Our Memories Of Elvis - Volume 3: More Of The Pure Sound (DLP / DCD - Victory)

schrieb:

Schon beim ersten Anhören kam mir was komisch vor. Alles klingt sehr laut aber irgendwie flach fast wie ein Brei. Viel Zuviel Bass und oft klingen einzelne Instrumente richtig schrill (Woman Without Love). Hier wurde massiv mit Kompression gearbeitet und zusätzlich ist mit hoher Wahrscheinlichkeit der Einsatz des Rauschfilters komplett danebengegangenen. Kann nicht verstehen warum man sowas macht?

Die CD würde mich auch interessieren, auch, ob das nun tatsächlich die FTD Versionen von "Our Memories Vol.3" sind. Falls ja, dann vermute ich einmal, dass man das schlechte Mastering von Lene Reidel "reparieren" wollte. Die CD klingt ja eher dumpf und etwas leise und wäre durchaus klanglich verbesserungswürdig. Den Gedanken kann ich also gut nachvollziehen, leider ist dann wohl anscheinend irgendwas deutlich mißglückt. Schade - so ein tolles Cover und das clear Vinyl sieht ja auch spitzenmäßig aus. 

Jochen & Matt - Danke für's Reinhören-Dürfen. Ich bin leider heute erst dazu gekommen.

Ich schreib's jetzt doch mal hierher, weil es vielleicht andere auch interessieren könnte. Also ich komme zu folgendem Ergebnis bezüglich CD 1 / LP:

Alle Tracks stammen von der FTD "Our Memories Of Elvis 1-3" CD, bis auf "If That Isn't Love", welches von der FTD "Good Times" (CD 2 Track 7) stammt. Bei den "Our Memories" Tracks wurden z.T. die linke und rechte Seite vertauscht im Vergleich zur Quelle, nun gut, das ist nicht weiter schlimm und wird ja von Bootleggern des öfteren so praktiziert.

Wie schon gesagt, klang die FTD "Memories" CD sehr leise und etwas dumpf. Man hat nun versucht, das dem heutigen Standard etwas anzupassen, allerdings durchaus in der richtigen Dosierung. Ähnliches wurde bereits des öfteren gemacht bei Re-releases alter CDs. Auch bei der "Greatest Hits Volume One" hat man die australische CD für die Bootleg (Victrola) etwas aufgepeppt.

Das stimmt jetzt zwar leider nicht mit Jochens Urteil überein, aber ich finde es sehr gelungen. Womöglich hat Jochen aber auch den Vergleich zur ursprünglichen CD nicht. Man hat die Höhen leicht angehoben, ebenso die Lautstärke. Das hört sich im direkten Vergleich mit der original CD richtig gut an. Meinem Gehör nach eine deutliche Verbesserung. Natürlich kann man das immer noch nicht mit der heutigen FTD Qualität vergleichen, aber was können die Bootlegger dafür, dass die Ausgangsquelle ihre Limitations hat (Lene Reidel). Man kann halt nicht mehr herausholen.

Ein Fehler war es aber, den Bonus Track hier noch mit dazu zu packen. Die FTD "Good Times" klingt sehr hell und generell natürlich Top. Man hat jetzt in Anpassung den Sound verschlechtern müssen, hat das ganze also etwas dumpfer gemacht. Bei FTD hört man ein leichtes Surren - wahrscheinlich bedingt durch ein Kabel im Studio, das hat man versucht, etwas herauszufiltern. Also das war insgesamt wirklich unnötig, denn trotz allem passt der Song klanglich immer noch nicht so ganz dazu.

CD 2 ist eine zusammengewürfelte Ansammlung von Songs verschiedener Bootlegs und FTD CDs, ebenfalls ziemlich überflüssig. Ich möchte aber nicht zu viel vorgreifen, weil ich gehört habe, dass Jochen sich hier schon betätigt, falls gewünscht, könnte ich das noch auseinanderdröseln.

Insofern denke ich, dass die Platte klanglich gesehen im Vergleich zu der FTD CD (die allerdings noch weitere Songs enthält) durchaus Sinn macht. Wäre ja auch schade um das schöne Cover.

Erst einmal ein Danke, Mike, für deine Arbeit. Mein Höreindruck ist ein anderer als deiner. Meine Ohren sagen mir: Die Songs auf diesem Set klingen entweder extrem ähnlich oder eben schlechter als auf der besagten FTD. Fool wäre so eine Beispiel dafür, dass nicht viel oder nur minimale Dinge verändert worden (am Sound). Allerdings wurden hier die Kanäle vertauscht. Bei Woman Without Love wurde stärker komprimiert, was bereits ganz am Anfang zu Lasten des Anschlags des Pianos geht. Klingt einfach nicht mehr so gut (in meinen Ohren). Aber das mag persönliches Empfinden sein. Wir alle hören Musik natürlich unterschiedlich. Die FTD klang nie gut, aber eine Verbesserung höre ich jetzt bei dem Victory Release nicht.

Bei der Sache mit der Kompression stimme ich Dir zu. Das wird es wohl auch sein, was Jochen als "flach wie Brei" bezeichnet hat. Mit Kompression muss man eben sehr dezent umgehen, am besten gleich bleiben lassen. Leider wird das ja auch von offizieller Seite heutzutage immer mehr verwendet, weil sich Musik dadurch am Kopfhörer oftmals besser anhört. Ich hatte übrigens den Vergleichs-Test auch am Kopfhörer durchgeführt. Da wirkte das durchaus besser.

