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Wer managte Elvis wirklich?
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Dabei fiel mir nämlich auf, wie oft die <a href=' en.wikipedia.org/wiki/William_Morris_Agency ' target='_blank'>William Morris Agency im Spiel war. Ganz erhebliche Teile von Elvis' Karriere wurden wohl über diese abgewickelt, so dass ich mich irgendwann frug, welche Bedeutung Parker eigentlich noch hatte. Vermittelte er lediglich zwischen Elvis und der WMA? Weil offensichtlich die Verträge meist über diese Agentur zustande kamen. Es wurden im Laufe des Buches sehr oft Situationen geschildert, in denen die WMA von Parker benachrichtig wurde / werden musste(?), und diese dann den Rest übernahm.
Weiß da jemand mehr, wie das funktionierte?
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- Gelöschter Nick
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Parker arbeitete (schon vor Elvis, soweit mir bekannt ist) sehr eng mit der "William Morris Agency" zusammen, die damals wie heute eine der bedeutendsten Agenturen der Branche war und ist. Gemanagt haben die Elvis nicht - Parker war der Manager, der die Strippen zog, alle Verträge aushandelte und die Karriere lenkte. Er griff nur auf die Infrastruktur dieser weit vernetzten und einflussreichen Agentur zurück. Ein völlig übliches Vorgehen.
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Dass er die Karriere lenkte, das sehe ich schon ein. Aber wer verhandelte wirklich und machte letztendlich die Verträge? Nach dem zu urteilen, was ich in dem Nash-Buch immer wieder gelesen habe, war es oft die WMA, die das machte? Mich hat es, wie gesagt, auch sehr verwundert. Für mich war das etwas völlig Neues zu erfahren, welchen Einfluss diese Agentur offensichtlich auf die Karriere von Elvis hatte.Gute Frage! Warum nicht unter "Elvis Themen"? Sollte verschoben werden!
Parker arbeitete (schon vor Elvis, soweit mir bekannt ist) sehr eng mit der "William Morris Agency" zusammen, die damals wie heute eine der bedeutendsten Agenturen der Branche war und ist. Gemanagt haben die Elvis nicht - Parker war der Manager, der die Strippen zog, alle Verträge aushandelte und die Karriere lenkte.
Das ist nur etwas, an das ich mich erinnere. Ich müsste noch einmal recherchieren. Vielleicht nehme ich mir noch einmal den Index des Buches vor und lese entsprechend nach. Wie gesagt: Ich war überrascht, wie oft die WMA im Spiel war und entscheidende Sachen machte. Wenn ich mich recht entsinne, wurden beispielsweise Auftritte in den 50ern stets von der WMA gebucht und nicht etwa von Parker.
Im Filmbereich blieb die Agentur jedoch weiterhin erfolgreich. In den folgenden Jahren vertrat sie z. B. Steve McQueen, Frank Sinatra, Andy Griffith, Marilyn Monroe, Elvis Presley, Katharine Hepburn, Spencer Tracy, Jack Lemmon, Walter Matthau, Kim Novak, Dick Van Dyke und Bill Cosby.
Quelle: <a href=' wapedia.mobi/de/William_Morris_Agency ' target='_blank'> wapedia.mobi/de/William_Morris_Agency
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Es ist völlig normal in der Branche, dass Management und Booking von zwei verschiedenen Leuten erledigt werden. Parker war der Manager, WMA hat - zumindest in den 50' - das Booking gemacht. Booking ist eine reine Dienstleistung, dabei werden keine administrativen Entscheidungen getroffen. Vielmehr ist der Manager dem Booker gegenüber weisungsbefugt und trifft (selbstverständlich mit dem Einverständnis des Künstlers) über das Zustandekommen der vom Booker angebahnten und vorverhandelten Geschäfte die letzte Entscheidung.Wenn ich mich recht entsinne, wurden beispielsweise Auftritte in den 50ern stets von der WMA gebucht und nicht etwa von Parker.
Gut, dass das mal zur Sprache kommt - über diese Agentur hat sich noch nie ein Mensch Gedanken gemacht, obwohl sie bei Elvis wirklich häufig in Erscheinung getreten sind.
