Dolly Parton und Elvis: I Will Always Love You

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11 Okt. 2020 13:47 - 11 Okt. 2020 13:49 #942580 von Mike.S.
@ Ingekey

Ich glaube, das negative Bild, das Du da zeichnest, geht doch etwas an der Realität vorbei. Erinnert mich an das Albert Goldman Buch. Zum einen ist es doch ganz offensichtlich, dass Elvis von den sich ständig wiederholenden Konzerttourneen gefrustet war. Neues Material in die Shows einzubringen wurde versucht, aber von den Fans oft nicht entsprechend angenommen. Auch der musikalischen Weiterentwicklung im Studio standen ständig Musikrechte im Weg, so dass er irgendwann das Interesse verlor. Gerade hier war der Colonel meist der unterbindende, man denke an Suspicious minds. Auch was die Filme angeht musste er immer dieselbe Rolle spielen. Als ich neulich einen Blick in "Easy come" warf, dachte ich, mein Gott, was für ein schlechter Schauspieler, aber es ist halt die Rolle, in King Creole hat er gezeigt, dass er mehr d'rauf gehabt hätte. Neue Herausforderungen zu schaffen, wäre Aufgabe des Managers gewesen. Statt dessen wurden diese sogar noch unterbunden und dem finanziellen Aspekt untergeordnet. Das wäre ein Punkt, den man dem Colonel ankreiden könnte.

Was das private angeht, ist es nun einmal so, dass jede Art von Suchtmittel auf längere Zeit den Charakter verändert. Hier mit Vorwürfen bzgl. der Eigenverantwortung zu argumentieren macht wenig Sinn. Es ist eine Krankheit, die sich nur mit medizinisch fachlicher Hilfe hätte lösen lassen können. Dazu fehlte der entsprechende Druck, den ich gerade HIER erwähnte. Auch die Beziehung zu den nahestehenden Personen habe ich dort angesprochen, wobei das sicherlich den Colonel von Verantwortung diesbezüglich freispricht.

Es bleibt ein Graubereich, den man nicht in Schwarz oder Weiß einordnen kann. Zu viele Aspekte spielen eine Rolle, meiner Meinung nach die Medikamentensucht aber die größte. Wie gesagt, kann man dort nicht von Schuld reden, es ist die Tragik aller Umstände, die kein Herauskommen aus dieser Einbahnstraße ermöglichte.
Letzte Änderung: 11 Okt. 2020 13:49 von Mike.S..
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11 Okt. 2020 13:49 #942581 von fronk
Weil es eben leider immer gleich abläuft. Wenn jemand eine andere Meinung hat und von der er auch nicht abweichen will, dann wird es erst schnell persönlich und gleitet dann heftig ins Blah, Blah ab …

Haters, go away and hate yourself!
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11 Okt. 2020 14:41 #942582 von Honeybee

Ingekey schrieb: Der Mann war so dermaßen von sich überzeugt, dass er sich auf eine Bühne stellte und zeigte was er drauf hatte. Wie könnte man da von Unsicherheit reden?


Ich bin fest davon überzeugt, dass Elvis auf der Bühne eine Seite zeigte, die einfach nur Entertainment war. Das was er tat, konnte er und das wusste er auch. Dort machte ihm niemand Vorschriften. Er brauchte keine Ratschläge, wie er die Show am besten aufbaut um das Publikum zu begeistern. Dieses Fingerspitzengefühl hatte er von Anfang an. Er wusste, was er tun muss, um das Publikum um den Finger zu wickeln. Das machte u.a. seine Genialität aus. Hier war er ein Naturtalent. Manche Wegbegleiter sagten sogar, dass Elvis auf der Bühne ein anderer Mensch wurde.
Deswegen eignet sich eine Analyse seines Bühnenverhaltens wohl kaum um seine Persönlichkeit näher zu beleuchten.

