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Dinner At Eight - Der Review vom Captain
- Gelöschter Nick
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<span style='font-size:15pt;line-height:100%'>Zweimal zwei Versuche</span>
Elvis' Vegas-Engagement im Sommer '75 war zerhackstückelt wie sonst kein zweites. Nach nur fünf Konzerten im August (18.-20.08.) brach er ab, um zu Behandlung von akuter Erschöpfung ins Hospital eingeliefert zu werden. Nach einer Pause von einem viertel Jahr, die im hörbar gut getan zu haben scheint, holte der King dann im Dezember die Shows vom August nach. Um das zu zeigen, beginnt "Dinner At Eight" vermutlich, ähnlich wie die letzte Live-CD aus der FTD-Reihe ("Spring Tours '77"), mit einem klassischen Fehlstart.
Elvis bricht den Opening-Song "See See Rider" ab, um das Mikrophon einzustellen, und das ist schon bitter, findet der Captain! In bester August-'74-Manier murmelt er dann etwas von der "big musical introduction and (...) then they didn't have my microphone up ... Did Jackie eat it, or what?" Alles in allem macht der King hier nicht den Eindruck, als wäre er um acht Uhr abends schon voll bei der Sache.
Ronnie startet neu, der Bass setzt ein und dann singt Elvis "See See Rider" in einer Version, die nicht unbedingt ein Highlight ist und leider von auf der CD angekündigten Bandstörungen hier und da begleitet wird. Ein brutaler Schnitt in "I Got A Woman" (2:49) lässt Raum für Spekulationen. Wurde hier eine zweite Show an den Anfang gepappt? Hat man nur innerhalb des Songs ein bisschen schneiden wollen, um Zeit zu sparen? Wohl kaum, denn sowohl während des Songs als auch im Anschluss daran, lässt sich der King ausreichend Zeit, um wahlweise mit JD Sumner, Charlie und dem Rest der Band ein bisschen zu chatten. Dabei geht es darum, was ein "deranged alligator" in dieser Situation tun würde und Joe Guercios Frage: "When is he gonna start the show ...?"
Wie auch immer, nach guten 13 von 50 Minuten, die er, laut späterer Aussage ("Blue Christmas"), auf der Bühne zu sein hat, beginnt Elvis die Show dann doch einmal. Und in der Tat holt er diese Zeit am Ende dann auch nach!
<span style='font-size:15pt;line-height:100%'>Die Qualität des Bands wird deutlich</span>
"Love Me" in seiner typischen nicht-gut-nicht-schlecht Standard-Version beendet die "Aufwärmphase" und dann folgen in der Tat einige Highlights. "Help Me Make It Through The Night" kommt wirklich Klasse, und dem Capt. hat es dann auch glatt ein paar Anflüge von Gänsehaut den Rücken rauf und runter gejagt, so dass er das Steuer seiner nagelneuen Fartbird (jawooohl!) kurzfristig an den Auto-Piloten übergeben musste, um sich mal kurz zu jucken.
Hier wird zum ersten Mal wirklich deutlich, dass man es mit mehr als einer einfachen Aufnahme auf MC zu tun hat. Zwar ist die komplette Aufnahme verrauscht wie keine zweite Liveaufnahme von FTD bisher. Das hört man aber nur an den leisen Stellen. Ansonsten bietet diese Reel-To-Reel-Aufnahme eine beachtliche Dynamik und einen erstaunlich räumlichen Klang. Ob man da ein bisschen Hall drübergelegt hat? Wenn ja, so dann doch sehr dezent, dem Capt. zumindest gefällt das ausgesprochen gut!
Auch das anschließende "Trying To Get To You" profitiert neben Elvis' vollem Einsatz bei diesem Song (gibt es davon überhaupt eine schlechte Version?, fragt sich der Capt.) von dem Ton der CD. Obwohl bei 1:16 Minuten ein kleiner Tonart-Fehler des Bass-Spielers drin ist, geht Elvis stimmlich hier unglaublich ab. "And I Love You So" (von Elvis wieder einmal mit "And I love her so" angekündigt) bekommt ebenfalls seine ungeteilte Aufmerksamkeit.