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Gute Erklärung, vielen Dank dafür! Ich habe heute noch einmal ein bisschen im "Colonel" nachgeschlagen, und die Verbindung der WMA zu Elvis und Parker ist mir noch immer nicht so ganz klar. Wenn du das Buch und die Zeit haben solltest, lies doch bitte mal auf den Seiten 123-124 (erste (gebundene) Auflage) nach, was dort berichtet wird.Es ist völlig normal in der Branche, dass Management und Booking von zwei verschiedenen Leuten erledigt werden. Parker war der Manager, WMA hat - zumindest in den 50' - das Booking gemacht. Booking ist eine reine Dienstleistung, dabei werden keine administrativen Entscheidungen getroffen. Vielmehr ist der Manager dem Booker gegenüber weisungsbefugt und trifft (selbstverständlich mit dem Einverständnis des Künstlers) über das Zustandekommen der vom Booker angebahnten und vorverhandelten Geschäfte die letzte Entscheidung.
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Ja, habe die Stelle gerade nochmals nachgelesen. Scheint das, was ich oben meinte, zu bestätigen.Wenn du das Buch und die Zeit haben solltest, lies doch bitte mal auf den Seiten 123-124 (erste (gebundene) Auflage) nach, was dort berichtet wird.
Das Nash-Buch (das ich im Sommer aufgrund unserer Diskussion noch einmal las) finde ich übrigens hochinteressant, jetzt wo ich es wesentlich aufmerksamer las als seinerzeit. Wenn man nur die biogrphischen Fakten und die Darstellung der Ereignisse (wo sie gute Arbeit geleistet hat) nimmt, steht Parker durchweg positiv da. Offensichtlich fand sie keine echten Anhaltspunkte, um ihn fertigzumachen. Doch folgen dann immer eigene Wertungen, die Parker in ein negatives Licht rücken sollen. Das hat zum Teil schon neurotische Züge. Besonders eklatant wurde das an der Stelle, wo sie beschreibt, wie großzügig und freigiebig Parker war (gar nicht mal so unähnlich zu Elvis). Das legt sie dann dahingehend aus, dass Parker nur deswegen spendabel war, um sich vom Teufel loszukaufen, weil er davon ausging, dass er in die Hölle kommt, weil er so ein schlechter Mensch war. Jetzt mal im Ernst: Abgesehen davon, dass das wirklich weit hergeholt ist, woher will die Frau wissen, was in Parkers Kopf vorging, wenn er nett zu anderen Menschen war? Oder dass seine Nettigkeit und Großzügigkeit nur taktische Gründe hatte, dass er Menschen damit manipulieren und kaufen wollte. Selbst wenn es so wäre, so ist das doch ein völlig menschliches Phänomen: Leistung und Gegenleistung. Fast jeder beabsichtigt etwas, wenn er etwas gibt. Ganz einfaches Beispiel: Wer einer Frau Blumen schenkt und sie zum Essen einlädt, will sie in aller Regel flachlegen. No big deal.

Vor allem: Wenn man Parkers Großzügigkeit so kritisch betrachtet, kann man nicht auf der anderen Seite Elvis' Großzügigkeit ungeschoren davonkommen lassen. Warum hat er Geschenke gemacht? In unzähligen Fällen sogar belegbar, um Leute zu kaufen, um sich vor Konfikten zu drücken usw.
Nochmal zum Thema: Es gibt verschiedene Modelle, was Management, Agenturen, Booking etc. anbetrifft. Mir sind aus der Praxis folgende bekannt:
- Ein Künstler hat einen Manager, der ihn exclusiv vertritt. Er lenkt die Karriere, zieht Engagements an Land und handelt die Deals aus. Er macht also alles.
- Ein Künstler beauftragt eine Agentur bzw. Management-Firma mit der Wahrnehmung seiner Interessen. Dort ist in der Regel ein bestimmter Sachbearbeiter der Haupt-Ansprechpartner des Künstlers. Die Agentur beauftragt in Eigenregie Fremddienstleister (andere Agenturen, freie Promoter) für diverse Teilbereiche; die Resultate werden von der Agentur zusammengefasst.
