Neue Kritik an der Politik von FTD

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05 Okt. 2005 07:29 #412567 von User gelöscht
User gelöscht antwortete auf Neue Kritik an der Politik von FTD
Nö bin nicht auf Anti eingestellt etp. <_<

Mich ärgert nur manchmal, und macht ehrlich gesagt auch ein bisschen traurig, das so manche Fans mit einer dermassenen Selbstverständlichkeit "neue" Alben fordern, das ich finde, das man einfach mal Klartext reden muss und die Dinge wieder dahinrücken muss, wo sie hingehören, und einige mal wieder aufwachen.

Ich selber habe im Laufe der Jahre ja auch diverse VÖ gekauft, und war nicht immer glücklich damit. Ich hab mir hier und da auch schonmal Gedanken gemacht, während ich die eine oder andere CD hörte, ob Elvis das denn nun so wollte, hab mir versucht vorzustellen, wenn ich an seiner Stelle wäre, und dann so 30 Jahre nach meinem Tod da ein Fan sitzt, und sich sowas reinzieht, was ich da empfinden würde. Es ist sehr schwierig das - unter welchem Gesichtspunkt auch immer - abzuwägen. Aber man sollte es wenigstens tun, sich und sein Handeln, oder über sein Idol mal zu reflektieren und auch mal inne zu halten und zu fragen "Ist das denn jetzt eigentlich noch in Ordnung?"

Zu Michael:

Du hast irgendwo schon Recht. HEUTE, bei all den Skandalen die man so kennt, würde ich das auch so machen. Ich würde vernichten wo ich sicher bin, das es niemand hören soll. Aber damals, zumal man bedenken muss, das es vor Elvis eine solche Fanhysterie gar nicht gab, und er, da er der erste war, auch nicht ahnen konnte, welche Ausmaße das NACH seinem Tod annimmt, dachte eben niemand daran. Damals arbeitete man auch noch in einem ganz anderen Umfeld als das heute der Fall ist. Somit gab es zwei Gründe für Elvis, diese Bänder eben nicht zu vernichten: 1. Vertraute man seinen Kollegen, ich glaube, man kam gar nicht auf die Idee das es jemand Jahre später missbräuchlich verwenden könnte, und 2. wie gesagt wäre Elvis sicher im Traum nicht darauf gekommen, was sich nach seinem Tod da abspielt und wie lange sein Lebenswerk gewinnbringend verkauft werden kann. Umso WICHTIGER ist daher unsere Verantwortung als Fan finde ich. Wobei es sehr schwer ist, bei bestimmten Angeboten zurückzutreten und sich zu verweigern, zumal der Künstler, Wille hin oder her, sowieso seit langem tot ist, und diese Überlegung allemal ein rein theoretisches Konstrukt ist.
Aber genau da fängt eben der riesige Bogen an, und endet genau bei dem Punkt, der diesen Thread hier eröffnen liess, und der mich zu Postings bewegte: Die Plattenfirmen loten ganz genau aus, was profitabel ist, und der Fan entscheidet mit seinem Kaufverhalten, was und wie veröffentlicht wird. Wenn ALLES gekauft wird, leidet die Qualität, weil man sich nicht anstrengen muss, und das "abstrafen" fehlt. Wenn ich eine solche VÖ-Politik also als Fan provoziere, darf ich dann hinterher nicht von Verarsche reden. Finde ICH jedenfalls.

Mal ein Beispiel von mir:
Ich habe lange überlegt, ob ich mir die Live In Vegas Box kaufen soll, weil ich ein großer Live-Fan von Elvis bin. Sonst immer alles genau geprüft und informiert, tat ich das bei dieser Box nicht genau, weil ich sie so oder so gekauft hätte. Trotzdem habe ich mich gefragt: Muss diese Box sein? Die 69er Show ist im Vergleich zum Zusammenschnitt der Elvis In Person eher schlechter, sie birgt auch musikalisch nichts neues. Die 2. CD beinhaltet auch nicht wirklich neues, und ein großer Teil ist ohnehin bekannt, schon Jahre zuvor veröffentlicht, oder durch das TTWII SE oder Lost Performances auf dem Markt gewesen.

