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Tucson 76
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@StefanTUCSON `76
Stefan Juhrs
74321 79045-2
Laufzeit: 75:01
Am 1.Oktober 2000 ist die nunmehr 6.CD des Sammlerlabels von BMG/RCA erschienen. Und diesmal gibt es endlich einen Konzertmitschnitt, und zwar vom 1.Juni 1976 aus Tucson.
Die Aufmachung ist wie üblich als Digipak. Drei Livefotos vom 3.Juli 1976 aus Fort Worth sind untergebracht. Zweimal gibt es eine Titelauflistung. Leider gibt es keine Informationen zu den Musikern. Aber bereits auf dem Rückcover gibt es den Hinweis, daß nicht alle Titel der CD vom 1.Juni 1976 stammen. Zwei Titel stammen aus Odessa vom 30.Mai 1976. Zum einen See See Rider aus der Nachmittagsshow und Love Letters aus der Abendshow.
Elvis‘ 3.Tournee für das Jahr 1976 startete am 27.5.1976 in Bloomington und endete am 6.6.1976 in Atlanta. Gerade die vier Atlanta-Shows vom 4.-6.6. zählten mit zu den besten Shows des Jahres.
Am 1.6. machte Elvis Station in Tucson. 10000 Fans waren gespannt wie die Show werden würde. Elvis‘ letzter Auftritt hier war schon fast vier Jahre her und die Fans konnten es auch nicht länger aushalten.
Und etwa 69 Minuten aus dieser Show liegen uns nun auf der neuen CD des „Follow That Dream“-Labels vor. Es ist das erste Mal überhaupt daß wir hier von offizieller Seite Livematerial aus dem Jahre 1976 bekommen.
Die CD startet direkt mit dem Opening Vamp, das 2001 Thema fehlt leider. Es gibt unzählige Konzerte von 1976 die komplett mitgeschnitten wurden, daher ist es doch sehr unverständlich daß gerade die spannende Eröffnungsmusik eines Elviskonzerts hier auf dieser CD fehlt, schade schade. Es geht also direkt mit See See Rider los, wie bereits erwähnt die Version aus Odessa vom 30.Mai 1976, Nachmitagsshow. Was sofort auffällt ist die Abmischung. Das E-Piano von David Briggs war noch nie so deutlich zu hören wie hier. See See Rider klingt dadurch doch etwas anders als sonst, etwas ungewöhnlich. Elvis‘ Stimme klingt etwas müde, ansonsten eine durchschnittliche Fassung. Nach dem 1.Lied folgt ein Schnitt und es geht direkt mit I Got A Woman weiter. Das Spielchen mit den „wells“ fiel hier leider der Schere zum Opfer. Somit ein 2. Negativpunkt bei der CD! Die Tonqualität wird ab Lied 2 besser, die Abmischung stimmt nun. Es ist eine normale Soundboardqualität, nicht sensationell aber auch nicht schlecht.
Wie üblich schließt sich an I Got A Woman der Gospel Amen an. Und auch heute ist J.D. Sumner gefragt und stellt sein Können unter Beweis mit seinen wahnsinnigen Flugzeuggeräuschen, genial. Danach begrüsst Elvis das Publikum und ein weblicher Fan kann sich nicht halten, schreit und kreischt wie verrückt. Elvis geht von Anfang an auf das Publikum ein und spricht viel. Weiter geht es dann wie üblich in der Zeit mit Love Me und If You Love Me (Let Me Know), beides sehr gute Versionen. Dann beginnt Elvis mit You Gave Me A Mountain, bricht aber direkt nach dem Intro ab. Aber der 2.Versuch klappt und es folgt eine sehr gute Fassung. Dann folgt der allseits bekannte Oldieblock mit All Shook Up, Teddy Bear und Don’t Be Cruel.Vor All Shook Up erwähnt Elvis daß viele Titel von ihm mit well begannen, als Beispiel beginnt er When My Blue Moon Turns To Gold Again. Leider gibt es keine komplette Fassung, wird nur kurz angesungen. Nach den Oldies folgt ein neueres Lied, And I Love You So vom Today-Album von 1975, kündigt es aber als And I Love Her So an. Es folgt eine sehr gute Version, etwa 3:30 lang. Nach einer mittelmäßigen Jailhouse Rock-Fassung kommt dann das schöne Help Me. Und diese Version ist noch besser als sonst, viel langsamer und dadurch länger. 1974 war es sehr oft im Programm, 1975 fast gar nicht. Aber jetzt begann Elvis es wieder regelmäßiger zu singen, eine gute Entscheidung von ihm, ein Highlight der CD. Dann kommt eine durchschnittliche Version von Fever.