- Ein Künstler hat einen Manager oder Produzenten, der die Karriere lenkt, und einen Booker (kann auch eine Agentur sein), der nur für einen Teilbereich zuständig ist, z.B. Live-Auftritte, Tourneen, Fernsehauftritte.
- Ein Künstler (internationale Star) hat in allen Ländern, wo er stattfindet, eine eigene Vertretung (Manager oder Agentur), der für ihn (meist exclusiv) die Geschäfte im jeweiligen Land abwickeln. Das alles wird gebündelt und koordiniert vom Personal Manager, oder sogar von ihm selber.
Natürlich gibt es Mischformen und verschiedene Varianten der oben grob dargestellten Modelle. Hinzu kommt, dass in Amerika einiges anders läuft als hier - und natürlich, dass in den 50ern einiges anders war als heute. Außerdem fehlt bei meinen dargestellten Modellen die Plattenfirma, die ebenfalls ein wichtiger Faktor ist und mal mehr, mal weniger Einfluss nimmt. So engagieren sich Plattenfirmen heute viel stärker im Live-Segment, wo sie mitkassieren wollen. Früher waren Konzerte Promo für die Platte, heute sind sie - aufgrund der veränderten Marktsituation - die wichtigste Einnahmequelle. Klar, dass die Plattenfirmen das erkannt haben und bei diesen Einnahmen nicht mehr außen vor sein wollen, da mit den Abverkäufen von Tonträgern allein heute keine Plattenfirma mehr überleben kann. Weiterhin kommen Dinge wie Merchandising hinzu, wofür es ebenfalls verschiedene Modelle gibt, z.B. alles in Eigenregie abwickeln oder Lizenzen zu vergeben. Also handelt es sich bei dem, was ich hier aufgeführt habe, nur um Richtwerte.
Eins will ich aber noch betonen: Bei alledem trifft der Künstler die finale Entscheidung. Gerade in Bezug auf Elvis muss man das einmal in aller Deutlichkeit klarstellen, weil ja gerne mal behauptet wird, der arme Mann sei ein Leibeigener seines Managers gewesen, so dass Parker irgendwelche Deals abschloss, die Elvis dann erfüllen musste, ob er wollte oder nicht, weil er kein Mitspracherecht hatte. Das ist absoluter Bullshit. Parker war nicht vertretungsberechtigt, daher mussten alle Verträge Elvis' Unterschrift aufweisen. In ganz seltenen Fällen in den 70ern - wo Elvis so "krank" war, dass er nicht zur Vertragsunterzeichnung aufschlagen konnte oder wollte - hat Parker für ihn unterschrieben. Dafür musste Elvis ihm auch jedes Mal eine extra Vollmacht ausstellen, die sich nur auf das jeweilige Geschäft beschränkte. Auch bei Nash nachzulesen.
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Elvis' Vertragsunterzeichnung TTWII
From William Morris Agency to Elvis - June 2, 1970
" The following constitutes our agreement with respect to the Colonel's
current engagement with MGM for your services in the proposed Elvis Presley
film in concert:
1. In consideration for the rendition by us of contract and accounting services,
including the payment of expenses, our commision is to be computed
as follows:
a - Out of the total compensation payable to you by MGM in the sum of
$500,000 the first $100,000 is to be considered expenses and
non-commisionable to us. Said sum is to be held in our account and to be
divided as follows:
$50,000 to Elvis Presley to cover related expenses;
$50,000 to ALL-ATAR SHOWS to cover related expenses.
b - The balance of $400,000 is to be comissionable to us which leaves
$360,000.
c - The balance of $360,000 is to be divided as follows:
25% ($90,000) to Col. Parker
75% ($270,000) to Elvis Presley
If the foregoing is in accordance with your understanding and agreement,
kindly indicate by signing in the space herein below provided.
Kindest personal regards,
Sincerely,
Roger H. Davis (William Morris Agency, Inc.) "
:lil: :lil: :lil:
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