Jetzt nochmal über die großen Boxen gehört, ja, ist schon klar, ich weiß, was Ihr meint. Nicht optimal. Und vor lauter CD habe ich glatt den LP-Rip vergessen. Stimmt, also die Laufgeräusche sind enorm, wow, ooops, das bringt natürlich nicht so viel Spaß. Wäre was für Charles, der mag's, wenn's knackselt. 

Ok, ja, zugegeben, es entstand zwar bzgl. CD 1 zunächst bei mir ein positiver Eindruck, ich hatte mir das nach der Schilderung viel schlimmer vorgestellt, aber die Kritik ist an sich schon berechtigt.

Das Knacksen ist natürlich krass. 

Mike.S. schrieb:

... ich hatte mir das nach der Schilderung viel schlimmer vorgestellt, aber die Kritik ist an sich schon berechtigt.

Okay, der Imker & ich sind natürlich manchmal echte Korinthenkacker. Jochen achtet ohnehin sehr auf Details.
Und ich gebe dir natürlich Recht, was du bezüglich Kompression sagst. Ich habe übrigens einige (nicht all) Titel auch mal graphisch angeschaut und zwar Beispiele herausgezogen sowohl für solche Tracks die deutlich bearbeitet klangen und solche, die sehr ähnlich klangen (im vergleich zur FTD). Was mir auffiel: Man hat die Kompression offenbar sehr individuell genutzt, also nicht alle Tracks mit den gleichen Einstellungen "behandelt". das mag ein Pluspunkt für die Bearbeiter sein, dass man nicht alles über einen Kamm geschoren hat. Aber die Frage bei mir bleib, warum man dann überhaupt manchmal stärker komprimiert hat.
Außerdem konnte ich anhand der grafischen Darstellung der Frequenzgänge natürlich meine Einstellungen des Audiotool ziemlich gut dahin trimmen, das gleiche Ergebnis zu bekommen. Das hat sich dann auch klanglich so bewahrheitet. (Ich habe also die FTD Versionen genommen und daraus Varianten erstellt, die denen auf der neuen Boot nahe kamen.) Und genau liegt der Harty im Pfeffer (sagt man das so?): Die Bootlegger haben womöglich (wahrscheinlich?) ähnlich bescheidenes Equipment (also den Heim-PC) genutzt und sich zu Sound-Ingenieuren gekrönt. Das ist grundsätzlich immer Mist. Du kannst das am PC kaum hinbekommen, was mit professionellem Studio-Equipment möglich ist. Ohnehin denkt der Amateur gerne, dass wenn Musik auf einer Anlage, auf einem Soundsystem, gut klingt, sie auch auf allen anderen Soundsystemen gut klingt. Das funktioniert aber nicht und ist ein schlimmer Irrtum. Ein gutes mastering funktioniert nicht, wenn man a) nur amateurhaftes Wissen hat und b) nicht das richtige Equipment. Bei den Herren Bootleggern treffen meist a) und b) gleichzeitig zu.

Ist mir auch aufgefallen, dass sich die Kompression bei einzelnen Titel unterscheidet. Ansonsten - stimme Dir vollends in allem zu. 

Ich hätte wahrscheinlich anhand der CD alleine deswegen keine Kaufwarnung ausgesprochen, aber die schlechte Pressung der LP ist natürlich sehr unbefriedigend, insofern - nachvollziehbar.

Ojeoje, die zweite CD ist so ein inhaltliches und klangliches Durcheinander, das braucht natürlich kein Mensch. 

Mike.S. schrieb:

Ist mir auch aufgefallen, dass sich die Kompression bei einzelnen Titel unterscheidet. Ansonsten - stimme Dir vollends in allem zu. 

Ich hätte wahrscheinlich anhand der CD alleine deswegen keine Kaufwarnung ausgesprochen, aber die schlechte Pressung der LP ist natürlich sehr unbefriedigend, insofern - nachvollziehbar.

Danke euch beiden fürs Gegenhören. Ich denke ich werde CD1 noch einen Versuch geben. Mit der Vinyl ist es halt so oder so ein Jammer. Die beigelegten CDs bleiben im Normalfall bei mir unangetastet. Wenn dir das halt wegen der Schallplatte kaufst so wie ich, dann ist es halt bitter. Auch zweimaliges Waschen hat leider keine Abhilfe geschaffen.

Wie es aussieht, wird bei den sogenannten Import Vö auch nicht mehr so viel Wert auf Qualität bzw Sorgfalt ihrer Produkte geachtet. Ob Vinyl oder CD, man hat den Eindruck es wird nur noch alles rausgehauen für den schnellen Euro. Und das dann auch noch zu diesen Preisen. 

So schlecht wie diese Pressung war schon lange keine Import LP mehr.
Und das wundert mich fast etwas das die zumeist deutlich besser sind als offizielle Platten.
Der Inhalt ist natürlich oft sehr fragwürdig, da bin ich zu 100% bei dir, aber das kann ja jeder vorab selber entscheiden, will ich haben oder eben nicht. Gegen eine schlechte Pressung kannst hingegen bei Imports nix machen. 

Aber wie gesagt, ist momentan eher die Ausnahme. Das auch eine Wäsche zumindest nicht ein bissl hilft ist zudem auch eher selten