bis 72 trifft das zu. 

Aber zum Beispiel so ne Kandidaten wie Jailhouse Rock oder Hound Dog, die klangen zum letzten Mal richtig geil 1968. Alles was danach kam wurde diesen Songs nicht mehr gerecht. 
Letzte Änderung: 20 Feb. 2025 21:43 von Gypsy.
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21 Feb. 2025 15:31 - 21 Feb. 2025 15:33 #982359 von Harty
Hound Dog – Der lange Weg vom Rock 'n' Roll-Meilenstein zur Selbstparodie

Es gibt Songs, die für immer mit einem bestimmten Künstler verbunden bleiben, selbst wenn sie ursprünglich von jemand anderem gesungen wurden. Hound Dog ist ein perfektes Beispiel dafür. Der Song wurde 1952 von Big Mama Thornton als rauer, bluesiger Rhythm-and-Blues-Track aufgenommen. Doch es war Elvis Presley, der ihn 1956 in eine unsterbliche Rock-'n'-Roll-Hymne verwandelte. Seine Version definierte eine Ära – doch in den folgenden Jahrzehnten wurde der Song zunehmend zur routinierten Persiflage.



Die Studioversion und die legendären Takes

Elvis nahm Hound Dog am 2. Juli 1956 im RCA Studio in New York auf, unter der Leitung von Produzent Steve Sholes. Die Session war intensiv: 31 Takes waren nötig, bevor der endgültige Master feststand. Die rohe Energie, die Elvis in diesen Song legte, war revolutionär. Seine Stimme, das wütend schnarrende Gitarrenriff von Scotty Moore und das treibende Schlagzeug machten die Aufnahme zu einer der kraftvollsten Rock-'n'-Roll-Performances aller Zeiten.Der Skandal-Auftritt in der Ed Sullivan ShowNicht minder legendär ist Elvis’ Performance von Hound Dog in der Ed Sullivan Show am 9. September 1956. Seine wilden Hüftbewegungen sorgten für einen landesweiten Skandal. Die Kamera filmte ihn schließlich nur noch von der Hüfte aufwärts, doch das konnte den Siegeszug des Songs nicht stoppen. Diese Darbietung machte Elvis endgültig zum größten Star seiner Zeit – und Hound Dog zu einem der umstrittensten Songs der 1950er.


Die 68 Comeback Special-Version: Ein Highlight

Zwölf Jahre später hatte Hound Dog nichts von seiner Wucht verloren. Im legendären '68 Comeback Special lieferte Elvis eine furiose Version in seinem schwarzen Leder-Outfit. Die Performance war roh, energiegeladen und zeigte, dass er nichts von seiner Bühnenpräsenz eingebüßt hatte. Die Band spielte härter, der Song bekam eine bluesigere Note – es war eine der besten Live-Interpretationen, die er je von diesem Stück lieferte.



 Die frühen 70er-Versionen: Kraftvoll, aber zunehmend routiniert1970 stand Hound Dog noch immer fest in Elvis’ Live-Set. In seinen Las Vegas-Shows spielte er den Song oft in einem schnellen, kraftvollen Arrangement, das jedoch bereits erste Anzeichen von Routine zeigte. Während seine Stimme weiterhin stark war, merkte man, dass Hound Dog für ihn mehr eine Pflichtnummer als ein echtes Highlight war. Dennoch gab es einige großartige Versionen, insbesondere in den Eröffnungsshows von 1970.


 Die bluesige Version von 1972 – Ein letzter Glanzmoment !

Im Juni 1972 überraschte Elvis bei seinem legendären Madison Square Garden-Konzert mit einer bluesigen Interpretation von Hound Dog. Anstatt die Nummer einfach herunterzuspielen, nahm er sich diesmal Zeit, gab dem Song eine tiefere, erdigere Note und zeigte, dass er noch immer wusste, wie man mit einem Klassiker umgeht. Es war eine rare Ausnahme in den 70er Jahren, in denen der Song sonst oft nur noch als schnelle Showeinlage diente. Die funkigen Elemente gefallen mir sehr. Elvis hat sich für diese Version sich etwas einfallen. Der langsame Start in das spätere Uptempo ist gut gemacht. 


Die späten 70er: Hound Dog als Selbstparodie

Leider entwickelte sich Hound Dog in den letzten Jahren von Elvis' Karriere zur Karikatur seiner selbst. Ab 1973 wurde der Song immer kürzer, oft auf ein paar Sekunden reduziert, manchmal in einer Slapstick-Version mit absichtlicher Übertreibung. In den späteren Vegas-Shows der 70er Jahre wurde Hound Dog nicht mehr ernst genommen – weder von Elvis noch vom Publikum. Es war ein Schatten seiner einstigen Größe, ein Song, den er offenbar nur noch aus Routine spielte. Die einstige Hymne des Rock 'n' Roll war zu einer schnellen Nummer für zwischendurch verkommen.



