Elvis in der aktuellen Presse ...

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12 Dez. 2003 12:22 #222990 von Datcheffe
Datcheffe antwortete auf Elvis in der aktuellen Presse ...
Ich meinte nicht Dich,Michael...... <_<

Bloß * Die Welt* kostet nur 1.30 Euro, ob sich da ein DIN A 2 Scann überhaupt lohnt!? :null:

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12 Dez. 2003 12:24 #222991 von crawfish
crawfish antwortete auf Elvis in der aktuellen Presse ...
Man sollte auch mal online schauen. :clown:

Hier ist er:

Memphis & The King
50 Jahre Rock 'n' Roll - Memphis, die Musik-Metropole am Mississippi, feiert im kommenden Jahr Elvis, die Musik und sich selbst. Heimliche Hauptstraße der Stadt ist die legendäre Beale Street
von Marion Trutter

Der 5. Juli 1954. Ein glühend heißer Tag in Memphis, Tennessee. Bleierne Stimmung im Sun Studio. Da haben sie nun die ganze Nacht geprobt - und nichts ist dabei herausgekommen. Studio-Musiker Scotty Moore dreht mürrisch an den Knöpfen der Anlage, der Gitarren-Verstärker gibt nur noch verzerrte Laute von sich. Spontan greift sich sein Kollege die Gitarre, klimpert gedankenverloren einen alten Blues. Der junge Mann heißt Elvis Presley. Ein Nobody. Der Produzent hat bislang kaum Notiz von ihm genommen.


Jetzt aber ist Sam Phillips wie elektrisiert. Ein Blues mit solchem Tempo, und auch noch von einem Weißen gespielt - neuer Hitzerekord! Ein Gemisch, das lange geschwelt hatte in der Musikwelt der USA, scheint mit einem Schlag zu explodieren. Sofort wird der Song auf Vinyl verewigt, gewürzt mit Scotty Moore's kurios verzerrtem Gitarrensound. "That's All Right, Mama" wird zum Hit und drei Jahre später ist Elvis Presley einer der größten Stars der USA.


Die Aufnahme gilt bis heute als Urknall des Rock 'n' Roll, eine Synthese aus schwarzem Blues, weißer Country Music und einem Schuss Gospel. Dies war nicht gerade selbstverständlich zu einer Zeit, da Schwarze in Bussen noch auf die hinteren Sitze verwiesen wurden und die meisten Musikclubs gar nicht erst betreten durften. So sollte der neue Sound nicht nur die Populärmusik der folgenden Jahrzehnte entscheidend prägen, er brachte auch den Kampf der Afroamerikaner um ihre Bürgerrechte ein gutes Stück voran.


50 Jahre ist das nun bald her und mit einer gigantischen Party auf der Bluesmeile Beale Street startet Memphis an Silvester ins Jubiläumsjahr 2004. Eine Woche später geht's weiter mit Feten zu Elvis' Geburtstag und natürlich rüstet sich auch das Sun Studio bereits für die Feierlichkeiten. Man gibt sich modern, hat die Tour durch die Heiligen Hallen ins Internet gestellt, doch virtuell lässt sich das Flair kaum nachempfinden. Hautnah sind die Relikte jener Zeit bis heute an der Union Avenue zu bewundern. Der Aufnahmeraum riecht förmlich nach dem biederen Charme der 50er-Jahre, ein Schmunzeln enthuscht dem Guide, wenn er erzählt über die großen Stars und ihre Marotten. Auf seinem Tonbandgerät spielt er Preziosen aus den frühen Jahren des Rock 'n' Roll ab, so auch die Originalaufnahme der berühmten Million Dollar Quartet Jam Session von 1956: Elvis Presley zusammen mit Carl Perkins, Jerry Lee Lewis und Johnny Cash im Sun Studio.


Viele große Bands des Rock fanden seither ihre Inspiration in Memphis. Die Beatles eroberten die USA 1964 mit einem Repertoire, das zu fast drei Vierteln aus Songs von Sun-Künstlern bestand. Eric Clapton ging bei B. B. King in die Lehre. Und die Rolling Stones ziehen immer mal wieder durch die Clubs der Beale Street, um abzuchecken, was die Musikszene in Memphis wieder an neuen Sounds kreiert hat.


