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War Elvis Verhalten normal?
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Bei der Episode muss er einige Tage lang kräftig in die Pillendose gegriffen haben.
Da fällt mir noch so eine peinliche Geschichte ein: als er Abends in Memphis an einer Unfallstelle vorbei fährt, anhält und den Polizisten seine Hilfe anbietet, und wenn er nur den Verkehr regeln würde. Da gibt es Fotos, auf denen er mit seinem roten Ledermantel und seiner beknackten Taschenlampe in der Hand, zu sehen ist. Die Polizisten wussten nicht, wie sie mit der Situation umgehen sollten. Sie waren nicht nur perplex, sondern geradezu hilflos, denn es gab nichts zu tun für Elvis!
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- Donald
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Besonder schockt mich an dieser Nixon-Geschichte immer wieder, dass sich das nur zwei Monate nach diesen fantastischen LV-Auftritten abgespielt hat, die wir von TTWII kennen. Zwei Monate zwischen (vordergründig?) glasklarer Fokussiertheit und ... dem dann.
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- Honeybee
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Ich weiß, dass ihr von den Büchern nicht viel haltet. Trotzdem:
Linda Thompson beschreibt es so, dass Elvis einige Monate vor dem Aloha-Konzert ziemlich abgeschmiert sei. Er war kaum dazu zu bewegen, aktiv zu werden. Er hat sich in der oberen Etage verbarrikadiert und weggeballert.
Als Hawaii näher rückte, hat er noch fix ne Radikal-Diät gemacht, damit er auf der Bühne gut aussieht und hat sich um die Set-List gekümmert. Alle waren froh, dass er nochmal halbwegs die Kurve gekriegt hat.
Leider ging es direkt danach wieder bergab.
Ich habe so viele Bücher über ihn gelesen - Darstellungen von verschiedenen Leuten. Es gibt einige rote Fäden, die sich durch alle Geschichten ziehen und man als Leser dann doch Ansichten entwickelt.
Mein Fazit lautet frei nach John Lennon: Elvis starb als er nach Las Vegas ging!
Seine Enttäuschung über seine Hollywood-Karriere hätte er mMn noch mal kompensieren können, wenn er nicht in diese weitere Gleichförmigkeit geraten wäre. Wenn er kreativer hätte werden müssen weil die Umstände es erfordern. Wenn er sich hätte aktiver an der Gestaltung der weiteren Karriere beteiligen müssen. Las Vegas wurde zu seinem Alltag. Das, was er da tun musste, konnte er aus dem Effeff. Er brauchte noch nicht einmal mehr nervös zu sein. Er kam an, egal was er ablieferte. Das war sein endgültiger Untergang und es hat sein Fluchtverhalten in Richtung Sucht befeuert. Las Vegas mit dem ewig gleichen Programm war ganz schlimm für den ewig rastlosen Elvis. Leider hat er wieder einmal nicht die nötigen Konsequenzen gezogen.
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Warum peinlich?
Ich finde, dass er da sogar mit guten Beispiel vorangegangen ist.
Gibt bestimmt genug Promis die sich dafür sicherlich zu schade gewesen wären.
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- Donald
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Naja, für einen ambitionierterten Künstler ist jeder Auftritt, ist jede Session eine Herausforderung. Er hätte dort jede Menge unterschiedliche Musik spielen können. Er hätte mit dieser Band unzählige Songs einstudieren und ein enorm variables Set spielen können. Er hätte sich die Herausforderungen selbst schaffen müssen - auch im Studio, wo er ja nun wirklich enorm unambitioniert herumgeschludert hat in den 70'ern (genau genommen sogar schon 1970). Spaß machen diese Tätigkeiten doch erst dann, wenn man sie ernst nimmt, ansonsten wird es halt schnell stumpf. Ich weiß schon was du meinst, Elvis war da halt auch widersprüchlich - einerseits wohl Gewohnheitstier, andererseits schnell gelangweilt - nur: die Langeweile, die (angeblich) fehlende Herausforderung, das ist Elvis eigenes Versagen. Wie ich oben schon schrieb: für einen ambitionierterten Künstler ist jeder Auftritt, ist jede Session eine Herausforderung.
