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Fritz Rau - 50 Jahre Backstage
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Gewagt.Nicht unbedingt. Aber es hätte durchaus sein können, das es zum 68er TV-Special nie gekommen wäre, oder dass Elvis bereits Mitte der 60er seinen Plattenvertrag verloren hätte, wenn mangels Filmen die Erfolge der Soundtrack-Alben nicht gewesen wären. Hätte er nur Alben wie "How great thou art" (welches ein sehr begrenztes Nischenpublikum ansprach) und "Pot luck" gemacht, wäre er für RCA wirtschaftlich nicht mehr tragbar gewesen. Die Soundtracks haben ihm sprichwörtlich den Arsch gerettet.
Das TV-Special war deswegen sensationell, weil Elvis endlich wieder "richtige" Musik gemacht hat. Hätte er die durch die gesamten 60er gemacht und damit keine Chance gegen die aktuellen Strömungen gehabt, wäre ein "Comeback Special" dieser Art wohl hinfällig gewesen.
Also gegen die aktuellen Strömungen dürfte er Mitte der 60er eh keine Chance gehabt haben - egal was er veröffentlicht hätte. Diese Penetranz, mit der er seine ersten 6, 7, 8 Jahre permanent vorne mitmischte - da muss der Markt irgendwann die Fresse nicht mehr sehen können und erst nach einer gewissen "Erholung" wieder aufnahmefähig sein. Das wäre wohl auch passiert, wenn die Konkurrenz nicht so stark gewesen wäre, wie sie es in diesen Jahren erschwerenderweise auch noch war.
Die "How great thou art" können wir wahrscheinlich auch getrost nicht als Herzensprojekt von RCA ansehen (von Elvis vielleicht schon), sondern als Folge des Erfolges der "Crying in the chapel"-Single.
Trotzdem - Elvis' Star war spätestens ab 1965 extrem am Sinken, Filme hin, Soundtracks her. Die Cash Cows waren zu dieser Zeit auch bei RCA bestimmt schon andere; in den folgenden Jahren wohl erst recht. Nichtsdestotrotz war noch 1968 ein "TV-Special" drin. Diese "kommerzielle Comeback"-Chance hätten sie ihm aber sicherlich auch - und vielleicht erst recht - gegeben, wenn er zwischen 1964 und 1968 bewusst einfach auf weniger publikumsorientierteren (und das verstehe ich jetzt mal unter "anspruchsvollen") Pfaden gewandelt wäre. Reihenweise billige, schlechte und lagerhütende Veröffentlichungen, die definitiv auf Kommerz ausgerichtet waren und floppten, sehe ich da als noch weniger gelungene Wegbereiter für den RCA-Glauben an eine finanzielle Auferstehung.
Aber andere Frage, die ich irgendwie noch nie schlüssig beantwortet bekommen habe: War das "Comeback" und die Rückkehr in die Charts tatsächlich solch ein musikalisches Beben, wie man es heute meinen könnte? Oder war es doch eher eine Rückkehr in die Charts, wie sie meinetwegen alle paar Jahre einem Engelbert oder Tony Christie widerfahren, und die sich trotzdem irgendwo neben der aktuellen Musik abspielt? Welches Publikum kaufte Suspicious minds? Nahm die Jugend bewusst oder schmunzelnd davon Kenntnis? Oder war es doch eher das gesetztere Publikum, was gleich noch den Schritt nach Las Vegas erklären würde?

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Diese Zeitzeugen müssen Lügen! Elvis wollte keine Welt-Tournee und Parker stand bis über den Tod hinaus loyal zu ihm.Laut diverser Zeitzeugen der Definitive Collection DVD soll Parker bereits 1977 (vor Elvis Tod) erste Vorbereitungen/Gespräche in Sachen World Tour unternommen haben ....


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Wenn Elvis gelegentlich betonte, wie gerne er auf Welttournee gehen würde, dann war das ein reines Lippenbekenntnis - vielleicht sogar in dem Moment ernst gemeint, wo er es gesagt hat, aber das war's dann auch schon. So wie er Steve Binder 1968 auch glaubhaft versichert hat, ab sofort nie wieder einen Song aufzunehmen, hinter dem er nicht 100%ig stand...