Längst gilt die legendäre Beale Street als heimliche Hauptstraße der Stadt. Zwar wirken die Klinkerhäuser mit ihren Leuchtreklamen auf den ersten Blick wie Hollywood-Kulissen, doch aus den Fassaden schallt Tag und Nacht Musik - meistens live. Im B.B. King's Blues Club jazzen die Erben der großen Blueslegende, was das Zeug hält, die Busladungen von Fans geben Bierglas und Spare Ribs nur zum Beifallklatschen aus den Händen. Drüben im Rum Boogie Cafe serviert die Boogie Blues Band zum Abendessen eine scharfe Mischung aus Funk und Blues, aus Dutzenden Plattenläden scheppert Rock 'n' Roll bis spät in die Nacht.

Memphis & The King (2)

Seit ein paar Jahren ist die einst arg heruntergekommene Beale Street wieder richtig eingebettet in städtisches Leben: Downtown Memphis hat gerade das größte und teuerste Stadtentwicklungsprojekt der amerikanischen Geschichte hinter sich. Wo noch vor fünf Jahren Brachland und Baustellen in der City klafften, glänzt heute ein modernes Shopping Center. Und keine zwei Fußminuten von der Bluesmeile eröffnete 1999 Gibson eine neue Fabrik - eine Verneigung des berühmten Gitarrenproduzenten vor Memphis und seiner Musik. Gern demonstriert man Besuchern, dass die edlen Stücke, etwa B.B. King's geliebte "Lucille", tatsächlich von Hand gefertigt werden. Ausschussware gibt's nicht: Hat eine Gitarre auch nur den kleinsten Kratzer, wird sie sofort verschrottet.


Ein Stockwerk höher im Rock 'n' Soul Museum hat die Smithsonian Institution, die Mutter aller Museen der USA, die Musik aus Memphis sorgfältig dokumentiert, lässt sehen und hören, wie Gospel, Blues, Country und Rock 'n' Roll das soziale und politische Gefüge nicht nur in den USA verändert haben.


Als ewiges Mekka aber gilt für Musikfans immer noch Graceland, Elvis Presleys Residenz im Südwesten der Stadt. Jeder Schritt ist perfekt durchorganisiert und wie bei jedem Pilgerziel werden die Heerscharen der Gläubigen kanalisiert, um nicht etwa in himmlischer Verzückung durchzudrehen und Schaden anzurichten am Gesamtkunstwerk. So schieben sie sich durchs Musikzimmer, wo Elvis stunden- und tagelang mit seinen Freunden am Piano saß und am liebsten Gospels sang, dann in den über und über mit Stoff ausgekleideten Billardsaal, durchs Fernsehzimmer und in das berühmte Dschungelzimmer mit exotischen Möbeln, Urwaldpflanzen, Tierfellen und einem waschechten Wasserfall. Bei der Gestaltung seines Düsenjets ging der Größenwahn dann vollends mit dem Künstler durch: Die Schnallen der Sicherheitsgurte sind vergoldet, edle Hölzer und lederne Spieltische machten aus dem Flugzeug ein "fliegendes Graceland", wie Elvis es nannte.


Im Garten seiner Villa liegt der Superstar begraben, und jedes Jahr in der Nacht zum 16. August, Elvis' Todestag, bleibt Graceland für Besucher geöffnet. Dann kann jeder mit einer Kerze zum Grab schreiten und dem King of Rock 'n' Roll seine Ehre erweisen.


Erst im Juli 2003 starb Sam Phillips und so bleibt es auch ihm verwehrt, am 5. Juli 2004 den 50. Geburtstag des Rock 'n' Roll zu erleben. Allein Scotty Moore hält die Fahne der Altrocker hoch und wird seiner E-Gitarre noch einmal den verzerrten Sound entlocken. Ein Tränchen wird er vielleicht verdrücken, wenn beim "Global Moment in Time" Radiostationen in aller Welt aufgefordert sind, zeitgleich "That's All Right" zu spielen. Weltweit soll der Song den Äther erfüllen - und er wird die Botschaft hinaustragen, die sie hier so gern predigen: Wenn Musik eine Religion wäre, wäre Memphis die gesegnete Stadt Jerusalem und 2004 das Heilige Jahr.


Artikel erschienen am 12. Dez 2003

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12 Dez. 2003 12:24 #222992 von Eva-Maria
Eva-Maria antwortete auf Elvis in der aktuellen Presse ...

Ich meinte nicht Dich,Michael...... <_<

Bloß * Die Welt* kostet nur 1.30 Euro, ob sich da ein DIN A 2 Scann überhaupt lohnt!? :null:

Kannst du morgen nicht ein paar Zeitungen mitbringen?
Bitte! :rose:

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12 Dez. 2003 12:29 #222996 von crawfish
crawfish antwortete auf Elvis in der aktuellen Presse ...