Das Gleiche galt in etwa für die 3. CD

Ausschlaggebend war dann die 4. CD, weil ich allen ernstes dachte, dort reguläre Stereoaufnahmen aus den späten 70ern zu finden, obwohl ich es eigentlich hätte besser wissen müssen. Ich dachte man überrascht uns da positiv. Kennt man ja schliesslich AUCH von RCA. Dann fragte ich mich "Wäre Elvis damit einverstanden gewesen?" "Wie sehr hat ihn sowas überhaupt interessiert?" "Wie würde er sein eigenes Material heute finden?" "Wie stark war er in die VÖ-Politik administrativ eingebunden?" Und ich glaube, Elvis hätte das NICHT gewollt, das es veröffentlicht wird. Meine Überlegung: Er hat ständig, ob im Studio oder auf der Bühne an der Verbesserung seiner Songs gearbeitet, auch wenn er Phasen hatte, wo er nachlässig war. Veröffentlicht wurde aber immer nur das Gute. Ist ja auch normal so. Es hätte ihm also sicher nicht gepasst, wenn nun qualitativ schlechteres Material vö wird, was zudem nichtmal neues beinhaltet, dann wäre das ja noch nachvollziehbar. Dann fragte ich mich als nächstes "Soll ich es trotzdem kaufen?" "Wieso will ich das unbedingt?" "Was treibt mich denn?" "Kann es denn nichtmal gut sein?" und ich mogelte mich nicht mit "musikhistorischen" Begründungen heraus, sondern beantwortete das allein auf mich und mein Gewissen und meine Wertevortellungen bezogen. Ich mogelte mich dann aber damit heraus, das ich zu der Überlegung kam, das ich es ja nur für mich alleine höre, niemandem anbiete, und mir mein eigenes Urteil bilde, für mich ganz allein, und meine Neugier größer ist, als das Gewissen, das eigentlich sagte "Lass es doch gut sein".
Ich kaufte mir am Ende die Box und war dann eher enttäuscht, so großartig sie ist, sie bot aber nichts neues. Und tontechnisch war ich von der 4. CD, die zur Kaufentscheidung bewog, die billigstes Bootleg Niveau aufwies schwer enttäuscht. Und da kam eben auch die Einsicht "Tja, du hast es ja nicht anders gewollt. Wenn ich - im "wir" gedacht - laufend was neues will, dann wunder dich nicht, wenn man dir solchen Mist als Fraß vorwirft" Und es folgte die Einsicht, das BMG Ausverkauf betreibt, und NICHTS ANDERES macht, als all die billigen Bootlegger, über die man jahrelang mit der Qualitätskeule schimpfte. Das hat mich dann schon enttäuscht. Und ich war ehrlich gesagt auch schwer enttäuscht von Jörgensen, der sowas noch 10 Jahre zuvor NIE getan hätte und strikt mit einer Reihe guter Begründungen abgelehnt hätte.

Ich lehne auch all die FTDs ab. Mal ehrlich. Was habe ich im Vergleich zu denen, die sie besitzen, wirklich verpasst? Was denn? Ok, ich kenne die Jungle Room Session nicht. Und? Was ist da nun? GAR NICHTS! Es verfälscht mein Bild von Elvis in keinster Weise, und sie ist - ungehört - auch keine wirkliche Bereicherung. Im Gegenteil, ich würde mir vorkommen wir jemand, der heimlich bei etwas lauscht, was nie für meine Ohren bestimmt war. Und dann frage ich mich in solchen Momenten, was man für ein Fan sein muss, wenn man davor sitzt und "dabei" ist, und sich dran labt, obwohl es mich im Grunde gar nichts angeht, was dort musikalisch stattfand.

Ich weiß: Diese Sicht auf die Dinge ist vielen Fans völlig neu und mag befremdlich erscheinen. Wer aber mal wirklich drüber nachdenkt, findet zum Ursprung seines Fan Seins zurück, und der eine oder andere erschreckt dann über sich selbst. Ich garantiere es euch.
Ich mache mir solche Gedanken nicht immer. Das wäre auch gar nicht druchzuhalten. Das ist eher so ein charakterliches Merkmal, das bei einer Kaufentscheidung immer so unterschwellig mitschwingt, als das es zu bewussten Überlegungen wie bei der Live In Vegas Box wird. Die Today Box habe ich mir auch nicht gekauft. Auch wenn mir viele von euch das Gegenteil beschwören: Dort finde ich genau genommen nicht wirklich neues. Also wozu dann mindestens 55 Euro ausgeben? Ist das nicht aberwitzig? Und diese Takes waren nichtmal für mein Ohr bestimmt. Und man MUSS EBEN NICHT ALLES haben! Das wird uns, und das reden wir Fans uns nur selber ein.
Vielleicht liegt im Minimalismus die wahre Größe, und nicht in der Masse.