Er MUSSTE doch sagen, er würde gerne auf Welt-Tournee gehen, wenn das Thema aufkam! Oder sollte er etwa so blöd gewesen sein, seine Fans außerhalb der USA mit einer klaren Absage an eine solche Tournee so dermaßen vor den Kopf zu stoßen? Und glaubt jemand ernsthaft, er hätte es je gewagt, vor Zeugen zu sagen, er hätte keine Lust auf eine solche Tour? Was sollte er denn als Grund angeben? Etwa: "Ich habe keinen Bock, durch die ganze Welt zu gurken, um den gleichen langweiligen Mist zu singen wie hier auch, wobei dann die Leute meine blöden Witzchen noch nicht einmal verstehen würden! Sollen sie doch meine Platten kaufen, um mich singen zu hören, oder ihren Arsch hierher bewegen, wenn sie mich dabei unbedingt live sehen wollen!" Oder vielleicht folgendes: "Mir ist das im Ausland zu unsicher mit meiner ganzen Pillenschluckerei! Was soll denn sein, wenn ich mal ins Krankenhaus muss? Wie soll ich denn im Ausland an Nachschub kommen, oder andernfalls dem Zoll erklären, warum ich eine komplette Apotheke mit mir rumschleppe?"
Großes Interesse hatte er eh nie, seine vertrauten Gefilde zu verlassen. Privat war er nur unter größtem Gut-Zureden bereit, sich zu einem Urlaub aufzuraffen, und wirklich weit kam er dabei bekanntlich nie - Hawaii und Vail, das war's dann! Und selbst im Urlaub war er nicht für ausgedehnte Besichtigungstouren zu begeistern, sondern bewegte sich in einem Radius, der nicht größer als der Hinterhof von Graceland war. Dabei hatte er Zeit und Geld wie kaum jemand anders, und sogar ein eigenes Flugzeug, um jeden Ort er Welt zu besuchen, wenn es ihn interessiert hätte. Das Kennenlernen fremder Länder im Rahmen einer Tour war also sicherlich auch kein Anreiz für ihn, denn schon auf seinen US-Touren hat er sich doch gerade mal zwischen der Konzerthalle, Flughafen und seinem abgedunkelten Hotelzimmer bewegt. Er hing am liebsten zuhause rum, am Ende wollte er noch nicht einmal ins Studio gehen, und er ging nur des Geldes wegen überhaupt noch auf Tour.
Colonel Parker wiederum wird seine ureigensten Gründe gehabt haben, keine Welt-Tournee in Angriff zu nehmen. Zum einen wusste er um die Probleme, die da auf Elvis zugekommen wären mitsamt dem Risiko, sich zu blamieren oder mit seiner Pillenschluckerei aufzufliegen. Zum anderen wird es sich finanziell nicht gelohnt haben, was man sich leicht an zwei Fingern ausrechnen kann. Warum die Risiken und Unwägbarkeiten einer Auslandstournee auf sich nehmen, wenn er zur selben Zeit mit einer Tour daheim genauso viel oder sogar noch mehr Geld hätte verdienen können und dabei auf der sicheren Seite gestanden hätte?
Hätte eine Welt-Tournee wirtschaftlich Sinn gemacht und hätte Elvis dem Colonel mit diesem Herzenswunsch ständig in deen Ohren gelegen, dann hätte es diese Tour sicherlich gegeben.
Aber klar, der Colonel - noch bequemer als Elvis - war einfach nur zu faul, seinen Einbürgerungsantrag auszufüllen, daher hat er das Vorhaben trotz Elvis' sehnlichstem Flehen, so war's dann wohl!

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priscilla hatte den auftrag, elvis' erbe für lisa zu verwalten, bzw. in ordnung zu bringen. parkers verträge mit elvis bezogen sich auf seine tätigkeit als manager. mit dem tod von elvis ist dieses arbeitsverhältnis erloschen. ein toter braucht keinen manager mehr!Schlimm genug.
Wenn Du die Definition von geldgierig haben willst, dann bekommst Du sie hier: Priscilla
zu diesem zeitpunkt war es völlig in ordnung, dass priscilla, im sinne von lisa, parker aus allen verträgen rausgeklagt hat. da sie die prozesse durchwegs gewonnen hat, scheint der colonel auch rechtlich gesehen auf dem falschen weg gewesen zu sein. nach elvis' tod hatten ALLEIN seine erben anspruch auf vermögen, aktuelle und zukünftige einnahmen!
was hätte parker das recht gegeben, bis an sein lebensende 50% an elvis' plattenverkäufen und anderen einnahmen abzukassieren, ohne noch etwas dafür zu leisten?
grund für parkers festhalten an seinen verträgen mit elvis: seine spielschulden in las vegas, die ein gigantisches ausmaß gehabt haben müssen!
hätte priscilla tatenlos zusehen sollen, wie lisas erbe sich am roulettetisch des las vegas hilton in wohlgefallen auflöst?