Ich meinte nicht Dich,Michael...... <_<

Bloß * Die Welt* kostet nur 1.30 Euro, ob sich da ein DIN A 2 Scann überhaupt lohnt!? :null:

Ich weiß.. :up:

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05 Jan. 2005 13:43 #294026 von Charles
Charles antwortete auf Elvis in der aktuellen Presse ...
Im Aktuellen Spiegel (1/2005):

<!--aimg--><a href=' www.elvisclub.de/fotos/ROSPANZ20050010140.jpg ' target='_blank'>

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Hab´s noch nicht gelesen .... nur gefunden .... weiteres folgt aber noch...

„Zeit, die man zu verschwenden genießt, ist nicht verschwendet.“ —  John Lennon

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06 Jan. 2005 11:12 #294574 von Vincent-The-Falcon
Vincent-The-Falcon antwortete auf Elvis in der aktuellen Presse ...

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06 Jan. 2005 11:33 #294584 von Anonymous
Anonymous antwortete auf Elvis in der aktuellen Presse ...

<a href=' www.n-tv.de/5473209.html ' target='_blank'> www.n-tv.de/5473209.html

Nützlicher Link! Danke.
Komisch ist nur folgender Satz:

In Deutschland werde das Andenken an den King am Wochenende außer in Mittelhessen nur in Hamburg und Göppingen hochgehalten...

Was ist mit Berlin? Passiert denn nichts Offizielles in der Hauptstadt?

<!--aimg--><a href=' www.n-tv.de/images/200208/3057648_Graceland_Tor.jpg ' target='_blank'>

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Dieses Foto aus der doch recht armseligen Bilder-Galerie zum Artikel ist mir schon einmal wegen der ungewöhnlichen Proportionen aufgefallen. Ich schätze, es ist eine Montage, denn aus diesem Blickwinkel vor dem Musiktor erscheint die Villa deutlich kleiner; viele andere Fotos belegen das! Schon mal jemandem aufgefallen?

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24 Aug. 2005 23:30 #399530 von Viva Las Vegas
Viva Las Vegas antwortete auf Elvis in der aktuellen Presse ...
Tststs....der Stern.....<a href='http://http://www.stern.de/lifestyle/reise/fernreisen/index.html?id=544700&nv=rss' target='_blank'>Aktuell

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24 Aug. 2005 23:33 #399531 von Viva Las Vegas
Viva Las Vegas antwortete auf Elvis in der aktuellen Presse ...
Schlag mich tot. Warum wird man jetzt auf den "spiegel" umgeleitet????

Geht um den Elvis-Beitrag im "online-stern".....

