Elvis Live 1976

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02 Nov. 2011 00:51 #854654 von Richard Burton
Richard Burton antwortete auf Elvis Live 1976
Ich persoenlich glaube, unabhaengig von Elvis, wenn man sich fuer eine Person und ihrem Werk ueber mehr als "Normal Mass" zu interessieren weiss, dann sieht man die Dinge teils (irgendwann) kritischer, eben weil man durch die zur Verfuegung stehende Masse an (Vergleichs)moeglichkeiten ein viel breiteres Spektrum zur Beurteilung erhaelt.
Natuerlich ist Kunst und ihre Wirkung auf den jeweiligen Rezipienten immer eine individuelle, aber ja, ich glaube der sogenannte "Tunnel Blick" versperrt einem manches mal die unbekuemmerte Betrachtungsweise aufs Werk.

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02 Nov. 2011 00:54 #854656 von Copperhead
Copperhead antwortete auf Elvis Live 1976
Heißt: Begeisterung oder Vergnügen kann nur durch Oberflächlichkeit entstehen?

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02 Nov. 2011 01:25 #854659 von Richard Burton
Richard Burton antwortete auf Elvis Live 1976
So herunter subtrahiert? Ja, denke schon... :null:
Ich meine, wenn wir uns der Musik hingeben, welchen Zustand wollen wir damit in aller Regel erreichen? Ablenkung, Kurzweil, Vergnuegung... teilweise Verdraengung, Flucht... aber auch Rausch und Ekstase, also alles was man im reglementierten Alltag nicht erlebt bzw. zugestanden bekommt.

Von daher, vielleicht MUSS man sogar oberflaechlich heran gehen bzw. sein, um Begeisterung und Vergnuegen empfinden zu koennen.
Wie seht ihr dies ansonsten so?

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02 Nov. 2011 02:22 #854661 von Copperhead
Copperhead antwortete auf Elvis Live 1976

So herunter subtrahiert? Ja, denke schon... :null:
Ich meine, wenn wir uns der Musik hingeben, welchen Zustand wollen wir damit in aller Regel erreichen? Ablenkung, Kurzweil, Vergnuegung... teilweise Verdraengung, Flucht... aber auch Rausch und Ekstase, also alles was man im reglementierten Alltag nicht erlebt bzw. zugestanden bekommt.

Von daher, vielleicht MUSS man sogar oberflaechlich heran gehen bzw. sein, um Begeisterung und Vergnuegen empfinden zu koennen.
Wie seht ihr dies ansonsten so?


Bin ich mit "ihr" jetzt raus? Egal...

Kommt wohl darauf an, worauf sich die Begeisterung und das Vergnügen begründen. Das muss ja nicht zwangsläufig ein Hurra-Erlebnis sein, sondern kann auch durchaus ein sonstiger Zustand sein, den man "im Alltag" nicht erreicht bzw. für den man keine Zeit hat - Nachdenken, Reflektieren, Ehrlichkeit (ohne es jetzt zu hoch hängen zu wollen!). Für mich selbst finde ich auch und insbesondere Musik dabei besonders hilfreich. Und dass ein Lied - und für mich durchaus, weil es von Elvis gesungen wurde- dafür sorgen kann, sorgt bei mir durchaus für Begeisterung und (in eingeschränktem Maße) für Vergnügen. Auch wenn am Ende eine niederschmetternde Erkenntnis oder eine traurige Stimmung steht.

Ich bin gerade zu betrunken, um es besser zu beschreiben. Ich kann mich nach How great thou art aber deutlich besser fühlen, obwohl ich deprimierter aus der Nummer rauskomme, als nach Easy come easy go. So in etwa. Ich geh schlafen...