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john carpenter schrieb: Da fällt mir noch so eine peinliche Geschichte ein: als er Abends in Memphis an einer Unfallstelle vorbei fährt, anhält und den Polizisten seine Hilfe anbietet, und wenn er nur den Verkehr regeln würde.
Warum peinlich?.
Weil es einen totalen Realitätsverlust nahelegt.
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- Honeybee
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john carpenter schrieb: Da fällt mir noch so eine peinliche Geschichte ein: als er Abends in Memphis an einer Unfallstelle vorbei fährt, anhält und den Polizisten seine Hilfe anbietet, und wenn er nur den Verkehr regeln würde.
Warum peinlich?.
Angeblich wurde ihm gesagt, dass es nichts für ihn zu tun gäbe. Die Polizei hatte die Situation bereits im Griff, und man wartete noch auf den Krankenwagen für ein leicht verletztes Unfallopfer. Daraufhin bot er an, den Verkehr zu regeln...sorry, aber das hat nichts mit Erster Hilfe am Unfallort zu tun.
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- Honeybee
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Atomic Powered Poster schrieb: @ Honeybee.
Naja, für einen ambitionierterten Künstler ist jeder Auftritt, ist jede Session eine Herausforderung. Er hätte dort jede Menge unterschiedliche Musik spielen können. Er hätte mit dieser Band unzählige Songs einstudieren und ein enorm variables Set spielen können. Er hätte sich die Herausforderungen selbst schaffen müssen - auch im Studio, wo er ja nun wirklich enorm unambitioniert herumgeschludert hat in den 70'ern (genau genommen sogar schon 1970). Spaß machen diese Tätigkeiten doch erst dann, wenn man sie ernst nimmt, ansonsten wird es halt schnell stumpf. Ich weiß schon was du meinst, Elvis war da halt auch widersprüchlich - einerseits wohl Gewohnheitstier, andererseits schnell gelangweilt - nur: die Langeweile, die (angeblich) fehlende Herausforderung, das ist Elvis eigenes Versagen. Wie ich oben schon schrieb: für einen ambitionierterten Künstler ist jeder Auftritt, ist jede Session eine Herausforderung.
Es ist ein Mix aus deiner und Donald's Antwort. Nach 1955 musste er selbst gar nicht mehr aktiv werden, was die Konstruktion seiner Karriere betraf. Parker hat Verträge vorgelegt und Elvis hat sie unterschrieben. Dass er dann in nicht zufrieden stellenden Situationen verharrte und selber nichts geändert hat (z.B. durch eine tiefgreifende Änderung der Set-Lists), ist sicherlich auch auf seine Bequemlichkeit zurück zu führen. Vielleicht hat er 54/55/56 all seine Energie verschossen, wer weiß.
Linda Thompson, die in den betreffenden Jahren fast ununterbrochen mit ihm zusammen war, macht die Situation sehr deutlich. Die immer wieder kehrende Hoffnung - bei Elvis wie auch bei seinen engsten Vertrauten - auf den großen Break, und dem Abknicken seitens Elvis, wenn eine Idee konkret wurde. Ich weiß nicht, warum er den Arsch nicht hochgekriegt hat. Irgendwie war ihm alles egal. Was ich ihm aber auch durchaus zutrauen würde, wäre die Ansicht, dass Somebody Bigger Than You And I die Fäden in der Hand hat, und sich schon alles zum Guten wenden würde.
Vielleicht hat er sich aber auch keine großen Gedanken gemacht, sondern nur die seelischen und körperlichen Konsequenzen mehr oder weniger registriert. Ein negatives Feedback aus seinem Umfeld musste er ja kaum fürchten. Wenn jemand das Thema angeschnitten hat, war es genau so schnell wieder vom Tisch. Auf sich selbst acht zu geben, das war nicht Elvis' Ding. Wenn er mal nicht so viele religiöse Texte gelesen hätte, sondern sich aufrichtig mit dem Menschen Elvis beschäftigt hätte, wäre es vielleicht anders gekommen.
Leider ist er diesbezüglich keine Ausnahme in der Welt der Superstars.
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