Lieblingsplatte der Woche

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23 Nov. 2002 11:48 #25828 von Copperhead
Lieblingsplatte der Woche wurde erstellt von Copperhead
Aus der unbeliebten und unbeachteten Reihe "Was man sonst noch hören sollte" ein weiterer Thread, der mir mal wieder allein gehören wird...

<span style='color:purple'>KW47/02</span>:
<span style='color:red'>Michael Hall & The Woodpeckers: Lucky Too</span>

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Tracks:
1. Lucky Too
2. Wild And True
3. Sometimes I Wish I'd Never Heard The Rolling Stones
4. Four In The Morning
5. A Heart Needs A Home
6. Sunday Night
7. My Girl Bill
8. For The Last Time
9. Testify
10. Rub Me, Honey
11. Autopsy Blues
12. Constant

Und hier der Onlinetext vom Label BlueRose-Records:

Konnte man von einem Comeback sprechen, als vor 2 Jahren das Album "Dead By Dinner" von MICHAEL HALL & THE WOODPECKERS veröffentlicht und sowohl von den Medien als auch von den Fans begeistert aufgenommen worden war? Eigentlich nicht, obwohl das Vorgängeralbum vom Soloartist Michael Hall, "Day", bereits 1996 erschienen war und noch heute als Referenz in Sachen intelligentem Singer/Songwriter-Rock gilt. Es hat halt etwas länger als zuvor gedauert, ein neues Werk aufzunehmen, und obwohl er für "Dead By Dinner" seine Studioband auch namentlich erwähnte, war es doch ein Michael Hall-Album geworden, mit den Woodpeckers als Begleitung.
[...]
"Lucky Too" ist ein Album zum Auto fahren – ein Album, das es sich lohnt, nachts anzuhören, wenn du versuchst nach Hause zu kommen oder auf deinem Weg an einen Ort, woran du nicht einmal im Traum gedacht hättest, dorthin zu fahren. Die CD beginnt mit dem gefühlvollen Gleiten des Titelsongs, dreht sich durch das flirrende “Wild and True”, den Tumult von “Sometimes I Wish I’d Never Heard the Rolling Stones” und dem weitgeöffneten Groove von “Four in the Morning”, einem Roadsong über einen Trip durch Texas. "Lucky Too" ist der Abschied vom Sound von Michael Hall & the Woodpeckers, wie er auf dem letzten Album auf Blue Rose, "Dead By Dinner", zu hören war. Das neue Album ist mehr eine Bandangelegenheit und zeigt Seiten der Woodpeckers, die bisher nicht zu sehen waren, wie zum Beispiel den Garagenrock in “My Girl Bill” und das Stonesige Falsetto in “Testify”. Aber auch der typische Woodpeckers-Sound ist geblieben, wie etwa im traurigen “A Heart Needs A Home” und dem Neil Young-mäßigen Gitarrenfest in “Autopsy Blues”. Wie bereits das letzte Album wurde auch "Lucky Too" von Jud Newcomb produziert, der schon mit jedem Gitarre gespielt hat, von Toni Price und den Loose Diamonds bis hin zu Ian McLagan und Beaver Nelson. Michael Hall and the Woodpeckers spielen nunmehr seit drei Jahren zusammen, obwohl die einzelnen Bandmitglieder schon weit länger Musik in Austin machen. Leadgitarrist Randy Franklin spielte bei den Standing Waves, F Systems, den Uh-Uhs und den Wild Seeds. Drummer Steve McCarthy ist der verrückte Sänger bei den Diamond Smugglers, einer bizarren Neil Diamond Tribute-Band. John Ratcliff hat bereits bei mehreren Austin-Bands Keyboards gespielt, u.a. bei Grains of Faith. Brian Zoric spielte Bass bei den Sleestacks. Songwriter und Sänger Michael Hall veröffentlicht seit 1985 Alben, zuerst mit den legendären Wild Seeds, von denen "Life is Grand (Life in Soul City)", "Brave, Clean & Reverent" und "Mud, Lies & Shame" erschienen waren, ehe sie sich 1989 auflösten. (Eine Werkschau, "I’m sorry, I Can’t Rock You All Night Long", war 2001 auf Halls Aznut Music-Label erschienen.) Hall machte mit einer langen und eigenartigen Solokarriere weiter und veröffentlichte fünf Alben in den 90er Jahren – "Quarter to Three", "Love is Murder", "Adequate Desire", "Frank Slade’s 29th Dream" und "Day". Außerdem spielte er bei den Setters (mit Walter Salas-Humara von den Silos und Alejandro Escovedo). Er tourte mehrmals durch Europa, lebte in Chicago, Portland und Los Angeles und kehrte 1997 nach Austin zurück. Wo er Michael Hall and the Woodpeckers gründete. Die Band hat mehrere Ziele: Alben aufnehmen, auf Tour zu gehen und mit den Songschreibern der drei größten Rock’n’Roll-Songs unserer Zeit auf der Bühne zu stehen: “Gloria”, “Wild Thing” und “Louie, Louie”. Die Band hat die ersten beiden bereits begleitet, spielten “Gloria” 24 Stunden am Stück 1999 beim Gloriathon in Austin, bei dem Van Morrison selbst via Telefon mitsang, beim letztjährigen SXSW-Festival spielten sie “Wild Thing” mit Chip Taylor. Die Woodpeckers hoffen nun, bald nach Los Angeles zu fahren, um am Grab von Richard Berry spielen zu können.