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24 Aug. 2005 23:34 #399532 von Viva Las Vegas
Viva Las Vegas antwortete auf Elvis in der aktuellen Presse ...
Code:
Memphis Elvis? Lebt! Graceland ist der zweitbeliebteste Wallfahrtsort in den USA. Bei all dem Trubel auf seinem Anwesen in Memphis wird der King wohl nie die ewige Ruhe finden. Sein Grab ist immer noch ein Hit. Davor hebt die Welt die Digitalknipse. Elvis-Pilger aus New York oder Santa Fé, aus Moskau, Valparaíso, Kapstadt, Hamburg oder Birmingham, alle lichten sich vor dem Plätscherbrunnen ab, neben dem der King eben keine ewige Ruhe fand. Der Platz liegt unweit des Meditationsgartens, den Elvis, gegen Ende seines kurzen Lebens etwas esoterisch angehaucht, hatte anlegen lassen. Auf einer Tafel der Spruch: "Gott sah, dass er Ruhe brauchte, und holte ihn heim." Den hat Elvis' Vater Vernon verbrochen. Er starb zwei Jahre nach dem King und ist ebenfalls hier beigesetzt, wie seine Frau Gladys und die Großmutter Minnie Mae. Graceland liegt an einer dieser trostlosen Ausfallstraßen amerikanischer Großstädte. Doch das Grundstück mit der Elvis-Villa hinter dem schmiedeeisernen Tor, 1957 für 100 000 Dollar gekauft, ist ein hochkarätiger Wallfahrtsort. 700 000 Besucher kommen pro Jahr, an runden Elvis-Geburtstagen über eine Million - in den USA ist nur das Weiße Haus beliebter. Graceland entsprach exakt Elvis' Idee vom Reichsein. Wenn er im pinkfarbenen Cadillac Fleetwood Sedan vorfuhr und sein Hofstaat zur Begrüßung antrat, überfiel ihn manchmal die Fassungslosigkeit dessen, der seinen Erfolg im tiefsten Inneren nicht recht glauben mag. 23 Zimmer! Aber glücklich? Glücklich war er hier allenfalls in den Anfangsjahren. Am Ende hatte sich Graceland in eine von Schmarotzern und Speichelleckern bevölkerte, tiefgekühlte Vorhölle aus Langeweile und Pillengeschlucke verwandelt. Als Elvis, gerade mal 42 Jahre alt, am Morgen des 16. August 1977 auf den Fliesen seines Badezimmers mehr verreckte denn starb, zugedröhnt mit einem Cocktail aus Barbituraten, titelte das Lokalblatt "Memphis Press Scimitar": "A lonely life ends on Elvis Presley Boulevard." Niemand, der die Musik und die Zeit des Elvis Aaron Presley wirklich begreifen will, kommt um Graceland herum. Schon gar nicht um Memphis. Hier brach am 8. Juli 1954 die Rock'n'Roll-Revolution aus: als Elvis' Song "That's All Right" über den örtlichen Sender lief und die Jugend schüttelte wie ein Tornado. .. Graceland ist perfekt organisiert. Am Ticket-Office auf der anderen Straßenseite geht es zu wie auf einem Flughafen, Taschenkontrollen inklusive. Jessie und Gina kommen aus New Orleans. Er Gelegenheitssänger, sie Friseuse. Ihr Elvis-T-Shirt spannt über der üppigen Vorderfront. "Seit ich sieben bin, liebe ich ihn", sagt Gina hingebungsvoll. Sie meint den King. Jessie ist nicht eifersüchtig. Er hat sich als junger Elvis zurechtgemacht. Steht ihm gut. Die beiden übernachten im hübsch dekorierten "Heartbreak Hotel" ein Stück die Straße hinunter. Eine Gelddruckmaschine, wie ganz Graceland. Die Vermarktungsrechte an der Popfigur Elvis hat seine Tochter und Alleinerbin Lisa Marie kürzlich versilbert. Wer es bunt und krass und schrill mag, total amihaft eben, für den ist Graceland der Himmel. Im Jungle Room sieht es aus wie im Tierpark Hagenbeck, im Pool Room wie in einer Halbweltkneipe, im Trophy Room steht allerhand Lametta rum, unter anderem das GoldlaméKostüm seines berühmten Hawaii-Auftrittes von 1973 mit dem breiten Gürtel zum Bauchspeckverstecken. Richtig geschmackvoll: der Living Room mit Piano. Der gelb-marineblau tapezierte TV Room mit seiner Batterie von Fernsehgeräten (ein Geschenk der Plattenfirma RCA anlässlich 50 Millionen verkaufter Scheiben 1960) imitiert Präsident Johnsons Fernsehzimmer, wo der sich ein Dutzend Programme gleichzeitig ansah. Nixon war Elvis-Fan, und umgekehrt. Der Präsident ließ dem King einen Ausweis der Drogenbehörde ausstellen - ausgerechnet ihm. Tütenleuchten, goldene Sofas, weiße, mit Kunstfell bezogene Betten, rote Flokatis, ein Glastisch, der von goldenen Meerjungfrauen getragen wird, eine Lampe mit einem Fuß aus Muscheln, abenteuerlich schlechte Ölschinken, die Elvis und seine Mutter zeigen. Elvis Geschmack war der eines typischen Herzland-Amerikaners. Sein Waffenfetischismus ebenfalls. Da sind .45er Automatik-Colts mit seinen Initialen auf den türkisfarbenen Schalen, schwere .357er Smith & Wesson-Revolver, ein Derringer, den seine Frau Priscilla im BH tragen sollte (was sie nie tat). Graceland