Die ultimative Dean-Martin-Biografie

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05 Juli 2003 21:19 #131493 von Big Hunk
Die ultimative Dean-Martin-Biografie wurde erstellt von Big Hunk
<span style='color:blue'><span style='font-size:21pt;line-height:100%'>Dean Martin (7.6.1917 – 25.12.1995) - Eine Biografie </span></span>

Wenn man dem Ohio River 50 Kliometer aus Pittsburgh flußabwärts folgt, kommt man nach Steubenville, einer Stadt, in der einst die Rauchschwaden der Hochöfen den Himmel verdunkelten.

Als Gaetano Crocetti, ein Landarbeiter aus den Abruzzen in Italien (der nicht lesen und schreiben konnte) 1908 nach Steubenville kam, waren seine Brüder schon da. Sie arbeiteten - wie die meisten Einwanderer - im Stahlwerk, er fing aber als Barbier an und nannte sich fortan Guy. 5 Jahre später lernte er die 16jährige Angela Barra kennen, die, anders als er, schon in der "neuen Welt" geboren worden war. Guy und Angela heirateten im Oktober 1914. Sie übernahmen einen Friseursalon in der South Sixth Street 319, wo ihnen am 24.6.1916 ein erster Sohn (Giuglielmo - genannt Bill) geboren wurde.

Aber sie bekamen noch ein zweites Kind:

Am 07.06.1917 wurde ihr Sohn Dino Paul Crocetti geboren. Bis zu seinem 5. Lebensjahr sprach er nur seine Muttersprache.

Man weiß wenig vom jungen Dino: Die Geschichte vom 8-mm-Film, wo er abseits der aufgekratzten Familie an einem Baum lehnt und auf einem Grashalm herumkaut, sagt eigentlich schon alles. Nicht, daß er ein unauffälliger Typ gewesen wäre, aber er zog es vor, für die anderen unsichtbar zu bleiben. Er wollte von ihnen nichts und sie wollten nichts von ihm.

Schon früh begann er, sich in Spielcasinos herumzutreiben, wo er sein erstes Geld verdiente und irgendwann mit 17 auch anfing, gelegentlich bei den Bands mitzusingen. Zwischendurch verdiente er sein Geld aber auch durch Whiskeyschmuggel. Er stieg sogar - als Kid Crochet - ein paar mal in den Boxring. Doch das riechte ihm - aufgerissene Augenbrauen, zerschlagene Hände, eine geplatzte Lippe. Nach einem Dutzend Kämpfen hatte er genug.

Nur eines hatte Dino immer getan: Gesungen, wenn auch anfangs nur für sich. Er soll schon als Kind immer ein Lied auf den Lippen gehabt haben.

Er hatte das Singen zwar nie gelernt, aber er besaß ein gutes Ohr für das, was beim Publikum ankam. Sein einziger Lehrer war Bing Crosby: "Wann immer ein Film mit ihm nach Steubenville kam, blieb ich den ganzen Tag im Kino sitzen. Dort habe ich Singen gelernt, denn Noten kann ich bis heute nicht lesen. Ich habe von ihm gelernt - so wie Sinatra und Perry Como auch. Wir haben alle angefangen, indem wir ihn imitierten.

Dieser neue Stil, dieser Belcanto auf amerikanische Art, hatte auch bald einen Namen: Crooning. Der Begriff kam von dem Song "Learn To Croon", den Bing in dem Film "College Humor" sang.

"Slow, low and cool" nennen die Amerikaner diesen Stil und man könnte sagen, daß der Crooner dabei seine Stimme an der langen Leine spazieren führt. Er dehnt und zerkaut sie, läßt sie tief in den Brustkasten zurückfallen, um sie von dort wieder hervorzuholen und mit einem Stolz zu präsentieren, als handele es sich um selbstgepflückte Blumen.