<span style='color:purple'>Hörproben</span> gibt es <a href=' www.bluerose-records.de/main.asp?mode=detail&ID=10125 ' target='_blank'>hier.

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23 Nov. 2002 13:29 #25863 von Roqui
Roqui antwortete auf Lieblingsplatte der Woche
also ich habe mir diese woche nur ein album gekauft... das einzige seit 2 monaten eigentlich.
deshalb ist es auch mein album der woche.
aber ich hab schon seit knapp 3 Jahren auf dieses Album gewartet:

FREYGANG "Aus Liebe"

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Marianna im Morgengrau

Sie kommt nie wieder, Freygang immer: Seit 25 Jahren ist die Rockband nicht schlappzukriegen

Es ist ein stimmiges Gerücht, daß die unvermeidlichen Puhdys nur deshalb nach wie vor dudeln, weil es die zeitgeistlose Combo Freygang noch gibt. Vor den Gebeutelten treten die Geldbeutel nicht ab und umgedreht. Ein Zweikampf um die Rockerehre, in ungleichen Klassen, vor getrenntem Publikum. Entschieden ist nichts. Beide haben zeitgleich eine neue CD vorgelegt. Birrs Maschine-Gang trällert Weihnachtslieder, worauf sich jeglicher Kommentar in grimmige Andachtsstarre wandelt. Anders Freygang: Sie geigen ihre Hörer noch immer aus dem schönsten Einheitstakt. »Aus Liebe« heißt ihre mittlerweile siebente CD, und sie ist mit Liebe gemacht. Ein Poesie-Album ist sie deshalb nicht.<span style='color:red'> Schnörkellos holpern sich die gesungenen Zeilen über deutsch-deutsche Buckelpisten zu unverwechselbarem Klartext. Manche Reime (»Ich will keinen Staat / von hundert Quadrat / und du machst Spagat, / daß ich lege die Saat«) muß man schon zum Fressen gern haben, um sie verdauen zu können. </span>

Mit Freygangs schräger Rockmusik klappt das. <span style='color:red'> Freygang tobt sich aus, tobt gegen das einlullende Eiapopeia-Unterhaltungssystem, unter dem jedes Aufbegehren nur ein neidisches Nölen für ein besseres Gehalt, ein höheres Pöstchen ist. </span>Das Ganze in Frage zu stellen heißt ja immer auch, sich selbst in Frage zu stellen. Die Kapelle versucht das: »Du bist nur noch Schmiere für das System. / Aus Angst zu versagen wirst du untergeh’n«. Oder Andrés verwegener Aufruf, die Ordnungshüter lieber wie ’n Brummkreisel tanzen zu lassen, als sie anzurufen. Jeder 110-Wähler wählt den engmaschiger werdenden Polizeistaat: »Sieh mal an / wie der Bulle tanzen kann ... / Durch euch wird die Polizei erst fett, / durch euch mästen sie die Richter«.

In ihrem New-York-Song heulen die Gitarren wie Sirenen. Sie nennen den 11. September den zweiten Unabhängigkeitstag, diesmal für die von den Amerikanern Kolonisierten. Das Lied endet mit einem Seewetterbericht des Deutschlandfunks, was an Heiner Müllers New-York-Aufsatz erinnert, in dem die Jungfrau unter den Städten aufgrund von Klimaverschiebungen vom Atlantik heimgeholt wird und Haie durch die Banken schwimmen.

