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Remix, Remaster und Remake
- Gelöschter Nick
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<span style='color:red'>- Remix</span>: Eine Neuabmischung des bei der Session benutzten Mehrspurbandes, wodurch man jede Möglichkeit der Welt hat, den Song in seinen charakteristischen Eigenschaften zu verändern. Je mehr getrennte Spuren vorliegen, desto größer die Gestaltungsmöglichkeiten.
Beispiele für Remixe: Die Alben "Our Memories Of Elvis", "The Memphis Record", "Greatest Hits Vol. 1" und die "Promised Land" und "On Stage" von 1999.
<span style='color:red'>- Remaster</span>: Der alte Original-Mix (egal ob Stereo oder Mono) wird als Gesamtes genommen und mit allerlei Signalbearbeitungs-Prozessoren (Kompressor, Equalizer, Rauschunterdrückung, Exciter, Stereo Spreader) aufgehübscht. Dabei sind die Eingriffsmöglichkeiten naturgemäß stark eingeschränkt, da man mit dem arbeiten muss, was als kompletter Mix vorliegt. So kann man z.B. an der Verteilung der Instrumente im Stereo-Panorama nichts mehr ändern, ebensowenig am Lautstärkeverhältnis der einzelnen Instrumente und Stimmen zueinander.
Beispiele für Remaster: Die Classic-Album-FTDs, die 50er-Box
<span style='color:red'>- Remake</span>: Komplette Neuaufnahme eines Songs oder alternativ eines Großteils der existierenden Spuren.
Beispiel für Remakes: Das Album "Guitar Man" und das "Elvis Medley". Weiterhin: Songs wie "Until It's Time For You To Go", "Night Rider", "Ask Me", "Memphis Tennessee" und "I'll Be Home On Christmas Day", die bei einer späteren Session noch einmal in Angriff genommen wurden.
In der DJ-Sprache (speziell bei HipHop und Dancefloor) wird es auch als Remix bezeichnet, wenn ein existierender Song komplett neu aufgezogen wird, z.B. mit einem anderen Beat unterlegt wird. Gleiches Wort, jedoch in anderer Bedeutung, denn nach obiger Definition handelt es sich dabei praktisch um ein Remake. Die berühmte Fassung von "A Little Less Conversation" von 2002 heißt daher "Remix", obwohl da gar nichts remixed wurde, da der komplette Original-Master der alten Aufnahme zugrunde gelegt wurde (also eben kein Mehrspurband) und bloß um neue Tonspuren (Beat, Bass) erweitert wurde.
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Fehlermeldung:
Du kannst Dich nicht bei Dir selbst bedanken.
Wäre aber mal angebracht gewesen!
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Ich bin gerade nicht ganz sicher, ob allen klar ist, was mit "Ändern der charakteristischen Eigenschaften" gemeint ist. Die die den Unterschied eh kennen, verstehen das, aber für jene, die sich unsicher sind, dürfte das schon wieder verwirrend klingen. Beim Remaster hast Du das mit den Spuren und deren Verteilung ja nochmal in aller Deutlichkeit gesagt, aber hier geht nicht ganz hervor, was das zu bedeuten hat.<span style='color:red'>- Remix</span>: Eine Neuabmischung des bei der Session benutzten Mehrspurbandes, wodurch man jede Möglichkeit der Welt hat, den Song in seinen charakteristischen Eigenschaften zu verändern. Je mehr getrennte Spuren vorliegen, desto größer die Gestaltungsmöglichkeiten.
Oder denke ich einfach zu verquer?
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Ja?
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Deswegen dachte ich, es wäre vielleicht gut, das nochmal in aller Deutlichkeit zu erklären.
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- Gelöschter Nick
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Ja. Gute Zusammenfassung.Ja?
Okay, dann dazu noch eine weiterführende Erklärung, doch möchte ich es nicht zu kompliziert und detailliert machen, sonst geht der Sinn der obigen Kurz-Definition verloren:
Beim Remix kann man so ziemlich alles machen - zumindest was die vorhandenen Spuren hergeben. Je mehr getrennte Spuren, desto mehr ist möglich. Man kann Instrumente komplett weglassen oder sie anders im Stereo-Panorama anordnen. Man kann einzelne Instrumente oder Stimmen lauter oder leiser machen. Man kann sogar die Klangeigenschaften jeder einzelnen Spur verändern, indem man sie durch Effektgeräte wie Equailzer, Kompressor oder Hall jagt. Es sind quasi keine Grenzen gesetzt.