der colonel bekam ja dann im hilton irgendeinen repräsentativen posten, da er für das hotel eine art institution war und die rückzahlung seiner schulden sowieso mehr wie unrealistisch war.

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Den Auftrag hatte sie DEFINTIV NICHT von Elvis, den "Auftrag" hatte sie sich erschlichen, während der Colonel sehr wohl einen Auftrag von Elvis hatte - und die Zusicherung der 50%.priscilla hatte den auftrag, elvis' erbe für lisa zu verwalten, bzw. in ordnung zu bringen.
Sehr wohl. Durch den Tod erlischt logischerweise das Arbeitsverhältnis, aber es bestehen noch eine gewisse Zeit lang Ansprüche an den Anteilen, da man ja auch eine Arbeit dafür geleistet hat.parkers verträge mit elvis bezogen sich auf seine tätigkeit als manager. mit dem tod von elvis ist dieses arbeitsverhältnis erloschen. ein toter braucht keinen manager mehr!
Du interpretierst den Ausgang der Verfahren falsch. Parker hatte sehr wohl eine gewisse Zeit nach Elvis' Tod noch einen Anspruch auf seine 50%, und die hat er ja auch bekommen. Das Gericht hat lediglich festgelegt, dass diese Ansprüche nach Ablauf dieser Zeit beendet sind. Hätte Parker seit Elvis' Tod zu Unrecht kassiert, dann wären die Prozesse nicht so ausgegangen, dass Parkers Ansprüche Ende der 80er bzw. Anfang der 90er beendet worden wären, sondern er hätte jeden Cent, den er nach dem 16.8.1977 kassiert hat, zurückzahlen müssen.zu diesem zeitpunkt war es völlig in ordnung, dass priscilla, im sinne von lisa, parker aus allen verträgen rausgeklagt hat. da sie die prozesse durchwegs gewonnen hat, scheint der colonel auch rechtlich gesehen auf dem falschen weg gewesen zu sein.
Eben nicht - siehe oben. Den Erben stehen zwar alle Einnahmen zu, aber sie müssen auch alle Verbindlichkeiten übernehmen. Und eine davon war, dass Parker noch eine gewisse Zeit Geld erhält.nach elvis' tod hatten ALLEIN seine erben anspruch auf vermögen, aktuelle und zukünftige einnahmen!
Richtig, nicht bis an sein Lebensende, aber auf jeden Fall noch eine gewisse Zeit. Parker hat seinen Anteil daran geleistet, dass Elvis diese Umsätze überhaupt erzielen konnte, auch als Toter. Daher steht ihm auch sein Anteil daran zu. Parker konnte ja nichts dafür, dass Elvis gestorben ist, warum soll er deswegen von heute auf morgen mittellos sein?was hätte parker das recht gegeben, bis an sein lebensende 50% an elvis' plattenverkäufen und anderen einnahmen abzukassieren, ohne noch etwas dafür zu leisten?
Da geht die Märchenstunde wieder los.grund für parkers festhalten an seinen verträgen mit elvis: seine spielschulden in las vegas, die ein gigantisches ausmaß gehabt haben müssen!
Was der Colonel mit SEINEM Geld macht, ist SEINE Sache! Hier geht diese Heuchelei wieder los!hätte priscilla tatenlos zusehen sollen, wie lisas erbe sich am roulettetisch des las vegas hilton in wohlgefallen auflöst?
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Elvis würde sich im Grab rumdrehen, wenn er sehen könnte, dass sein Geld jetzt Scientology in den Rachen geworfen wird. Dann doch lieber in Las Vegas verzocken...
Diese geldgierige Ex-Frau, die sich ungerechtfertigterweise auch gerne Elvis-Witwe nennt, ist von Elvis nicht ohne Grund testamentarisch nicht bedacht worden, da sie zu seinen Lebzeiten offensichtlich genug abkassiert hat. Aber je geldgieriger Menschen sind, desto vergesslicher sind sie auch. So hat Priscilla offenbar vergessen, dass sie ihre Position als "Mrs. Elvis Presley" zu einem großen Teil überhaupt Parker zu verdanken hat, der sich ja sehr dafür eingesetzt hat, dass Elvis sie endlich heiratet.