Man merkt, wie die fünfe samt Management intensiv und gemeinsam an dieser CD werkelten. Selbst Kornkipper Egon faselte und fuselte nicht lange, setzte mit den quirligen Jungen, Brian (Gitarre) und Smolle (Schlagzeug), kontraproduktive Kontrapunkte. Die Gitarren reiben einander, sägen ritsch ratsch an den gewohnten Riffs, bis sich hörbar Ergriffenes fügt. Allein wegen des grandiosen Titels »Rummelplatzbesitzer«, einem neckischen Selbstporträt, bei dem ein entfesselter André ans Limit geht, lohnt sich der Plattenkauf.

Ruhe- und Gegenpol ist Tatjana. Nach ihrem Aufflug firmiert sie unter Freygang und kreist über ihre herrlich blubbernden Sümpfe, aus denen sie sich immer wieder selbst herauszieht. Mit dunklen Gesängen verteidigt sie ihre Öde vor den High-End-Menschen. In ihrem Marianna-Lied wartet eine Frau auf den geliebten Kriegsteilnehmer. Alle Welt schunkelt und wähnt sich im Frieden, doch der Freund bleibt fern. Der Krieg ist nur scheinbar vorbei. Vergebliche Seh- und Sehnsüchte treiben sie zur Flucht nach vorn. Marianna – eine Frontfrau wie Tatjana: »Marianna mit Blumen im Haar / kommt nicht zurück / Marianna im Morgenkleid / der Krieg ist nicht vorbei / Marianna liegt im Morgengrau / kommt nicht zurück«. Trüber geht’s nimmer. Freygang geht ins 25. Jahr. Pflastermüde ist die Band so wenig wie radiokonform. Aus Liebe werde ich ihr weiter nachlaufen. Aus Liebe empfehle ich diese CD.

* Freygang: Aus Liebe (Buschfunk)

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23 Nov. 2002 13:34 #25866 von Obi-Wan
Obi-Wan antwortete auf Lieblingsplatte der Woche
Heute morgen gekommen:


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Tracks:
she belongs to me
it's all over now baby blue
mr tambourine man
tombstone blues
baby let me follow you down
Maggie's farm
it ain't me babe
positively 4th street
like a rolling stone
tombstone blues
I don't believe you
baby let me follow you down
ballad of a thin man
just like tom thumbs blues
long distance operator
it ain't me babe


Information:
sources:
Bushnell Memorial Auditorium
Hartford Connecticut, Oct. 30, 1965 (Tracks 1-9)
Back Bay Theater, Boston Oct. 29, 1965 (Tracks 10-13)
Berkeley Community Theater, Dec. 4, 1965 (Tracks 14-16)


Review:
The quality of this CD is well below average by today's standards, but for a 1965 audience recording, it's not bad at all. Get over the low fidelity buried sound, and you'll be rewarded with a gem whose historical value cannot be overstated. It's a great performance, to start with. Very unlike the raw power that was to follow in the coming year.. but just as good in it's own rights. Consider it being the only recording of any substance of Dylan & The Hawks (The Band) of that year,... consider that it contains the only know version of the title track,... consider that some of the arrangements are like no other known recording, .... and this CD becomes a masterpiece.

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23 Nov. 2002 13:44 #25867 von Roqui
Roqui antwortete auf Lieblingsplatte der Woche
kopierst du mir die? ich bin dylan audience recordings sammler

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23 Nov. 2002 13:56 #25874 von Obi-Wan
Obi-Wan antwortete auf Lieblingsplatte der Woche
Menschen gibt's. :devil:

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23 Nov. 2002 14:06 #25878 von Roqui
Roqui antwortete auf Lieblingsplatte der Woche
heisst das ja oder nein, du badener garcia?

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23 Nov. 2002 14:07 #25880 von Roqui
Roqui antwortete auf Lieblingsplatte der Woche
ich hab metallica audience recordings auf vinyl ... voll heavy metal, eh!
aber derer schäm ich mich heute!

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23 Nov. 2002 14:28 #25890 von Obi-Wan
Obi-Wan antwortete auf Lieblingsplatte der Woche
Bin zur Zeit etwas kurz angebunden.

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23 Nov. 2002 14:36 #25895 von Copperhead
Copperhead antwortete auf Lieblingsplatte der Woche
Warum? Waren die Geschurtstagsgeschenke Müll?

Ausserdem:
Zerstört mir meinen Thread nicht! Ich behalte meine Insiderinfos nur noch für mich! Lest mal die Postregeln! Ausschlußverfahren!

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23 Nov. 2002 18:40 #25961 von Obi-Wan
Obi-Wan antwortete auf Lieblingsplatte der Woche
Nö, habe gerade nur keine Zeit bzw. Interesse.

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