<span style='font-size:15pt;line-height:100%'>Der Mann vergisst keine Texte</span>
Highlight ist dann im Folgenden natürlich "Wooden Heart", von dem der Capt. in der Tat erstaunt war! Nach 15 Jahren singt der King den Song ("for the little kids in the audience and my daughter Lisa") als hätte er ihn vorgestern aufgenommen. Generell ist er ein kleines bisschen unsicher und tastet sich so vor, verständlich! Aber wirklich erstaunlich ist, dass und wie er den deutschen Teil erinnert und vorträgt. Ein wirklich rührender Augenblick für jeden deutschen Fan, kann sich der Capt. vorstellen ...
Danach eine kurze Vorstellung seiner Tochter und es gibt eine erstaunliche Version "You Gave Me A Mountain", die stiller und langsamer ist als viele, die 1976 wieder folgen sollten. Ein letztes Mal hört man hier Glen Hardin seinen Part spielen und alles in allem klingt die Version beinahe wie 1:1 aus "Aloha From Hawaii" übernommen.
<span style='font-size:15pt;line-height:100%'>Es rockt, wie lange nicht mehr</span>
Die Version von "Polk Salad Annie", die nun folgt, dürfte eine der härtesten und mit über 4:20 Minuten Netto-Spielzeit längsten Versionen der letzten Jahre gewesen sein. Die Band samt Orchester legt sich wirklich richtig ins Zeug und am Ende wird es verdammt laut, verdammt verstörend und verdammt gut! Auch hier beeindruckt vor allem wieder der über die Maßen satte und volle Sound der Aufnahme. Ein wie übliches großartiges Solo von James leitet den psychedelischen Mittelteil ein, während dem auch Jerry Scheff ein wenig aus der Haut zu fahren scheint. Zu erwähnen hier auch der funkige Klang zuerst der Orgel, den der Capt. so vorher noch nie gehört hat, und auch des Orchesters. Hier dreht der komplette Haufen wirklich vollkommen ab!
Neben dem besten Intro von James Burton, an das sich der Capt. momentan erinnern kann, bringt auch Glen Hardin während seiner letzten paar Auftritte mit dem King ein anderes Solo, das in seiner Art sehr an Jerry Lee Lewis erinnert. Das Joe Guercio Orchestra spielt sein Intro, und was hier erstaunlich und vollkommen neu für den Capt. ist, das ist die in den Vordergrund gelegte Gitarrenbegleitung, die ebenfalls sehr funkig und gut klingt. Fast rutscht dem Capt., dem Superhelden und Weltenretter, ein "geil" über die Lippen!
<span style='font-size:15pt;line-height:100%'>Stillere Töne</span>
"How Great Thou Art" hat man leider schon etwas besser gehört, vor allem natürlich in der Aufnahme der Midnight Show auf dem Bootleg "Just Pretend". Doch natürlich begeistert auch diese Version und reißt einen mit, wenn Elvis auch stimmlich nicht ganz so sehr pusht wie in der anderen Version des Tages. "Softly" ist schön wie immer und "America, The Beatiful", anlässlich des bevorstehenden "bicentenial years" ein Neuling im Programm, ebenso. Wobei Elvis beim ersten Refrain seinen Background anweist "sing it out" und wie von magischer Hand plötzlich ein voller Background aus dem Nichts auftaucht. Sehr beeindruckend.
<span style='font-size:15pt;line-height:100%'>Zugaben gibt es keine ...</span>
Trotzdem hört sich "Mystery Train / Tiger Man" fast so an. Der ganze Song rockt erstaunlich gut, klingt sehr kraftvoll und sowohl Elvis als auch der Rest der Band scheinen viel Spaß zu haben. Zwei tolle Soli von James Burton, ein hammermäßiges Schlagzeug und ein Bläsersatz, der sich ebenfall voll reinhängt, bringen das Konzert zu einem rockigen Ausgang.