Die Close UP Box beispielsweise habe ich mir gekauft. Weil ich ein großer Fan der 57 Stereoaufnahmen bin, und man HIER ja sogar die Master veröffentlichte, ich diese also ruhigen Gewissens kaufen konnte, und es ein wunderbarer Moment intimer Nähe mit Elvis ist, sein Young And Beautiful zu hören, die Instrumente aus der einen, ihn aus der anderen Box, und so klar und deutlich, als stehe er direkt neben mir. Die zweite Kaufentscheidung für die Box war das Texas Konzert. Das ich damit keine Probleme habe, habe ich ja genug begründet.

Im Gegensatz zu anderen Fans wäge ich also nicht nur technische oder musikalische Belange bei einer Kaufentscheidung ab, sondern wo es geht, hinterfrage ich kulturhistorische Momente, und auch noch mich selbst, wenn es geht. Diese reflektorische Sicht der Dinge ist vielen Fans, nicht nur Elvis Fans, oft abhanden gekommen.

Zu Lebzeiten hat das nicht nur Elvis ruiniert.
Wären die Fans WIRKLICHE Fans gewesen, kritische Fans, dann hätten sie Elvis in den 70ern spätestens ab 73 auch nicht mehr in Konzerten beachtet, sondern ihn auf seinem Mist des ewig Gleichen sitzen gelassen. Es ist natürlich Spekulation, aber vielleicht wäre dann einiges anders gekommen, in musikalischer Hinsicht vielleicht eine Menge völlig anderer Alben, und vielleicht würde Elvis noch Leben. 73 war die Kehrtwende noch möglich. Im Prinzip wuden aber die Weichen mit den viel umjubelten 69er LP's schon richtig gestellt. Auf DIESEM Weg hätte es weiter gehen müssen. Der Anschluss an das aktuelle Musikgeschehen wäre für Elvis möglich gewesen. So wurde er aber nie wirklich gezwungen, in sich zu gehen, inne zu halten, Schlüsse zu ziehen, Konsequenzen zu ziehen. Und das Fatale: Gemessen an den 35 Songs war die Wertschätzung für diese großartige Leistung aller verschwindend gering, auch wenn Suspicious Minds, und In The Ghetto hier und da auf erste Plätze kam. Verkaufstechnisch war das Ergebnis unbefriedigend. Wer trägt die Schuld? Elvis nicht, nein. Die FANS waren schuldig, weil dieses großartige Material nicht ihren Vorstellungen des schmachtendes Frauen-Aufreißers entsprach.
Die Fans hat das alles nicht interessiert. Egoistisch auf den eigenen emotionalen Kick fixiert, verlorenen Träumen nachlaufend, Heil und Erlösung suchend im Konzert, bei Elvis, bei was auch immer, dem immer weiteren forcieren des Mytos und der Gigantomanie hat er sich einfach alles gekauft, angehört, angesehen, reingezogen, was auch immer. Musikalische Experimente hingegen, die den Künstler vorwärts brachten, lehnte der Fan ab. Auch die Plattenfirmen sind bei sowas misstrauisch, verunsichert das doch die Gewinnprognose. All das wirkt wie eine mächtige Staumauer gegen künstlerische Eskapaden. Und lähmt. Das war schon nach Its Now Or Never so. Die Verantwortung die man als Fan auch einem Künstler gegenüber hat, weil er abhängig ist von seinen Fans, haben Fans nie gesehen und begriffen. Im Gegenteil: Man fällt empört aus allen Wolken, wenn man den Gedankengang einmal in dieser Weise umdreht und auch äußert.

Der Fan hat irgendwie immer Recht, und findet immer eine Rechtfertigung für sein Tun oder sein Unterlassen, oder?

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05 Okt. 2005 08:13 #412569 von etp
Naja, man kann sich vielleicht zu allererst fragen, inwiefern die Begriffe "Fan" und "kritisch" vereinbar sind. Ich behaupte von mir, auch ein kritischer Fan zu sein, finde aber seit geraumer Zeit den Begriff des begeisterten Biographen irgendwie sinnvoller. Ich sehe mich als Fan, der dem Menschen Elvis möglichst nahe kommen will, um ihn zu verstehen. Das wird mir niemals möglich sein, aber ich setze jedes Stück Material in ein Puzzle, das sich nach und nach vervollkommnet.