Es ist furchtbar und grausam zugleich. Es gibt unzählige Auftritte in dieser Art und Weise, dann lieber bleiben lassen. 

Fazit: Von der Revolution zur Routine

Elvis Presleys Hound Dog war 1956 eine musikalische Revolution. Seine frühen Live-Versionen und die Aufnahme aus dem '68 Comeback Special gehören zu den besten Rock-Performances aller Zeiten. Doch in den 70er Jahren wurde der Song zunehmend zur lustlosen Routine und schließlich zur Selbstparodie. Es bleibt ein Paradebeispiel dafür, wie ein großer Song durch Übernutzung und mangelndes Interesse seines Interpreten an Strahlkraft verlieren kann. Dennoch bleibt Hound Dog einer der größten Rock-'n'-Roll-Songs aller Zeiten – zumindest in seinen besten Momenten.



Ach einen habe ich noch :-)

  
Letzte Änderung: 21 Feb. 2025 15:33 von Harty.
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21 Feb. 2025 15:56 #982360 von fronk
Gleich kommt bestimmt Gypsy wieder um die Ecke und erklärt uns, die späteren, besonders die 1977er-Version, ist extra cool, weil richtig viel Drama. Besonders wenn er den übergewichtigen, total verschwitzten Körper schüttelt etc. … 

Haters, go away and hate yourself!
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21 Feb. 2025 21:53 - 21 Feb. 2025 22:07 #982365 von Gypsy
Naja die Version aus Rapid City 1977 gehört zu den Besseren der letzten Jahre. So viel ist mal klar. Auch wenn sie natürlich als Parodie fungierte.

Aber ich muss Harry zustimmen. Die Versionen aus dem MSG 1972 sind echt gut. Viel besser als die von 69 oder 70. Ich mag die gar nicht. Die haben mit dem typischen Rock n Roll Fair, wie noch 1968 vorhanden, nichts mehr gemein. Ich saß mal mit ein paar Leuten und wir haben Hound Dog aus TTWII geschaut. Da fragte jemand ob Elvis sich anspruchsvolle Musik gemacht hat. Ich sagte, ja kommt gleich. So viel dazu.

Zurück zum Hound Dog im MSG. Die Version ist wiederum richtig cool. Weil komplett anders arrangiert. Der blusige Anfang, Burtons Gitarren Licks und dann der Übergang ins Schnelle und Elvis Gesang dazu. Perfekt. Er brachte diese Version nicht nur im MSG. Auch bei den On Tour Konzerten ist die zu hören. Hervorzuheben ist hier die Version aus Hampton. Die rockt eigentlich noch mehr als die beiden aus dem MSG.
Letzte Änderung: 21 Feb. 2025 22:07 von Gypsy.

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21 Feb. 2025 23:28 - 21 Feb. 2025 23:29 #982366 von Whitehaven
Eventuell liegt es ja auch daran, dass man in E.P. etwas rein projiziert, was er eigentlich nie wirklich war.
Nämlich ein wirklicher Rock n' Roller bzw. ein Rocker! 
E.P. hat schon in den 50ern am liebsten "Schnulzen" gesungen und war schon vor seiner Armyzeit von dem Künstler Liberace fasziniert.
Als man ihn dann zur Army holte, war dann endgültig mit dem vermeintlichen "Rebellentum" Schluss.
Einer seiner Lieblingsnummer war ja angeblich auch "It’s Now Or Never".
Zumal E.P. sich wohl auch nie selbst als Musikrebellen gesehen hat.
Er wollte nur Musik machen, damit Geld verdienen und berühmt werden.
Col. Parker und RCA haben ihn dann Familientauglich gemacht.
Ich hatte mal eine angebliche Aussage von E.P. gelesen, dass er es überdrüssig war, Elvis Presley zu sein und er kein Bock mehr auf die Rock ’n’ Roll nummern hatte.
Eventuell fehlte ihm ja auch die Kraft und eventuell auch der Wille etwas gegen die Routine zu tun.
Ein ganz wichtiger Faktor spielte wohl  auch das Publikum, dem es egal war, was E.P. auf der Bühne ins Mikro trällerte.
Er hatte zum Schluß einen Status erreicht, den nur ganz wenige erreichen.
E.P. konnte auf der Bühne machen, was er wollte und die Fans johlten und kamen trotzdem immer wieder.
Nicht wegen der Musik, sondern weil E.P. auf der Bühne stand.
Und das macht was mit einem, gerade wenn man so ein Umfeld wie es E.P. hatte.