Doch irgendwann im Sommer 1934 war er mit ein paar Kumpels in Craig Beach, einem Urlaubsort am nordwestlichen Ufer des Lake Milton, wo im Sommer ganze Wagenladungen von Teenagern aus der Stahl-Stadt Steubenville zu Tagesausflügen hinfuhren. Dort gab es eine Freiluftbühne, wo an jenem denkwürdigen Abend das George-Williams-Orchester gastierte. Und da hatte Dean’s Freund Ross Monaco den Bandleader gefragt, ob einer von ihnen mal was singen dürfe. Man einigte sich schließlich, und so wurde (was bei Elvis „Old Shep“ war) „Oh, Marie“, eine alte neapolitanische Weise, die seit 1905 mit englischem Text auf dem Markt war, und die Dean 1947 und 1952 auch aufnehmen sollte, Dino’s erster öffentlicher Song!





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05 Juli 2003 23:52 #131679 von Big Hunk
Big Hunk antwortete auf Die ultimative Dean-Martin-Biografie
Keine Angst, hier geht es in regelmäßigen Abständen weiter. Aber leider wollte ich heute eine AVI-File online stellen, und genau das klappte nicht. Daher mache ich das morgen - und dann geht es auch gleich weiter.

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22 Juli 2003 23:29 #144491 von Big Hunk
Big Hunk antwortete auf Die ultimative Dean-Martin-Biografie
So, neulich ging es hier nicht weiter, da ich Probleme mit meiner HP hatte, DIE sind jedoch nun behoben.

"Oh Marie" war das fünfte Lied, welches Dino überhaupt im Studio aufnahm. Nach zwei Singles für das Diamond-Label 1946 ging er im Oktober 1947 erneut ins Studio, um in dieser (seiner zweiten Session überhaupt) 2 Songs einzuspielen.

Hierbei handelte es sich um "Oh Marie" und "Walking My Baby Back Home".

"Oh Marie" spielte er allerdings am 8.4.52 für das Capitol-Label (dem er 13 Jahre treu bleiben und einige Top-Hits bescheren sollte) noch einmal ein.

Damit man sich ein Bild machen kann, wie jene italienische Weise "Oh Marie" klang, hier nun ein AVI-File aus der "Colgate Comedy Hour" (die er mit Jerry Lewis 1950 bis 1955 ganze 26 mal moderierte und in der er auch jeweils ein paar Songs zum besten gab) vom 27.4.1952:

Der 36 Jahre junge, schlaksige Dino gibt

<a href=' www.carsten-hesse.com/hbt/om.avi ' target='_blank'>Oh,Marie

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23 Juli 2003 01:58 #144670 von praytome
praytome antwortete auf Die ultimative Dean-Martin-Biografie
toll geschrieben!da wartet man auf die fortsetzung

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23 Juli 2003 08:07 #144719 von Crocetti
Crocetti antwortete auf Die ultimative Dean-Martin-Biografie
Hut ab Hunky :rose: , gut recherchiert B) , bin auf die Fortstzung gespannnt :up: .

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29 Juli 2003 23:32 #150511 von jerrylee
jerrylee antwortete auf Die ultimative Dean-Martin-Biografie
Dean hatte wirklich Klasse !! Neben Elvis der einzige Interpret, der wirklich über ein unbeschreibliches Charisma verfügte, nicht nur in seiner Art zu singen (Confused, Bamboozled) - sondern auch im Film (Rio Bravo, Katie Elder, Some Came Running). Beide - Elvis + Dean - sind nicht wirlich vergleichbar - manchmal aber doch. Ich persönlich meine, daß Dean seine Partner Sinatra + Davis weit hinter sich lies. Um so deutlicher wird dies, wenn man die ersten beiden Bear Family Boxen (Capitol u.a.) hört - auch die beiden folgenden Reprise Bear Family Boxen sind gut - allerdings nicht annähernd so gut wie die Vorgänger. Daß Dean außerhalb des Show Bizz ein eher in sich gekehrter Typ gewesen sein soll - lt. Nick Toshes - somit keinesfalls nur der Lebemann, den man vermuten würde, macht ihn nur noch interessanter. Tja - schade, schade. Solche Persönlichkeiten gibt es nicht mehr.

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04 Nov. 2003 08:43 #205918 von Crocetti
Crocetti antwortete auf Die ultimative Dean-Martin-Biografie
Hey Hunky :rose: ,
geht`s hier noch weiter? :huh:

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