Es folgt Polk Salad Annie. Bisher gab es von offizieller Seite nur Versionen von 1970 und 1972. Die 76er-Versionen klangen immer ganz anders, es dominierten mehr und mehr die Trompeter und der Schluß wurde wahnsinnig schnell gespielt. Hier also wieder eine Premiere, erstmals eine Liveversion von 1976 von BMG/RCA. Elvis geht richtig ab und hat sich die anschließende Pause während der Bandvorstellung verdient. Vor der Bandvorstellung ist ein Schnitt zu bemerken, was uns hier wohl vorenthalten wird? Während der Bandvorstellung spielt jeder Musiker ein kurzes Solo, in dieser Form auch erstmals auf einer offiziellen CD. Beim Solo von John Wilkinson singt Elvis eine kurze Version von Early Mornin‘ Rain und bei James Burton What’d I Say. Nach dem Solo von David Briggs folgt wieder ein Schnitt und wir bekommen das Lied Love Letters zu hören, aus der Abendshow vom 30.Mai 1976 aus Odessa. Meines Erachtens die langsamste und schlechteste Version von Love Letters die man bisher gehört hat. Die einzelnen Soli kann man leider nicht anwählen, es zählt alles als ein Track, dauert über 13 Minuten. Nach einem erneuten Schnitt geht es direkt weiter mit der Vorstellung des Joe Guercio Orchesters, die Vorstellung von Joe Guercio selbst fehlt, wurde weggeschnitten. Nach dieser Pause für Elvis stellt er als nächstes seine aktuelle Single Hurt vor. Das Lied kam so gut an daß Elvis eine 2. komplette Version singen muss. Beide Versionen sind ok, es gibt bessere aber auch schlechtere. Weiter geht es dann mit einer starken Fassung von Burning Love. Elvis hat zwar einige Textprobleme zu Beginn aber dennoch ist es eine wesentlich flottere Fassung als die von 1972/73. Besonders das Finale ist ziemlich rockig. Der nächste Knaller folgt,erst ist For The Good Times im Gespräch aber Elvis entscheidet sich dann für Help Me Make It Through The Night. Auch hier wieder eine Premiere, die 1.Livefassung von offizieller Seite. Sie dauert etwa 2 Minuten und ist sehr gut. Aber das wars noch nicht an Highlights es geht weiter mit dem Oberknaller des Konzerts. Einige Minuten vorher bereits hatte ein Zuschauer sich The Last Farewell gewünscht. Elvis kommt nun auf den Wunsch zurück und sagt: „Meine Damen und Herren, Sie fragten vorhin nach einem Song der gerade auf dem neuen Album herausgekommen ist, The Last Farewell. Ich wünschte ich könnte es.“ Elvis meint damit den Text und beginnt spontan mit Danny Boy, bricht ab und fragt ob Danny Boy auch auf dem Album sei. Die Rede ist übrigens von „From Elvis Presley Boulevard Memphis Tennessee“, das gerade frisch erschienen ist. Und nun folgt eine komplette Version, knapp 4 Minuten von Danny Boy. Es ist eine absolut starke, geniale Version. Bisher war überhaupt nicht bekannt, daß Elvis dieses Lied jemals in einem Konzert gesungen hat. Man kannte nur die Versionen von Sherill Nielsen, aber von Elvis selbst, unglaublich!! Und nun wird klar warum man sich für eine Veröffentlichung dieser Show entschieden hat. Es ist die einzige Version von Danny Boy die als Liveversion existiert. Zumindest ist keine weitere im Umlauf nicht mal als Publikumsmitschnitt. Dieses Lied allein ist den Kauf der CD wert. Hier trifft das Wort Collectors Label zu, mit Abstand der interessanteste Track der innerhalb dieser Reihe veröffentlicht wurde, sieht man mal vom Instrumental Fire Down Below der Jungle Room Session-CD ab.
Leider folgt nach diesem Höhepunkt der Tiefpunkt der Show, eine abgedroschene Fassung von Hound Dog, naja.
Nun wird das Saallicht angeschaltet und jeder weiß daß es mit Funny How Time Slips Away weitergeht. Eine gute Fassung die für das vorige Hound Dog entschädigt. Man ist direkt dabei wie Elvis einen weiblichen Fan küsst, so deutlich hat man es vorher nie gehört. Anschließend lobt Elvis das Publikum und sagt daß das Publikum sehr gut reagiert habe und er gerne wiederkommen werde. Das Versprechen konnte er nicht mehr einhalten. Als Schlußlied gibt es natürlich das obligatorische Can’t Help Falling In Love. Während des Closing Vamp verläßt Elvis dann die Bühne. Das Closing Vamp ist leider nicht komplett, es wird ausgeblendet. Und schon sind die 75 Minuten der CD auch schon um.