Und trotzdem ist für mich der Titel „King" berechtigt.
Er wurde zum Filmstar und durfte in seinen Leinwandauftritten immer auch seine eigenen Lieder trällern.
Trotz der einfach gestrickten Filme gehörte Elvis zu den Topverdienern und wurde eine Ikone in Hollywood.
Heute werden seine Filme wieder gezeigt und gesehen.
Ende der 60er Jahre startete er seine Konzertresidenz in Las Vegas, die ihm Weltruhm einbrachte.
Mit seinen schillernden Bühnenanzügen wurde er zur Legende und Marke.
48 Jahre nach seinem Ableben begeistert er immer noch Millionen von Fans auf der ganzen Welt und er wird es auch noch weitere 50 Jahre.
Viele Künstler hat E.P. beeinflusst und tut es auch heute noch (auch der 70er E.P.), also muss er und Parker doch einen positiven Eindruck hinterlassen haben.

Was sind da schon ein paar Songs die er auf der Bühne flüchtig anträllert.
Ich Wette, der Masse fällt es noch nicht einmal auf.

P.S.:
Grundlage für den Elvis-Song Hound Dog, war nicht die Version von Big Mama Thornton, sondern die Version von Freddie Bell and the Bellboys.







 
Letzte Änderung: 21 Feb. 2025 23:29 von Whitehaven.
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22 Feb. 2025 13:44 #982373 von Whitehaven
P.S.:
Hier mal bildlich unterlegt, das Fanverhalten.
Indianapolis 1977


Die Fans waren bis zum bitteren Schluss Loyal.
Sie störten sich augenscheinlich nicht am Aussehen oder Gemütszustand bzw. Qualität einiger  Darbietungen ihres Idols auf der Bühne.
In der heutigen Zeit mit den veränderten Ansprüchen, hätte man den 76/77 Elvos wohl von der Bühne gebuht.

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22 Feb. 2025 14:21 #982375 von Harty
Der aufmerksame Leser sollte erkannt haben, dass es in den Blogs nicht um einfache Geschmacksurteile wie „Mir gefällt der Song nicht“ geht. Vielmehr geht es um Klassiker der Rock'n'Roll-Geschichte und darum, wie Künstler – in diesem Fall Elvis Presley – im Laufe ihrer Karriere mit solchen Klassikern umgehen. Ob Elvis lieber ein Balladensänger geworden wäre, sei dahingestellt. Dennoch präsentierte er in seinem TV-Special von 1968 zahlreiche frühe Rock'n'Roll- und Bluesnummern und stellte um 1973 sogar ein gelungenes Live-Rock'n'Roll-Medley zusammen. Elvis Presley war in erster Linie ein Musiker, und es ist durchaus berechtigt, Kritik daran zu üben, wie er seine frühen Erfolge und musikalischen Wurzeln später auf der Bühne teilweise lustlos interpretierte. Natürlich werde ich Songs wie Trying to get you, Thats's allright nicht erwähnen weil Elvis beispielsweise mit diesen weiterhin sorgsam umgegangen ist. 

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23 Feb. 2025 09:23 - 23 Feb. 2025 09:26 #982387 von Gypsy
Was hätte er denn mit solchen Nummern wie Dont Be Cruel, Teddy Bear oder Hound Dog in den fortschreitenden Siebzigern auch anderes anstellen sollen als sie zur Parodie zu machen? 
Elvis vollzog ab 1972 einen künstlerischen Wandel weg vom Rock n Roll zum Powerballaden Sänger. 1973 in Aloha from Hawaii war dieser Wandel vollendet. Seine Stimme klang nun sanft, aber nicht weniger kraftvoll als in den Jahren zuvor, wo sie noch sehr rauh war.

Deshalb hat er auch Trying To Get You nie verschlampt. Der Song machte ihm deshalb Spaß, weil er sich in den hohen Passagen so schön austoben konnte. Aber nicht mehr mit dieser rauchen Stimme von 68, sondern mit seiner opernhaften "Hurt"-Stimme.

Ich bin davon überzeugt, dass ihm Hound Dog zu dieser Zeit einfach extrem anspruchslos vorgekommen sein muss. Und er es deshalb parodiert hat. Im Programm bleiben musste es ja, weil die Fans es hören wollten. Und denen war es egal, wie er den Song darbot. Hauptsache Elvis gab bei anderen Nummern Gas.
Und so hat Elvis den dann halt mal schnell dahin gerotzt, um sich dann auf die nächste kraftvolle Version von Hurt, My Way oder How Great Thou Art zu konzentrieren. Die Musik die er wirklich liebte, sang er bis zu seinem letzten Konzert in Indianapolis 1977 immer mit einer gewissen Ernsthaftigkeit. Und das war auch der Grund warum ihm die Leute eine hingeschluderte Version von Hound Dog nicht übel nahmen.
Letzte Änderung: 23 Feb. 2025 09:26 von Gypsy.
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