war hoch gerüstet. Die Treppe zum ersten Stock, wo sein Schlafzimmer lag, ist für das Publikum gesperrt. Da oben ist er geendet, der größte Sänger aller Zeiten. Das arme Schwein. Das Geld allerdings, es strömte wie der Mississippi. Elvis konnte gar nicht so viel verballern wie reinkam. Im Car Museum sind seine diversen Spielzeuge ausgestellt, wie der weiße Rolls-Royce Silver Cloud III, Motorräder, Golfcarts und Snowmobile - Elvis schrubbte wie ein hyperaktives Kind mit allem rum, was sich bewegte. Auf einem Areal neben dem Ticket Office steht die "Lisa Marie", seine vierstrahlige Convair 880. Damit flog er manchmal mit der ganzen Bande nach Denver, wo es die besten Peanutbutter-Sandwiches gab. Die Wasserhähne im Flieger sind vergoldet, 24 Karat. Elvis' Leben war bigger than life. Und zugleich smaller than life. Reichtum, Glamour und die Unfähigkeit zu leben, ganz dicht beisammen. So entstehen Mythen. Seine Wurzeln sind in Tupelo zu besichtigen, zwei Autostunden südwestlich von Memphis. Sein Vaterhäuschen, eine weiß getünchte Bretterbude mit zwei Zimmern, Eisengestellbett und gusseisernen Öfen. Der alte Presley verdient als Landarbeiter weniger als manche Schwarze. Zeitweise haust die Familie im Viertel der "Neger". Dort hört Elvis ihre Gospels und Spirituals von den Baumwollplantagen des Südens. Lernt singen, lernt Gitarre spielen. Später wird man sagen, er sei der erste Weiße gewesen, der wie ein Schwarzer singen konnte. Die Familie migriert ins boomende Memphis. Dort schleicht Elvis um die Sun Studios an der Union Avenue herum. Sun-Chef Sam Phillips produziert die heißeste Musik der Südstaaten. Irgendwann wird er auf Elvis aufmerksam. Und ab geht eine Rakete von Karriere. Die Sun Studios sind ein Muss für alle Elvisianer, für alle Blues- und Rockfans überhaupt. Das Label mit dem Hahn und der aufgehenden Sonne hat auch Ikonen wie Johnny Cash, Roy Orbison, B.B. King, Howlin' Wolf oder Carl Perkins hervorgebracht. Im abgewetzten Kneipen-Shop hängt das berühmteste Rockfoto aller Zeiten: das Million-Dollar-Quartett, 1956 aufgenommen bei Sun. Am Klavier Elvis the Pelvis, stehend singend "The Killer" Jerry Lee Lewis, Carl Perkins und Johnny Cash. Plakate werben für B.B.-King-Konzerte, bei denen ein Paar namens Ike & Tina Turner im Vorprogramm auftritt. Durch das kleine Studio im ersten Stock werden Besucher geführt, sobald sich ein Grüppchen angesammelt hat. Manche küssen den Boden, auf dem Idole wandelten. Wie einfach die Aufnahmeapparate der frühen fünfziger Jahre waren! Die großen chromblitzenden Mikros - mittlerweile wieder schwer in Mode. Einmal reinsingen, wo ER mit der Zunge drübergegangen ist! Der King lebt, of course. Marc Cohn hat im Song "Walking in Memphis" beschrieben, wie Elvis einen verfolgt. In Memphis, wo jeder irgendeine Elvis-Story draufhat, jeder irgendeinen kennt, der Elvis noch gekannt haben will. Am touristischen Brennpunkt, der Musikmeile Beale Street, schwappt Rock und Blues und Soul aus ungezählten Läden, wie B.B. Kings Blues Club oder dem Blues City Cafe. In den Souvenirshops eine Orgie an Elvis-Devotionalien. Der King als Salzstreuer, Spardose, Wackelfigur fürs Auto. Kein Fan geht leer aus. "Die Wiege des Rock", so wirbt die Stadt Memphis, ist auch ein Hort wunderbar lebendiger Museen. Wie das Rock-'n'-Soul-Museum hinter der Beale Street, wo einem die Musik der Südstaaten und ihr Einfluss auf die Welt erst richtig klar wird. Wie das Mississippi River Museum auf einer Insel im Fluss, wo man alles über das Leben am Ol' Man River erfährt. Oder das Stax Museum, das die Entstehung des Soul reflektiert, auch eine Memphis-Kreation. Das Civil Rights Museum, das die Kämpfe der Bürgerrechtsbewegung darstellt. Es liegt im ehemaligen Lorraine Motel. Dort wurde 1968, als Elvis sein musikalisches Comeback feierte, ein anderer King ermordet, Vorname Martin Luther. Irgendwann kehrt man wieder nach Graceland zurück. Allein in den Andenkenläden der Umgebung kann man Stunden verbringen. Das Aufgebot von Memorabilia bewundern, in Elvis-Perücken und -Koteletten stöbern und den Geschichten der Fans lauschen, die nur zu gerne erzählen, was sie mit Elvis verbindet. "Am Todestag war ich hochschwanger", kräht eine Sue aus New Jersey durch den Verkaufsraum. "Ich lag auf dem Gang zum OP, als plötzlich Unruhe ausbrach. Alles stürzte in einen Raum, wo ein Fernseher lief. Mich und das Baby hätten sie beinahe vergessen." Gute Story. Der King hätte sicher gelacht. Wolfgang Röhl

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