Nach der That’s The Way It Is Box gibt es drei Monate später erneut ein bisher unveröffentlichtes Konzert. Der Livesammler kann z. Zt. sehr zufrieden sein. Das Collectors Label überzeugt immer mehr, es bietet für jeden etwas. Und nun wird der Konzertfreak bedient.
An negativen Punkten gibt es wohl folgendes: Leider fehlt das 2001-Theme, das typisch für Elviskonzerte von 1971-1977 war. Dann ärgert einen natürlich daß nicht alle Aufnahmen aus einem Konzert stammen, sondern zwei Titel aus anderen Konzerten stammen. Und die kurzen Schnitte sind störend.
Aber die positiven Seiten überwiegen deutlich: Endlich gibt es Liveaufnhamen von 1976 von RCA/BMG, eine späte Premiere. Die Tonqualität der Aufnahmen ist sehr gut wenn auch nicht so wie z.B. An Afternoon In The Garden von 1997. Das Konzert an sich ist sehr gut für 1976. Obwohl man heraushört daß Elvis etwas müde war gibt es eine gute Show mit interessantem Programm. Die Highlights sind für mich u.a. Help Me, Polk Salad Annie, Burning Love, Help Me Make It Through The Night und Danny Boy. Auch die Laufzeit der CD mit 75 Minuten ist sehr positiv, es wurde zum Glück nichts weiteres, wie z.B. die Bandvorstellung, geschnitten. Die maximale Spielzeit von 79 Minuten wurde fast ausgenutzt.
Die CD ist eine Bereicherung für die Sammlung und wir können nur hoffen daß es so weitergeht und es nicht die letzte Livecd innerhalb des Collectors Labels war.
Titel: See See Rider-I Got A Woman/Amen-Love Me-If You Love Me-You Gave Me A Mountain-All Shook Up-Teddy Bear/Don’t Be Cruel-And I Love You So-Jailhouse Rock-Help Me-Fever-Polk Salad Annie-Introductions-Early Mornin‘ Rain-What’d I Say-Love Letters-Long Live Rock And Roll-Hurt-Hurt-Burning Love-Help Me Make It Through The Night-Danny Boy-Hound Dog-Funny How Time Slips Away-Can’t Help Falling In Love
Tolles Review, muss ich sagen.
Ich kannte es zwar schon irgendwoher, aber trotzdem super, es nochmal zu lesen.
Wusste gar nicht, dass es von dir ist.
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Nicht ganz richtig, die Soundqualität kommt nicht ganz an die "Old times are not forgotten" ran! (Ist aber trotzdem erste Sahne).nee Holding back the years is noch besser....
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Wisst ihr, ich höre solche CD`s über ne Hifi-Anlage und nicht über PC-Lautsprecher
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- edde
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ich finde sie vom sound besser als die Old times, da man auf der Holding back the years nicht nur den klaren Klang der Old times hat, sondern sogar noch die Bass Bereiche gut rüber kommen, sprich dass man die Bass drums von Larry Londin gut spüren kannNicht ganz richtig, die Soundqualität kommt nicht ganz an die "Old times are not forgotten" ran! (Ist aber trotzdem erste Sahne).
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- edde
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is vom sound her aber recht mager ... hör dir mal das Solo von der San Francisco Show 76 an, die vor Jahren als SB rauskam ... die CD als Gesamtes is auch mehr als dürftig vom sound her, aber das drum solo fetzt wahnsinnighey Tucson`76 habe ich mir gestern angehört - gefällt mit richtig gut, guter Sound - allein wie er *Hurt* bringt und dann noch das *rare* Danny Boy - super
Wisst ihr, ich höre solche CD`s über ne Hifi-Anlage und nicht über PC-Lautsprecher
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- Joe Spencer
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hey
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- Joe Spencer
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da seit ihr beide sehr weit entferntWas sagt uns das.
Und wie war das mit der Qualität und der Quantität
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- Joe Spencer
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tja wenn man nur diese cd hat bleibt einem nichts anderes übrig diese zu mögenAlso mein erster Eindruck von der Tucson 76 war schrecklich... ich fand diese CD echt mies..
Aber jetzt mag ich sie...,so schnell kann man seine Meinung ändern....
Und wie findet Ihr sie??
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- Herbi
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