Wäre da nicht noch "Blue Christmas". Denn beinahe in letzter Sekunde kommt Elvis der Wunsch zu Ohren, gerade nachdem er allen ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches Neues Jahr gewünscht hat und sich verabschieden will. Eine schöne und sehr ernsthafte Version folgt, in der Elvis nur einmal etwas singt, das wie "I'll be so blau, uh, blue" klingt ... Eine weitere deutsche Anleihe während dieses Konzerts? - Das übliche "Can't Help Falling In Love" schließt das Konzert ab, gute 25 Sekunden Outro folgen und das war es dann.
<span style='font-size:15pt;line-height:100%'>Fazit</span>
Nach anfänglichen Startschwierigkeiten entwickelt sich das hier gezeigte Konzert zu einem wahren Juwel. Für den Capt. ist es ohne Frage das bisher beste von FTD veröffentlichte Konzert, obwohl ein bisschen verrauscht und obwohl kein Stereo wie Spring Tours '77. Das fehlen von "Love Me Tender" und "Hound Dog" und die Konzentration auf nur zwei/drei Oldies, machen das Konzert zu einer willkommenen Abwechslung. Schade nur, dass Just Pretend fehlt.
Nach einer ersten "schwierigen" Viertelstunde ist der Spätaufsteher Elvis dann voll bei der Sache, konzentriert sich auf die Musik, ist stimmlich voll dabei und scheint, nach 3-monatiger Pause, auch seine Musiker mehr als zuvor zu inspirieren und anzutreiben.
Captain Marvels Meinung zu dieser CD: Diese CD bekommt 8 von 10 möglichen Punkten und wird mit Sicherheit häufiger im CD-Player landen als alle ihre (Live-)Vorgänger zusammen, ausgenommen "One Night In Vegas". Sie wird sich in Zukunft womöglich als eine der besten FTD Veröffentlichungen überhaupt erweisen, da ist sich der Capt. ziemlich sicher! Neben The Jungle Room Sessions, The Memphis Sessions, einem Film-Album und einem frühen Nashville-Album gehört diese Scheibe in die FTD Top 5. - Der Captain ist höchst erfreut!
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- Frederic
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Ich denke man sollte das ganze positiv sehen, denn das hat es meines Wissens noch nie auf CD gegeben.Elvis bricht den Opening-Song "See See Rider" ab, um das Mikrophon einzustellen, und das ist schon bitter, findet der Captain!Ronnie startet neu, der Bass setzt ein und dann singt Elvis "See See Rider"
(Das Runnie nach Zarathustra nochmals den fetzigen Opening Riff spielen durfte!)
PS: Tanny wird sich freuen, das du ihm das Review (oder Preview) abgenommen hast!
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- Gelöschter Nick
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- Datcheffe
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* Das glaube ich nicht , Tim!*PS: Tanny wird sich freuen, das du ihm das Review (oder Preview) abgenommen hast!
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- Frederic
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Dreimal darfst du raten wieso ich ein hinter meine Aussage gemacht habe!* Das glaube ich nicht , Tim!*
Wer ist eigentlich Tim?
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- susan
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PS: Tanny wird sich freuen, das du ihm das Review (oder Preview) abgenommen hast!
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- bartie
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Auf weitere Reviews würde ich mich freuen.
Die vom Capt. ist auf jedenfall
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- Gelöschter Nick
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Der Capt. bedankt sich für das Lob!was mich noch interessieren würd:
wie heisst es richtig? der Review, die Review oder das Review?
@gracelander: Zur Flexion des Wortes "Review" siehe <a href=' www.canoo.net/services/Controller?servic...ures=(Cat+N)&lang=de ' target='_blank'>hier. Offenbar heißt es in der Tat "die" Review, was den Capt. auch wundert, aber das ist ein anderes Thema.
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- cisco
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wann machst Du die nächste Reise durch den Time-Tunnel?
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- Gelöschter Nick
- Autor
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wunderbar geschrieben Captain,
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