Sicher hatte er ne Menge Schiss, dass es dann doch nicht hinhauen konnte, aber das war weniger Bescheidenheit, eher ein Indiz dafür, wie nötig er es hatte, Bestätigung zu erhalten.


Richtig. Und wann braucht man Bestätigung? Wenn man unsicher ist. Wenn man sich unverstanden und vielleicht auch allein fühlt. Wenn man sich nicht sicher ist, ob der eingeschlagene Weg (noch) der richtige ist.

Wobei man das auch nicht überbewerten darf. Lampenfieber, Aufregung, Unsicherheit, Selbstzweifel plagten viele große Bühnendarsteller. Wie gesagt: sein Verhalten im Showbusiness eignet sich nicht für Betrachtungen seiner Persönlichkeit im Kern.



Der Wunsch nach besseren Filmen war für meine Begriffe nichts weiter als der Wunsch, einmal nicht Elvis sein zu müssen, dieser alles einnehmende Charakter, der aufgrund seines Wesens gar keine Filme machen konnte, ohne sie zu "zer-elvissen".


Mag sein, aber ist das nicht Grund genug für einen Manager, seinen Klienten aus dieser Situation heraus zu nehmen? Elvis wollte diese Filme nicht mehr drehen, und ich kann mir nicht vorstellen, dass der Colonel das nicht wusste.
Ich denke eher, dass Parker selbst aktuell keine Lösung parat hatte. Auch er hat gesehen, wie es mit den Filmen bergab ging, vor allem kommerziell. Und mindestens DAS hätte ihn dazu bringen müssen, den Plan zu überdenken.



Ich denke Elvis wusste einerseits nicht was er wollte und andererseits wenn etwas tat, war er einfach voll dabei.


Da gibt es aber einige Beispiele, die das widerlegen.




Er ging durch sein Leben mit der Einstellung: "Ich bin Elvis, ich kann alles was ich tue besser als jeder andere und dass sich die Welt um mich dreht, egal wo ich bin, bestätigt das."

Ein Manager der sich mehr um seine inneren Probleme oder gar künstlerischen "Möglichkeiten" gekümmert hätte, wäre für ihn die Hölle gewesen. Ich denke sogar, Elvis peitschte Parker an, nicht andersherum. Die oft gehörte Behauptung, Parker hätte Elvis bis zum Umfallen über die Bühnen gejagt, halte ich für extrem unglaubwürdig. Eher hat Elvis nach mehr Auftritten gebettelt, denn er brauchte die Gagen und die Möglichkeiten sich abzulenken vom insgeheimen Gefühl, dass das Leben keinen endgültigen Sinn hatte.


Woher nimmst du diese Kenntnisse? Hat irgendwer, der es wissen müsste, sich dahingehend geäußert? Wer?




Auch die Bescheidenheitsvortäuschungen, die durch Äußerungen auf Bühnen zum Ausdruck gebracht worden sind, "Hey, ich bin kein König, es gibt nur einen King, Jesus," halte ich für nicht ehrlich.
Dahinter steckte keine Bescheidenheit, sondern wohl mehr der Gipfel der Selbstüberzeugung. Man überlege, was es eigentlich bedeutete: "Ich bin nicht der Größte, Gottes Sohn ist noch über mir." ]


Das halte ich für gewagt. Das Zitat in Vollständigkeit: "Ich bin nicht der König, Jesus ist der König, ich bin nur ein Entertainer."

Es könnte auch bedeuten: "Hört auf mich zu glorifizieren, besinnt euch lieber auf den Glauben. Ich mache nichts weltbewegendes, ich unterhalte euch nur."




Die Kraft seiner Person lag jedoch eben nicht in dem orientierungslosen, zurückhaltenden, schüchternen Wesenskern seiner Person.


Natürlich nicht. Wie soll in diesen "schwachen" Zügen auch die Kraft eines Menschen liegen! Aber wir sind nun einmal ein Gemisch aus verschiedenen Charaktereigenschaften. Und die schwachen Seiten gehören bei jedem dazu. Und wenn sie zu arg strapaziert werden, muss man etwas ändern.