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02 Nov. 2011 17:50 #854692 von Harty
Harty antwortete auf Elvis Live 1976
Easy come, easy go ist eine typische Filmsongnummer, obwohl der Meister sicherlich gerade zu Beginn der Karriere hervorragende Filmsongs produzierte bzw hier auch ein Klasse Team zur Verfügung stand. Elvis verkaufte seine Stimme nach Hollywood für meist mittelmässiges Songmaterial. Die Diskussion ob es verwerflich ist möchte ich hier nun nicht wieder starten. Er erfüllte seinen Job für das vorgelegte Material. Dieses Material war leider ab Mitte der 60er Jahre nicht immer hochklassig, das sollte auch erwähnt sein. Gottschalk und Co. machen Werbung für Gummibärchen und Gutswurst oder Rügenwalder. Elvis sang Old McDonald und für Hunde und Stiere. Elvis war nun gewiss nicht talentfrei wie manch einer bei Bohlen, daher sehen wir es sehr kritisch und verbissen. Er war aber ein Künstler / Sänger der sehr schwankend in seinen Leistungen war. Dazu zählen nunmal auch seine Live Auftritte. August 1970 zählt sicherlich zu seinen besten Liveauftritten seiner Karriere. Daher ist für einen Fan oder Fans wie wir es sind unverständlich, dass er dieses Niveau nicht halten konnte. How great thou art von 1974 möchte ich aber nicht missen :wub:

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02 Nov. 2011 18:04 #854695 von Richard Burton
Richard Burton antwortete auf Elvis Live 1976

Bin ich mit "ihr" jetzt raus? Egal...

Nein, gewiss nicht. Wollte nur ueberleiten, um die Ansichten der anderen User in Erfahrung zu bringen.

Ich bin gerade zu betrunken, um es besser zu beschreiben. Ich kann mich nach How great thou art aber deutlich besser fühlen, obwohl ich deprimierter aus der Nummer rauskomme, als nach Easy come easy go. So in etwa. Ich geh schlafen...

Ich denke, ich verstehe was du damit auszudruecken versuchst... wuerdest du sagen, dass das eigentlich eine Art Widerspruch in sich ist, abgeleitet von einer vielleicht nicht erfuellten Erwartungshaltung ans Material bzw. die letztendlich vorliegende Performance?

(Fuer einen Betrunkenen hattest du beim Posten aber eine, aus der Ferne betrachtet, erstaunliche Selbstkoordinierung).

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02 Nov. 2011 18:05 #854696 von Harty
Harty antwortete auf Elvis Live 1976
:devil: :rolli:

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02 Nov. 2011 21:35 #854721 von Copperhead
Copperhead antwortete auf Elvis Live 1976
Code:
wuerdest du sagen, dass das eigentlich eine Art Widerspruch in sich ist, abgeleitet von einer vielleicht nicht erfuellten Erwartungshaltung ans Material bzw. die letztendlich vorliegende Performance?
Auch.

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03 Nov. 2011 10:04 #854736 von michael grasberger
michael grasberger antwortete auf Elvis Live 1976

. How great thou art von 1974 möchte ich aber nicht missen

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03 Nov. 2011 14:06 #854744 von leroy
leroy antwortete auf Elvis Live 1976

man höre sich mal zum vergleich ältere balladen wie "it hurts me" an, die haben auch power, aber eben zusätzlich eine zartheit, die einen wirklich berührt.



Ja, der fällt schon die 68èr tv-Fassung massiv gegen ab...weil die Empörung, die beim 63èr Master mitklingt und emotional ist bei der 68èr Version in mehr oder weniger Gebrülle ausartet

Aber gut, dort hatte es nicht nur soviel mit Vorsatz zu tun wie in den 70`ern (Michael würde es als vokale Kraftmeierei in den 70`s bezeichnen)-sondern dass der Schmelz der frühen Nashville-Stimme nicht mehr 1968 gegeben war.
Obwohl...dagegen spricht...1969 bei Don`t Cry Daddy 1969 ...könnte glatt als frühere Nashville Nummer vom Sound der Stimme von Elvis durchgehen.

Aber es stimmt...in den 70`s ging ihm die Subtilität ab-wohl auch gewollt....denn es gibt wenige Ausnahmen, z.B. das heiss und innig von mir geliebte "For Ol Times Sake", wo Elvis`Stimme zum ersten mal wieder klar klingt und nuancenreich ist.

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