anton szandor lavey

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06 Feb. 2006 14:43 #450537 von ledunkelgrau
anton szandor lavey wurde erstellt von ledunkelgrau
Früher (vor ca. 10 Jahren) erzählte mir ein Augsburger Künstler, der dem kleinen ledunkelgrau regelmäßig Bücher wie Tom Savini's Grande Illusions und andere Splatterschinken auslieh, dass der Gründer der "Church of Satan" und wohl auch Autor richtungsweisender Satansbibeln, etc... ziemlich verrücktes Jahrmarkts-Zeug regelmäßig in seiner Kirche auf der Hammond-Orgel zum Besten gegeben hat und das faszinierte mich ziemlich. Was habe ich heute gefunden? Genau, eine CD mit (angeblichen) Original- Aufnahmen dieses Herrn! :beifall:

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Um den Namen George Montalba ranken sich unzählige Legenden. So heißt es, daß er in den zwanziger Jahren in Lyon geboren wurde, als Kind von zu Hause fort lief, um sich einem Zirkus anzuschließen, und in der Folge als Organist sein Auskommen fand, wobei er sich an diesem Instrument schnell zu einem Meister entwickelte. Tatsächlich erschienen in den späten 50ern unter seinem Namen die beiden auf der Wurlitzer-Orgel eingespielten Alben "Fantasy In Pipe Organ And Percussions" und "Plays Pipe Organ Favorites", die auf eine faszinierende Weise die Musik des Zirkus, der Eisstadien und des Stummfilm-Kinos einzufangen versteht. Kurz darauf verschwand Montalba in der Obskurität, seine Alben waren bald vergriffen und wurden nur noch in Orgel-Fan-Kreisen hoch gehandelt. So weit, so gut.

Doch jetzt wird es obskur: In den späten Sechzigern erlangte ein anderer Orgelspieler durch seine außer-musikalischen Tätigkeiten einige Berühmtheit. Hierbei handelt es sich um Anton La Vey, den Begründer der "Church Of Satan", der nicht zuletzt durch seine schauspielerische Darstellung des Teufels in Polanski's "Rosemary's Baby" auch für den Normalbürger zu der visuellen Verkörperung Luzifers wurde. Und eben dieser Anton La Vey läßt seine Jünger nur allzugern verbreiten, daß er die Person hinter dem Pseudonym George Montalba wäre und die beiden Platten in den Fünfzigern während eines Aufenthaltes an der Côte d'Azur eingespielt hätte. Und bis zu seinem Tod im Jahr 1997 denkt er auch nicht daran, etwas anderes zu behaupten.

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Anton Szandor LaVey

Klingt saucool, oder?

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06 Feb. 2006 15:01 #450543 von Vincent-The-Falcon
Vincent-The-Falcon antwortete auf anton szandor lavey
:o

Er hat offensichtlich auch den Khan in den Flash Gordon Filmen gespielt! :grin:

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06 Feb. 2006 20:22 #450663 von ledunkelgrau
ledunkelgrau antwortete auf anton szandor lavey

:o

Er hat offensichtlich auch den Khan in den Flash Gordon Filmen gespielt! :grin:

Mann, ich habe gerade so eine Flash-Gordon-DVD im Media-Markt gesehen und musste direkt nachlesen, ob das nicht dieser LaVey ist...

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:rolling2:

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06 Feb. 2006 20:28 #450665 von ledunkelgrau
ledunkelgrau antwortete auf anton szandor lavey
Habe noch einen geilen, wenn auch ernüchternden - was die Geschichte um Anton LaVey angeht - Artikel zu dieser Orgelgeschichte gefunden:

Geschichte Nummer eins: Was ist eine Kinoorgel? Vor siebzig Jahren ungefähr, als die Filme noch schwarz-weiß waren und keinen Ton hatten, kamen die Kinobesitzer auf die Idee, daß die Leute zu den Stummfilmen eigentlich Musik hören müssten. Weil Filme ohne Ton so fad waren. Kleinere Kinos schafften sich einen Pianisten an, in größeren gab's vielleicht ein kleines Orchester, in den ganz großen Kinos aber, da stand die "Königin der Instrumente": eine Orgel. Die Kinoorgel war eine richtige Pfeifenorgel, genau wie in der Kirche, mit zwei oder drei Manualen zum Spielen und bis zu zehn Reihen Pfeifen. Der besonders warme und weiche Klang der Kinoorgel kam davon, daß sie so viele Pfeifen aus Holz hatte. Das Wichtigste aber bei der Kinoorgel waren die geschmackvollen Extraeffekte, Dinge, die man für die Begleitung von Stummfilmen braucht: eine Polizeisirene für die Verfolgungsjagd, Pferdegetrappel für die Verfolgungsjagden, ein Xylophonregister, man spielt ganz normal auf dem Orgelkeyboard, und es klingt nach Xylophon, ein anderes Register klingt nach Klavier oder Glockenspiel, und man kann Schlagzeug dazuschalten: Becken, Kastagnetten, Trommeln. Und, sehr eindrucksvoll: Bei technisch ausgereiften Kinoorgeln konnte man den Organisten mitsamt seinem Stuhl pneumatisch hochfahren, damit ihn das Publikum in solch wichtigen Momenten hinter seinem Gerät auch sehen konnte. Was wurde gespielt? Was die Leute hören wollten: Unterhaltungsmusik, Jazz, Klassisches, was immer. Hier war der Organist gefordert.

Daß es heute keine Orgeln mehr im Kino gibt, ist eine triste Angelegenheit. Nach der Erfindung des Tonfilms brauchte man keine Livemusik mehr. Die Kinomusiker wurden arbeitslos, und die Orgel durfte nur mehr in den Pausen zwischen den Filmen gespielt werden. In den 50er Jahren wurde sie dann vollkommen altmodisch, und man hat sie ganz rausgeworfen. Heute kann man solche Orgeln höchstens noch in Museen und in Stadthallen hören.


In England und Amerika gibt es diverse Gesellschaften zur Rettung von Kinoorgeln, und bei uns in Deutschland gibt es ein Technikmuseum in Speyer, in dem gibt's nicht nur unmusikalische Maschinen, sondern grandioserweise auch eine große Welte Philharmonie Orgel, die einzige in Europa. Ein heißer Tip für fade Wochenenden: Hinfahren, anschauen!

Geschichte Nummer 2 geht der Frage nach, wer dieser Georges Montalba wohl gewesen sein mag. In den späten 50er Jahren hat sich der Mann einen Namen gemacht, indem er zwei ganz vortreffliche amerikanische Kinoorgel-LPs bespielte, die eine mit Evergreens der Klassikecke, auf der zweiten befand sich Unterhaltungsmusikkram. Auf der Klassikplatte wurde Montalba von zwei ungenannt bleiben wollenden Schlagzeugern unterstützt, das Ganze war höchst geschmackvoll eingerichtet, schlicht die Melodien auf dem Orgelxylophon, das Schlagwerk nie aufdringlich, dezente Akzente werden durch vorsichtiges Tresenglockenklingeln gesetzt, so muß gute Musik sein. Die Liner Notes der beiden Platten berichteten, daß Georges Montalba ein Franzose sei, aus Lyon stammend, und daß er eine große Anhängerschaft in Frankreich und Belgien habe, die Aufnahmen waren angeblich in Nizza entstanden, auf der großen Wurlitzerorgel des dortigen Woolworthkaufhauses.