Ein Biograph eben, der sich mit historischen Hilfsmitteln einer Perosn nähert. (und wirf' mir jetzt nicht irgendeinen Sch*** vor - ich bin studierter Historiker und weiß, wovon ich rede, wenn ich derartige Begriffe anwende!)

Was der Begriff "kritischer Fan" implizieren soll, hast du bereits dargelegt: er soll sein Verhalten und den künstlerischen Output von Elvis reflektieren. In dieser Beziehung bin ich absolut d'accord mit dir ....

trotzdem finde ich deine sicht der dinge zu kurzatmig.

Natürlich gehört nicht alles veröffentlicht, was vorhanden ist (betrachtet man es aus künstlerischer, auch biographischer sicht) - aus archivarischer Sicht sieht die Lage dann aber auch schon etwas anders aus.

Aber: beschränken wir uns auf deinen Schwerpunkt des künstlerischen Outputs und der in diesem Zusammenhang von Dir erhobenen Vorwürfen, wir würden so etwas wie Leichenfledderei betreiben.

Ich finde, man darf nicht unterschätzen, welchen Beitrag dieses Material leisten kann - in künstlerischer Hinsicht!

Nehmen wir das Beispiel "Jungle Room Sessions" - gäbe es diese CD nicht, gäbe es kein wirkliches Gegenargument für die Thesen eines Goldman o.ä., die du ja auch weiter oben trefflichst ausgebreitet hast.

Beispiel: "Do Not Disturb" vom FTD-Soundtrack "Girl Happy" - ich finde diesen Ausschnitt essentiell aus (elvis-)musikhistorischer Sicht, weil es eben die Behauptungen widerlegt, daß Elvis einfach alles so hingenommen hat, was er vorgesetzt bekam (und was dann 1969 irgendwie in komischen Widerspruch zu seiner Behauptung stand, er habe seit Jahren diesen Filmverträgen entfliehen wollen).

Ich finde also: es gibt durchaus Outtakes, deren Veröffentlichung essentiell ist, um das Schaffen von Elvis Presley zu verstehen und vor allen Dingen in ihrer historischen Korrektheit zu präsentieren - auch im Sinne der Abwehr solch sinnloser und menschenverachtender Kommentare von Herren wie Mr. Goldmann.

Insofern sind vielleicht nicht alle Veröffentlichungen gerechtfertigt - und deine argumentation, man solle darüber nachdenken, ob Elvis es "gewollt hätte", habe ich in der Tat auch selbst angewandt, als es um die VÖ der FTD "Closing Night" ging (weil ich nach wie vor der Meinung bin, daß diese Show niemals offiziell hätte veröffentlicht werden dürfen) - aber vollends auf die vö von outtakes zu verzichten, ist ebenso falsch.

Allerdings ist das eine Idealvorstellung, die zwangsläufig mit der Vermarktung kollidieren muß. Auch ich fand die vierte CD der Vegas-Box nicht wirklich gelungen. Da hätte man mehr draus machen können. Aber dann hätte man auch mehr inverstieren müssen - und dafür ist der Markt scheinbar nicht groß und die Käufer nicht intellektuell genug.

Man sollte aber beachten, daß durch den Verdienst von Ernst Jorgensen und seinem Team doch einiges erreicht worden ist in Bezug auf die öffentliche Meinung über Elvis.

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05 Okt. 2005 08:53 #412576 von User gelöscht
User gelöscht antwortete auf Neue Kritik an der Politik von FTD

Ich kenne Künstler, die wollen tatsächlich nicht, dass Arbeitsmaterial, Outtakes, Workparts etc. veröffentlicht werden. Was machen die? Die nehmen den ganzen Kram nach der Session mit oder löschen ihn gleich im Studio. Die, die nach der Session heimgehen und alles stehen und liegen lassen, nehmen irgendwo auch in Kauf, dass es irgendwann mal zu hören sein wird. :adeal:

Du hast Recht, wer ein Konzert gibt, der findet damit öffentlich statt. Was auf der Bühne gesungen wird, nimmt die Öffentlichkeit zur Kenntnis. Dabei macht es nur einen rechtlichen (bzw. finanziellen) Unterschied, ob die live dargebotenen Titel dann noch auf Tonträgern weiter verbreitet werden oder nicht.
Aber wer eine Studio-Session abhält und die Outtakes nicht vernichtet, sondern das Eigentum daran aufgibt, der nimmt eine Veröffentlichung irgendwann auch in Kauf. Vielleicht hofft er ja innerlich still und heimlich nur darauf, dass er irgendwann einmal interessant genug wird, dass sich die Welt um seinen Schrott reißt... :null:

Ich will jetzt nicht auch noch anfangen, Elvis einen mutmaßlichen Willen zu unterstellen, nur weiler mir in den Kram passt, aber es wäre nicht unwahrscheinlich, dass er sich sehr freuen würde, wenn er sähe, dass selbst 28 Jahre nach seinem Tod Unmengen von Menschen weltweit alle drei Monate einer CD entgegenfiebern, auf der nachzuhören ist, wie er im Studio einen Song entwickelt und ausgearbeitet hat. Und seine Fans hören sich das aufmerksam an, erfreuen sich daran und diskutieren das in einer Platform wie der diesen. Ich kenne keinen Künstler, den das nicht vor Stolz auf Übergröße anschwellen lassen würde... :grin:

im fall von elvis war es wohl eher schlampigkeit seitens RCA. mir ist kein anderer fall bekannt, bei dem so schlampig mit tonträgern (tapes) eines weltstars umgegangen wurde als dies bei elvis passierte. sogar ganze mastertapes waren plötzlich verschwunden. material aus den sun studios ist seit den 80ern "verschollen" ... die liste ließe sich fortsetzen.
ich denke nicht dass die sachen bewußt gesammelt wurden um sie irgendwann zu veröffentlichen. ich stelle mir das eher so vor: nach einer session wurde "aufgeräumt" und alle herumliegenden tapes wurden ins archiv unter die kategorie "krimskrams und allerlei" geschmissen und bereits 1 jahr später wußte kein mensch mehr, was dort alles abgestellt wurde. dann trat ernst jorgensen auf den plan und fing an zu recherchieren. der anfang dieser phase (ca. mitte 80er) liegt ziemlich im dunkeln. wohl nicht ohne grund. würden die namen derer bekannt, die damals in den archiven wühlten, wäre das wohl ein who is who der späteren bootleg label ... aber das ist ein anderes thema :devil:

ich persönlich finde es gut dass die ganzen sachen rauskommen und es schadet dem ansehen von elvis in keinster weise - im gegenteil - seine coole und leidenschaftliche art bei den 69er sessions oder seine veralberten soundtrack-sessions zeigen noch tiefer, worauf es elvis in seiner musikalischen karriere ankam, wo er alles können und leidenschaft reinsteckte und was ihm völlig egal und unwichtig war. gerade an den soundtracks erkennt man nämlich am fertigen produkt kaum noch, mit welcher ironie elvis teilweise an die sachen ran ging, denn die mastertakes sind durchwegs solide und profimäßig gemacht, wenn sich auch über geschmack streiten lässt.

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05 Okt. 2005 09:00 #412577 von etp
Und genau das zeichnet diese Outtakes aus: sie zeugen von absoluter Professionalität, Kreaitivtät und Spaß an der Arbeit.

Ich bin immer wieder erstaunt, wie "echt" Elvis Presley auch als Künstler war. Wer ihm bei den Sessions zuhört, der entdeckt, daß Elvis auf der Platte genauso war, wie er sich zwischen den Takes verhielt.

Übrigens: das Argument, Elvis habe mit einer Veröffentlichung seiner Konzerte stets rechnen müssen, weil sie öffentlich waren, halte ich für ziemlich schwach ... denn genausogut könnte man sagen: Elvis wußte, daß alles, was er im Studio aufzeichnete, irgendwann veröffentlicht werden könnte - es wurde schließlich offiziell in einem Studio aufgenommen ...

Und noch ein letztes: in meiner Auffassung einer biographischen Näherung an die Persönlichkeit Elvis Presley gehört - wenn ich mich auf Outtakes und diverses ähnliche Material stürzte - auch, daß ich Interviews, Pressekonferenzen etc. als Quelle hinzuziehe --- und auch, daß ich mich um Originale Aufnahmen bemühe, die Elvis als Vorlage dienten, zum Beispiel Don Robertson wundervolle CD "...And Then I Wrote Songs For Elvis".