Wenn man dagegen beim Remaster das Signal z.B. durch ein Hallgerät schickt, dann ist der Hall auf dem kompletten Song, also auf allen Instrumenten und Stimmen zu gleichen Teilen. Schickt man es durch einen Kompressor, wird alles gleichermaßen komprimiert. Das ist mitunter blöd, beim Hall sogar sinnlos. Anders beim Remix, da kann man jede einzelne Spur gesondert behandeln, z.B. der Stimme Hall geben, aber allem anderen nicht. Oder verschiedene Hall-Effekte auf die einzelnen Spuren legen, z.B. einen fetten, langen Nachhall nur auf die Snare-Drum, der Gesangsstimme eher einen kurzen, unaufdringlichen Raum zuordnen, der Gitarre ein Delay usw. Oder einzelne dynamisch problematische Signale (Drums, Stimme) einzeln komprimieren, ohne dass der Rest der Spuren davon betroffen ist. Wie gesagt, beim Remix sind fast keine Grenzen gesetzt, da kann es sein, dass man den Song, so wie man ihn kannte, gar nicht mehr wiedererkennt.
Es kommt aber darauf an, was man beim Remix bezwecken will. Bei den Elvis-Remixes auf der 70er Box und der "Promised Land"-CD von 1999 war die Vorgabe, so nah wie möglich am Klangbild und Gesamteindruck des Originals zu bleiben, die Aufnahmen halt nur auf dem aktuellsten Stand der Technik zu neuem Leben zu erwecken. Da muss man schon genau hinhören, um Unterschiede zum Original an Kleinigkeiten festzumachen. (Zur Beruhigung: Auch ich höre das in den meisten Fällen nur im Direktvergleich.) Dahingegen hatten Remix-Veröffentlichungen wie "Our Memories Of Elvis" oder "The Memphis Record" eine andere Zielsetzung: Bei den "Memories" hat man etliche Spuren (Orchester-Overdubs und Chöre) einfach weggelassen und nur das Nötigste an Instrumenten in den neuen Mix gepackt, damit der Song überhaupt noch funktioniert, weil man halt Elvis möglichst "pur" haben wollte. Eben das glatte Gegenteil der vermeintlich überladenen Originale. Bei "Memphis" wollte man die Songs der 69er Session klingen lassen wie gerade frisch aufgenommen (Stand 1989) und eben nicht den typischen Sound der Zeit, in der sie entstanden sind, erzielen.
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- Gelöschter Nick
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Das ist kein Fachforum für angehende Toningenieure. Es ist eh schon alles andere als leicht, ganz normalen Musikhörern, die sich zuhause ihre CD in die Stereoanlage schieben und sich des Inhalts erfreuen, die komplexen Vorgänge und Zusammenhänge einer professionellen Audioproduktion so zu erklären, dass sie sie wirklich verstehen. Das kann man auch von keinem verlangen. Auch nicht, dass sie sich damit näher befassen oder das gar verinnerlichen. Braucht man auch nicht, um Musik zu hören. Ich muss als Autofahrer schließlich auch nicht wissen, wie genau das technische Prinzip eines Einspritzmotors oder eines ABS-Systems funktioniert.Also ICH weiß was gemeint ist, nur ob das diejenigen verstehen, die sich noch nicht so richtig damit befasst haben ...
Natürlich ist die obige Definition sehr vereinfacht und oberflächlich, wird aber trotzdem nicht so einfach zu verstehen sein. Ich will sie daher jetzt nicht durch Ergänzungen unnötig verkomplizieren, denn ich glaube, so wie sie ist, reicht sie und kann sie stehenbleiben. Wir können natürlich gerne im Folgenden über einzelne Punkte diskutieren bzw. sie im Detail näher ausführen, aber das ist dann mehr was für die, die es genau wissen wollen oder gar ein paar Vorkenntnisse haben. Ich erkläre auch gerne etwas, das unverständlich war. Aber an der obigen Erklärung selber will ich nichts mehr rütteln.
Doch möchte ich betonen: Die Definition im Eingangsposting reicht vollends aus, um ab sofort in allen Threads, in denen die Worte "Remix", "Remaser" oder "Remake" fallen, problemlos folgen und sogar mitreden zu können, ohne Angst haben zu müssen, sich zu balmieren. Diese Angst muss aber eh keiner haben, da man dieses Wissen von niemandem, der sich nicht zumindest hobbymäßig eingehend mit so etwas befasst, erwarten kann. Noch viel weniger, dass er es wirklich verseht.
Diese Kurzdefinition macht es von nun vor allem an überflüssig, es bei jeder Gelegenheit erneut zu erklären. Nicht mehr und nicht weniger ist der Sinn dieser Sache.
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Hier hast Du es ja dann verständlicher erklärt:
Ich finde, das hätte ins EP gehört, dann wäre es als Kurzfassung perfekt gewesen.Beim Remix kann man so ziemlich alles machen - zumindest was die vorhandenen Spuren hergeben. Je mehr getrennte Spuren, desto mehr ist möglich. <span style='color:red'>Man kann Instrumente komplett weglassen <span style='color:red'>oder sie anders im Stereo-Panorama anordnen</span>. Man kann einzelne Instrumente oder Stimmen lauter oder leiser machen. Man kann sogar die Klangeigenschaften jeder einzelnen Spur verändern, </span>indem man sie durch Effektgeräte wie Equailzer, Kompressor oder Hall jagt. Es sind quasi keine Grenzen gesetzt.
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