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Elvis und Arthur Crudup
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Schon klar. Aber warum tat das nicht jemand anders statt seiner? Weil niemand anders die Massen erreichte?Abkehr von der "reinen Lehre" des jeweiligen Musikstils und Versetzen mit Pop-/Massenkompatibilitäts-Elementen auf allen Ebenen. Wie immer.
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Will sagen: Um das zu entwickeln, was die Schwarzen "ihre Musik" nennen (also Blues, Rhythm'n'Blues, Gospel, Soul), mussten sie sich erst einmal satt bei den Weißen bedienen, nämlich bei der Dur- und Moll-Tonleiter, beim Quintenzirkel und der daraus resultierenden Harmonik sowie bei den traditionellen "weißen" Lied-Strukturen (Refrain, Strophen). Sie haben also lediglich der "weißen" Musik einen dominanten Rhythmus hinzugefügt. Ein Rhythmus war zwar auch in der "weißen" Musik vorhanden (den 4/4-Takt mit binärem und triolischem Taktmaß, der die "schwarze" Musik ausmacht, haben sie ebenfalls von den Weißen übernomen), spielte dort aber - abgesehen von manchen volkstümlichen Strömungen wie Irish Folk - eine eher untergeordnete Rolle, er trat zugunsten von Melodik und Harmonik in den Hintergrund.
Fazit: Ohne die "weißen" Elemente, die einen Großteil der "schwarzen" Musik ausmachen, hätte es all das nie gegeben. Ist aber jemals ein Weißer auf die saudämliche Idee gekommen, den Schwarzen vorzuwerfen, er habe den Weißen ihre Musik geklaut? Wohl kaum. Und wenn dann ein Weißer das nachsingt, was die Schwarzen durch die Zugabe eines Teils ihrer Rhythmen aus "weißer" Musik gemacht haben, kann man noch viel weniger von "Diebstahl" reden. Man hat sich allenfalls gegenseitig bereichert. So einfach ist das.
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- Lonegan
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"Die Musik", behauptet ja niemand. Die Rede ist vom R&R, bzw dessen kommerzieller Auswertung.Wenn Schwarze behaupten, die Weiße hätten ihnen die Musik gestohlen,
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Auch da kann von "Stehlen" keine Rede sein. Unterm Strich haben die Schwarzen davon profitiert, sie kassierten Urheberrechte, denn die kannten keine Hautfarbe, und es öffneten sich ihnen Türen. Spätestens 1959 (Gründung von Motown, wo ausschließlich schwarze Künstler unter Vertrag genommen wurden) kamen sie auf den gleichen Trichter. Heute ist der Anteil der schwarzen Künstler unter den Top-Sellern sogar größer als ihr Anteil an der Bevölkerung.Die Rede ist vom R&R, bzw dessen kommerzieller Auswertung.
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- Lonegan
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Erstens, öffneten sich diese Türen nicht Elvis wegen, wie immer gerne behauptet wird. Der blieb sein Leben lang eine rein weiße Veranstaltung.Auch da kann von "Stehlen" keine Rede sein. Unterm Strich haben die Schwarzen davon profitiert, sie kassierten Urheberrechte, denn die kannten keine Hautfarbe, und es öffneten sich ihnen Türen. Spätestens 1959 (Gründung von Motown, wo ausschließlich schwarze Künstler unter Vertrag genommen wurden) kamen sie auf den gleichen Trichter. Heute ist der Anteil der schwarzen Künstler unter den Top-Sellern sogar größer als ihr Anteil an der Bevölkerung.
Zweitens, wurden Motown & Co gerade deshalb gegründet, weil schwarze Künstler bei den weißen Majors kein Bein auf den Boden bekamen. Diese durften, etwa in Vegas, nach ihren eigenen Auftritten nicht mal im jeweiligen Hotel nächtigen.
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Ich möchte betonen, dass ich diese Meinung nie vertreten habe.Erstens, öffneten sich diese Türen nicht Elvis wegen, wie immer gerne behauptet wird.
Das ist zutreffend.Der blieb sein Leben lang eine rein weiße Veranstaltung.
Das kann ich nicht beurteilen, aber sicher hatten sie es um Längen schwerer. Ray Charles hat es allerdings auch bei einem weißen Major geschafft, lange bevor Motown gegründet wurde.Zweitens, wurden Motown & Co gerade deshalb gegründet, weil schwarze Künstler bei den weißen Majors kein Bein auf den Boden bekamen.
Ein untragbare Situation, die Frank Sinatra ja mit Sammy Davis jr. erstmalig verändert hat.Diese durften, etwa in Vegas, nach ihren eigenen Auftritten nicht mal im jeweiligen Hotel nächtigen.
Grundsätzlich war die Rassendiskriminierung ein gesellschaftspolitisches Problem, das sich auf die Unterhaltungsbranche genauso auswirkte wie auf alle anderen Bereiche. Die Veränderungen kamen dann auch hier Hand in Hand.
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- Lonegan
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Der fällt aber auch mehr unter die Kategorie "Jazz". Dort herrschten eh andere Gesetze. Wahrscheinlich, weil das weiße Publikum sicher war, unter sich zu bleiben.Das kann ich nicht beurteilen, aber sicher hatten sie es um Längen schwerer. Ray Charles hat es allerdings auch bei einem weißen Major geschafft, lange bevor Motown gegründet wurde.
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- michael grasberger
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stimmt nicht. waren auch ein paar weiße darunter. es gab mit MEL-O-DY sogar ein sublabel für country (ich hab z.b. eine single von rockabillylegende dorsey burnette auf(Gründung von Motown, wo ausschließlich schwarze Künstler unter Vertrag genommen wurden)
mel-o-dy im schrank.)
egal, bei dem diebstahlsvorwurf gehts auch weniger um die musikalischen formen - da gab es immer ein wechselspiel zwischen schwarz & weiß. louis armstrong war schon 1930 mit countrysänger jimmie rodgers im studio. der sound von memphis oder new orleans wurde ganz wesentlich von studios geprägt, in denen schwarze & weiße zusammen musizierten, und zwar zu einer zeit, als es noch undenkbar war, dass sie auf tour im selben hotel übernachten konnten. da ist es schon wichtig, das verbindende element der musik zu betonen.
auf der anderen seite gab es ein zutiefst rassistisches musikbusiness, das schwarzen und weißen jeweils eigene charts zuwies, schwarze musik zur "race music" degradierte etc.
hier und nicht im kreativen bereich liegen die ursachen dafür, dass little richard von seinem "tutti frutti" zunächst nur 500.000 verkaufte, der minderwertige kopist pat boone jedoch eine million.
elvis hingegen war meiner meinung nach kein kopist, sondern ein höchst individueller musikalischer stylist, der auch aufgrund seines guten aussehens und seines enormen persönlichen charismas die musikalischen grenzen sprengte. man darf nicht vergessen: elvis hatte in den frühen jahren 34 top20-songs in den r&b charts, war also auch bei schwarzen hörern ausgesprochen beliebt...
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- Lonegan
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Die R&B-Charts (die es noch heute gibt) sagen doch nicht aus, ob Schwarze oder Weiße die Scheiben gekauft haben. Wenn man sich alte Elvis-Clips ansieht, sieht man eigentlich nur weiße Teenies um ihn rumhampeln.elvis hatte in den frühen jahren 34 top20-songs in den r&b charts, war also auch bei schwarzen hörern ausgesprochen beliebt...
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