Ich verstehe es wirklich nicht: Du kehrst immer so betont den moralischen raus. Empfindest Du es denn nicht als ungerecht, dass Parker sein Anteil an Elvis' Erfolg einfach nicht zugebilligt werden sollte?
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kennen wir ja schon zu genüge

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Was ist denn die Wahrheit? DEINE Wahrheit, so beliebig wie Deine Moral und Deine Toleranz und alles andere, was Du so von Dir gibst?wenn etwas gegen das weltbild eines M.W. verstößt, dann wird auch schon ganz gerne mal wahrheit,
Ich finde es hochinteressant, dass Du hier postulierst, dass eine Sache rechtens ist, nur weil ein amerikanisches Gericht sie für rechtens erklärt hat.geltendes recht
Ich wette, wenn das gleiche Gericht irgendjemanden zum Tode verurteilt hätte, dann würdest Du dagegen auf die Barrikaden gehen, weil das dann natürlich Unrecht für Dich ist.
Hier zeigt sich wieder die Beliebigkeit in Deiner Sichtweise.
Gesunder Menschenverstand? Nur weil ich mich gegen diese Kindergartenstory mit dem fehlenden Pass vehement wehre, da sie einfach nicht haltbar ist und keiner logischen Prüfung auch nur eine Minute standhält?und gesunder menschenverstand außer kraft gesetzt ...
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Eine Superidee für einen eigenen Thread!Aber andere Frage, die ich irgendwie noch nie schlüssig beantwortet bekommen habe: War das "Comeback" und die Rückkehr in die Charts tatsächlich solch ein musikalisches Beben, wie man es heute meinen könnte? Oder war es doch eher eine Rückkehr in die Charts, wie sie meinetwegen alle paar Jahre einem Engelbert oder Tony Christie widerfahren, und die sich trotzdem irgendwo neben der aktuellen Musik abspielt? Welches Publikum kaufte Suspicious minds? Nahm die Jugend bewusst oder schmunzelnd davon Kenntnis? Oder war es doch eher das gesetztere Publikum, was gleich noch den Schritt nach Las Vegas erklären würde?
Diese Frage habe ich mir nämlich auch schon oft gestellt und bin da zu keinem Ergebnis gekommen, das würde ich gerne mal mit anderen Fans und am besten noch mit Zeitzeugen diskutieren.
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als elvis berühmt wurde, war er technisch gesehen wesentlich primitiver als die orchestralen bombast-arrangements der 40s und 50s (sinatra etc.). als dann die beatles anfingen, waren sie wiederum primitiver als elvis, der gerade anfing, saubere familienunterhaltung zu machen. um wieder von sich reden zu machen, musste elvis wieder ganz zurück an den anfang gehen und "primitiver" werden als die beatles, die sich 1968 mit ihren musikalischen und technischen experimenten schon fast totgelaufen hatten.
der plan ging auf. allein schon die sit down shows, ohne jeglichen schnickschnack: eine rauhe, ungefilterte stimme, 2 gitarren und etwas herumgeklopfe auf dem gitarrenkoffer hat genügt, um das zepter wieder würdig in die hand zu nehmen.
zu einem früheren oder späteren zeitpunkt hätte das comeback auf diese art NICHT funktioniert! 63/64 hätte elvis ein müdes lächeln geerntet, wenn er mit einer rock'n'roll show gekommen wäre. ein comeback hätte er dann wohl für alle zeiten verspielt gehabt.
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Dass Elvis ein Comeback nur mit "Back to the roots", am besten noch "rootiger" als je zuvor, schaffen konnte, und das auch nur zu dem Zeitpunkt, wo die ganzen Super-Gruppen sich schon selber ins Off gekickt hatten, sehe ich genauso. Aber das war es nicht, was Coppi wissen wollte. Er fragt sich - zu Recht - ob 68/69 wirklich eine musikalische Revolution war, oder nur ein Sturm im Wasserglas, der eigentlich eher alte Elvis-Fans wieder mobilisiert hat, statt ihn zu einer tagesaktuellen Leitfigur zu machen, wie er das 1956 war.
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