Daher bleibe ich dabei: Parker war der optimale Manager für Elvis und seine "Pläne" und dieser wusste das bis zum Schluss.


Ich sehe Parker ebenfalls als guten Manager für Elvis. Bis zu einem gewissen Zeitpunkt. Da hat er versagt.
Anfangs hat er Elvis Stabilität gegeben und ihn an die Spitze gebracht. Ich denke, er war für Elvis in diesen verrückten ersten Jahren auch ein Fels in der Brandung. Ein ruhiger Pol in all den Umbrüchen. Elvis war noch so jung, und er hatte ja sonst niemanden, der diesen Erfolg mit all seinen Begleiterscheinungen kanalisieren und für ihn verdaulich machen konnte. Elvis' Familie stand ja gleichermaßen unter Schock und war dem Rummel hilflos ausgeliefert. Zu der Zeit war der alte Hase Parker Gold wert. Auch im Überstehen der Armyzeit, und während der ersten Hollywood-Jahre würde ich Parker kein Missmanagement vorwerfen wollen.
Aber dann hat er Elvis aus den Augen verloren. Er hat zu lange am Hollywood-Konzept fest gehalten, ohne auf die offensichtlichen Wünsche von Elvis einzugehen. ER hätte die Initiative ergreifen müssen, da Elvis es ganz klar nicht konnte.

Es gibt einen Spruch: du bist stets verantwortlich für die Dinge, die du dir vertraut gemacht hast.

Parker hat Verantwortung übernommen, indem er diesen jungen talentierten Mann an sich gebunden hatte. Diese Verantwortung hat er irgendwann einfach abgelegt. Aber Elvis war ein Produkt seiner Karriere, die Parker entscheidend mit geprägt hat.
Da kann man nicht irgendwann sagen: "Och, das ist mir doch schnuppe, wie es dem geht. Er unterschreibt doch immer brav!"

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11 Okt. 2020 17:18 #942585 von Ingekey

Whitehaven schrieb: Um mal wieder zum Thema zurück zu kommen, ein kleiner Einspieler .
Ist zwar nicht Elvis der da singt aber trotzdem finde ich es nicht so schlecht.
Was wäre wenn?



Das einzige was mich hier stört ist, dass der fast keinen Ton trifft. :D

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11 Okt. 2020 17:18 #942586 von ronb57
Das persönliche gehört in den BLAH BLAH BLAH - Thread

Über den Colonel gibt es auch einen - irgendwann mal gelesen -

Lohnt es sich wirklich, so viel zu schreiben über zwei auf der Erde nicht mehr befindlichen Personen und Diskussionen abdriften zu lassen ??

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11 Okt. 2020 17:31 - 11 Okt. 2020 17:33 #942587 von Honeybee

ronb57 schrieb: Das persönliche gehört in den BLAH BLAH BLAH - Thread

Über den Colonel gibt es auch einen - irgendwann mal gelesen -



Was hast du für ein Problem damit? Wenn dich das Thema nicht interessiert, dann ist es doch okay! Aber lass andere doch schreiben wenn es sich so ergibt. Ich kann nichts dafür, wenn jetzt kein Moderator vorbei gekommen ist um die Beiträge zu verschieben. Kann man gerne machen.
Ich lass mir aber nicht verbieten, mich zu dem Thema zu äußern. Mich interessiert es nämlich außerordentlich. Und auch andere Meinungen diesbezüglich interessieren mich. Leider möchte Ingekey gar nicht wirklich drüber diskutieren.


Lohnt es sich wirklich, so viel zu schreiben über zwei auf der Erde nicht mehr befindlichen Personen und Diskussionen abdriften zu lassen ??


Ne, du hast recht. Stampfen wir das Forum ein. Alle tot.