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05 Okt. 2005 09:11 #412584 von Copperhead
Copperhead antwortete auf Neue Kritik an der Politik von FTD
Ich halte einiges in Myotis' Beitrag für nicht wirklich sinnig bzw. sogar für falsch. Was ich bezüglich der Ausgangsfrage aber nun gar nicht verstehe, ist die Verknüpfung zwischen grundsätzlicher Einstellung zu nicht von Elvis freigegebenen Aufnahmen und der Begründung über den persönlichen Geschmack (zusätzlich verbunden mit der Verpflichtung eines schlechten Gewissens, wenn das Interesse an speziellen Veröffentlichungen dann doch größer war als der Respekt vor dem, was man selbst als Elvis' Willen definiert hat). :null:

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05 Okt. 2005 09:20 #412586 von etp
So wirklich verstehe ich die Argumentation mit der Vegas-Box (auf die du vermutlich anspielst in deiner frage, oder!?) auch nicht - aber ich vermute, er will uns schön verpackt sagen: ich war halt neugierig :null:

Übrigens möchte ich Myotis in Zusammenhang mit diesem Thread doch noch einmal die Lektüre dieses hervorragenden Artikels ans Herz legen - zusammen mit der Empfehlung, sich diese Zusammenstellung zu besorgen und zu Gemüte zu führen....

<a href=' www.elvis.com.au/presley/elvis_on_the_creative_edge_pt1.shtml ' target='_blank'>Elvis: On The Creative Edge

<a href=' www.elvis.com.au/presley/creative_edge_the_cd.shtml ' target='_blank'>Tracklist

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05 Okt. 2005 10:00 #412592 von Copperhead
Copperhead antwortete auf Neue Kritik an der Politik von FTD

So wirklich verstehe ich die Argumentation mit der Vegas-Box (auf die du vermutlich anspielst in deiner frage, oder!?) auch nicht - aber ich vermute, er will uns schön verpackt sagen: ich war halt neugierig :null:

Ja, auch. Nur kann man sich diese Neugierde halt nicht erlauben, wenn man mit seiner ach so hehren Einstellung als Heiligenschein rumläuft und sogar noch andere davon überzeugen möchte. So erweckt es nämlich eher den Eindruck, dass die kritische oder gar grundsätzliche Haltung einfach daraus abgeleitet werden, weil das meiste Material nicht interessiert. Und auf Themenplätzen, die einen nicht interessieren und nicht betreffen, kann jeder den größten Pathos und die edelste Einstellung entwickeln. Wenn bei mir auf dem Teller ein Stück Fisch liegt, bin ich auch der größte Tierschützer auf Gottes weiter Welt. Das ist aber kein Kunststück, wenn ich Fisch nicht mag und Fleisch dann halt doch esse.

Auch diese "Verantwortung gegenüber dem Künstler". Ein Fan kann doch nicht dafür verantwortlich sein, dass Elvis Hits und Geld wichtiger waren als Qualität. Zudem hat er ja wie kein anderer bewiesen, dass beides auch Hand in Hand gehen kann. Und letztendlich haben gerade sinkende Verkaufszahlen dafür gesorgt, dass eine TV-Special oder eine 69er-Session entstanden - die, so viel zu den unbefriedigenden Verkäufe, seine ersten Gold-Platten seit der 63er GR3 wurden.

Aber ich wollte ja nicht darauf eingehen... :schwitz:

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05 Okt. 2005 11:42 #412626 von Taniolo
Taniolo antwortete auf Neue Kritik an der Politik von FTD

Erst wird eine Do-CD von "Raised On Rock" angekündigt, dann soll angeblich die "Everything For Everyone" und "Loving You" erscheinen.

Ich weiss nicht, ob es bereits in diesem Thread erwähnt wurde: Es gab NIE eine offizielle Ankündigung von FTD zu dem Erscheinungszeitpukt von Raised On Rock. Diese Ankündigungen stammten samt und sonders von inoffizieller Seite.

Btw. Ich habe den Threadtitel jetzt umbenannt, um es ein wenig sachlicher erscheinen zu lassen.

... with a barefoot ballad you just can't go wrong.

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05 Okt. 2005 12:09 #412634 von Vincent-The-Falcon
Vincent-The-Falcon antwortete auf Neue Kritik an der Politik von FTD

<a href=' www.elvis.com.au/presley/elvis_on_the_creative_edge_pt1.shtml ' target='_blank'>Elvis: On The Creative Edge

<a href=' www.elvis.com.au/presley/creative_edge_the_cd.shtml ' target='_blank'>Tracklist

die links funktionieren nicht... :null:

kannst du das nochmal überprüfen?

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05 Okt. 2005 12:10 #412636 von praytome
praytome antwortete auf Neue Kritik an der Politik von FTD
:rolli: der titel ist diplomatisch gewählt hehehe

on topic stimmt...

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