Die Geschichte war allerdings nur ein Reklametrick. Einen Georges Montalba gab es nicht. Der Organist auf den LPs war kein Franzose, sondern ein ganz normaler Amerikaner. Er hieß Robert Hunter, war zuhause in Los Angeles und die Wurlitzer Orgel, die stand nicht in Nizza, sondern in Kalifornien. Hunter war ein Mann sowohl des Jazz als auch der Unterhaltungsmusik, dazu war er auch noch im klassischen Lager firm, er hatte eine solide pianistische Ausbildung erhalten und unter dem berühmten Dirigenten Leopold Stokowski Plattenaufnahmen gemacht. Genau deshalb, weil er so beschlagen war auf allen möglichen musikalischen Gebieten, kam anno 1957 ein Schallplattenproduzent auf ihn zu: ob er nicht mal was auf der Kinoorgel spielen wolle. Hunter sagte ja, und so kam es zu den beiden LPs. Daß Hunter unter einem Pseudonym auftrat, hatte einen ganz profanen Grund: Der Produzent wollte Geld sparen. Für einen französischen Pianisten mit Aufnahmen in Nizza mußte man damals an die amerikanische Musikergewerkschaft nichts zahlen.

Hunter war also ab sofort auch noch Georges Montalba, die LPs gingen weg wie warme Semmeln, und während Bob Hunter zu einem gefragten Arrangeur fürs Fernsehen und für den Broadway avancierte, gab seine Alter Ego Montalba jahrelang Livekonzerte auf der Kinoorgel.

Als Hunter heiratete, stellte er die Montalbakiste auf den Dachboden, erzählte niemandem etwas davon, selbst Frau, Kinder und Freunde wußten nichts von der ehemaligen zweiten Identität ihres Gatten, Vaters und Freunds. Als der Robert Hunter, der er war, trat er weiterhin auf, spielte Klavier vor diversen amerikanischen Präsidenten und dem Papst, bereiste die Welt und wurde alt. Auf der anderen Seite jedoch war Georges Montalba übriggeblieben, und nun bemächtigte sich seiner die Gerüchteküche. Immer mehr Leute fanden ihr Vergnügen daran, der fiktiven Lebensgeschichte des Georges Montalba neue Details hinzuzudichten. Er sei in Paris Kirchenorganist gewesen, seine riesige sechsmanualige Kinoorgel sei in den 80er Jahren aus Altersgründen auseinandergefallen, die Resten habe man für den Bau von sechs neuen, normal großen Orgeln verwendet, gestorben sei Montalba im biblischen Alter von 124 Jahren, und vor allem: Montalba sei womöglich identisch mit dem bösen amerikanischen Satanistenführer Anton LaVey, der war unter Musikfreunden nämlich ebenfalls durch seltsame Organistenkünste aufgefallen. Bis in unsere Tage hinein verzweifelten die Freunde der Kinoorgel an der Tatsache, daß zwei der besten LP-Einspielungen auf ihrem geliebten Instrument von einem verabscheuungswürdigen Obersatanisten hergestellt worden sein könnten, und daß sie einfach nicht rauskriegen konnten, ob das nun so war oder nicht.

Erst kürzlich kam die Wahrheit ans Tageslicht, als nämlich vor ein paar Jahren ein amerikanischer Musikproduzent beschloß, die beiden Montalba-LPs auf CD wiederzuveröffentlichen. Seine Freunde sagten zu ihm: Waaaas machst du? Weißt du denn, wer da spielt? Das ist eine Satanistenplatte! Toby Dammit klemmte sich dahinter und recherchierte und fand tatsächlich den alten Robert Hunter, schon vom Krebs gezeichnet, aber noch lebendig. Hunter gab zu, Georges Montalba gewesen zu sein und dessen Vita selbst erfunden zu haben, womit jetzt die Sache endgültig abgeschlossen und erledigt wäre. Kein Satanist, keine Klänge des Teufels. Auch wenn's für einige Klassikfreunde so klingen mag.

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19 Feb. 2006 10:16 #454426 von Roqui
Roqui antwortete auf anton szandor lavey
thread gemeldet wegen blasphemie und satanshuldigung :down:

Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten!

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