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Letzte Änderung: 11 Okt. 2020 17:33 von Honeybee.

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11 Okt. 2020 17:45 #942588 von ronb57
Schade, dass du es wieder so auslegst, wie du es willst. Verbieten kann und will ich keinem User etwas, das müßte jedem klar sein !
Sinnvolle Diskussionen sind ja auch in Ordnung.
Wer sagt hier etwas vom Einstampfen - obwohl MANCHMAL doch nicht so ein schlechter Gedanke - wenn Diskussionen, so wie ich es bereits geschrieben habe, ins persönliche abdriften !

Und sei bitte nicht so kindisch, dass entspricht nicht deiner schriftlichen Ausdruckweise.

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11 Okt. 2020 18:04 #942589 von Whitehaven

Ingekey schrieb:

Whitehaven schrieb: Um mal wieder zum Thema zurück zu kommen, ein kleiner Einspieler .
Ist zwar nicht Elvis der da singt aber trotzdem finde ich es nicht so schlecht.
Was wäre wenn?



Das einzige was mich hier stört ist, dass der fast keinen Ton trifft. :D


Darum ging's mir nicht, sondern um die Ausage warum Elvis diesen Titel nicht gesungen hat.

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11 Okt. 2020 18:09 #942590 von Whitehaven

Mike.S. schrieb: @ Ingekey

Ich glaube, das negative Bild, das Du da zeichnest, geht doch etwas an der Realität vorbei. Erinnert mich an das Albert Goldman Buch. Zum einen ist es doch ganz offensichtlich, dass Elvis von den sich ständig wiederholenden Konzerttourneen gefrustet war. Neues Material in die Shows einzubringen wurde versucht, aber von den Fans oft nicht entsprechend angenommen. Auch der musikalischen Weiterentwicklung im Studio standen ständig Musikrechte im Weg, so dass er irgendwann das Interesse verlor. Gerade hier war der Colonel meist der unterbindende, man denke an Suspicious minds. Auch was die Filme angeht musste er immer dieselbe Rolle spielen. Als ich neulich einen Blick in "Easy come" warf, dachte ich, mein Gott, was für ein schlechter Schauspieler, aber es ist halt die Rolle, in King Creole hat er gezeigt, dass er mehr d'rauf gehabt hätte. Neue Herausforderungen zu schaffen, wäre Aufgabe des Managers gewesen. Statt dessen wurden diese sogar noch unterbunden und dem finanziellen Aspekt untergeordnet. Das wäre ein Punkt, den man dem Colonel ankreiden könnte.

Was das private angeht, ist es nun einmal so, dass jede Art von Suchtmittel auf längere Zeit den Charakter verändert. Hier mit Vorwürfen bzgl. der Eigenverantwortung zu argumentieren macht wenig Sinn. Es ist eine Krankheit, die sich nur mit medizinisch fachlicher Hilfe hätte lösen lassen können. Dazu fehlte der entsprechende Druck, den ich gerade HIER erwähnte. Auch die Beziehung zu den nahestehenden Personen habe ich dort angesprochen, wobei das sicherlich den Colonel von Verantwortung diesbezüglich freispricht.

Es bleibt ein Graubereich, den man nicht in Schwarz oder Weiß einordnen kann. Zu viele Aspekte spielen eine Rolle, meiner Meinung nach die Medikamentensucht aber die größte. Wie gesagt, kann man dort nicht von Schuld reden, es ist die Tragik aller Umstände, die kein Herauskommen aus dieser Einbahnstraße ermöglichte.



Auf den Punkt!
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11 Okt. 2020 18:31 #942594 von Mike.S.
Man muss das ganze positiv sehen, wenn Dolly die 50% abgetreten hätte, gäbe es keine Whitney Houston Version, und die ist schon echt Klasse. Ganz zu schweigen "Bodyguard" ohne diesen Gefühls-Kracher am Ende. Also ich bin zufrieden, so wie es ist. :up: :grin:
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