FTD Live - Elvis: St. Louis / Spokane

Meine intensivste Elvis Phase nach den offiziellen Alben, war die Zeit der offiziellen CD Box-Sets und CD-Bootlegs in den 90ern. Mit dem analogen Equipment, das man hatte, wurden alle Bootlegs klanglich nochmal aufbereitet, wodurch man sich natürlich auch alles wirklich intensiv angehört hat. CDs wie "Finding the way home" waren einfach Knaller. Trotzdem muss ich sagen, dass es meistens darum ging, es einmal gehört zu haben oder sich eigene Sampler mit den Highlights zu machen. Soundboards waren noch nie so ganz mein Ding, ist eine Liveaufnahme in der Regel eh schon klanglich minderwertiger, dann das ganze noch in schlechtem Mono - muß nicht unbedingt sein. Die FTD Classic Album Serie war mir von allen VÖ das liebste bisher, weil sie eben alles, was man bis dahin auf CDs und Bootlegs verteilt hatte, mit Konzept zusammenfasste. Am Anfang waren das noch 1 CDs, dann ging man zu 2 CDs über, da fing es dann z.T. schon an, dass die Menge an Outtakes unübersichtlich und etwas zu viel wurde. Die "Complete Sessions" sind gut gemeint, aber ich kann mich nicht wirklich zum Anhören begeistern. Ich schaue mir auch ungern zu lange Spielfilme an, 90-120 min ist ok, aber 180 min - mühsam. So ähnlich ist das bei den Sessions auch.

Heutzutage höre ich eigentlich am liebsten die Original-Alben, die Complete Album Box ist im Grunde völlig ausreichend. Dafür holt man sie sich gerne noch auf LP und kann klanglich gegenüber der CD noch Steigerungen erleben. Auch die LPs bis Ende der 80er (Greatest Hits Vol.1 etc.) kommen regelmäßig d'ran. Was mich auch sehr begeistern kann, sind andere Remixe von Mastern, längere Versionen oder undubbed Master. Die "Unedited Master" Serie von Venus war daher für mich ein Highlight.

Dieses vor der Sammlung sitzen, das ein oder andere in die Hand nehmen, sich über das erreichte freuen, kenne ich gut. Doch mittlerweile gibt es so viele Überschneidungen, dass immer mehr die Frage nach der Sinnhaftigkeit auftaucht.

Zurück zu APP's Frage, welchen Gewinn man aus den VÖ nach Elvis' Tod gezogen hat. Ich würde sagen, sehr viel Freude und sehr viele glückliche Stunden und am Ende zumindest die Erkenntnis, dass man auf vieles verzichten kann. Die musikalische Qualitätskurve ist durch die angestrebte Komplettheit bei den VÖ der letzten Jahre leider beständig gesunken. Diese Erkenntnis in die Tat umzusetzen, ist wieder eine andere Geschichte.

Ich sag es mal so: Es freut mich , dass ein Kommentar meinerseits eine doch lebhafte Diskussion hervorgerufen hat. Die Reaktionen sind wie immer bis auf den User herunter vorhersehbar. Wie immer, eigentich. Was mich freut ist, dass die Nörgler das Ding wenigstens ansatzweise (wenn es stimmt) gehört haben. Im Gegensatz zu denen, die Gejammer aus dem Internet nur nachplappern.
Atomic, bist du mein Freund Michael Werner.? Ich könnt schwören.

Ciscoking schrieb: Ich sag es mal so: Es freut mich , dass ein Kommentar meinerseits eine doch lebhafte Diskussion hervorgerufen hat.

Ja, super Diskussion. Finde ich auch.

Die Reaktionen sind wie immer bis auf den User herunter vorhersehbar. Wie immer, eigentich

Das stimmt bis zu einem gewissen Grad, allerdings war es doch eine sehr differenziertere Diskussion. Vorhersehbar sind vorrangig Posts in denen so etwas steht:

die Nörgler

Bzw Giftigkeiten wie:

(wenn es stimmt)

Danach kann man in der Tat die Uhr stellen.

Atomic, bist du mein Freund Michael Werner.? Ich könnt schwören.

Nein.

Gypsy schrieb: Entertainment verbindet sich mit Real Life. Und deshalb feiern sie ihn. Die Show neutral betrachtet ist sicher kein Highlight. Die Umstände machen sie aber zu Einem.

Diese Art eine Show, überhaupt Musik, zu hören, die ist mir wesensfremd. Ich höre das, was aus den Boxen kommt. Das soll aber keine Kritik an dir oder deinem Beitrag sein. Im Gegenteil. Gut und nachvollziehbar erklärt.

Nordlicht1972 schrieb: Um es abzuschließen. Das Sammeln beschert mir Glücksgefühle und das ist ein kleiner zusätzlicher Gewinn an Lebensqualität. Viele (die meisten) FTD Veröffentlichungen aber auch von anderen Labeln haben mir diese Glücksgefühle beschwert. Und manchmal sitze ich in meinem Schreibtischstuhl schaue auf meine Sammlung und bin irgendwie ein wenig stolz (soweit man auf Gegenstände stolz sein kann?). Und dazu gehören auch einige FTD Veröffentlichungen.

Ja, das kann ich verstehen. Geht mir in gewisser Weise ebenso. Nicht zwingend mit den FTD's, aber so insgesamt mit meiner zusammengesammelten und vollgenerdeten kleinen Quatschwelt.

Mike.S. schrieb: Die "Complete Sessions" sind gut gemeint, aber ich kann mich nicht wirklich zum Anhören begeistern.

Wenn die Session wirklich relevant ist (also zu einem Album das popkulturell von Bedeutung ist) und musikalisch interessant abläuft, dann kann so etwas auch klasse sein. Die hier:



etwa ist spannend. Die Alben die es beleuchtet legendär, fast jeder Take hat einen anderen musikalischen Ansatz. Bei einem pophistorisch irrelevanten Soundtrack, bei dessen Sessions einfach Demos nachgespielt wurden und es nur darum ging einen möglichst fehlerfreien Take hinzubekommen, da wird es naturgemäß schnell öde. Zumal dann, wenn man 95% davon schon kannte. Was nicht meint, dass Kid Galahad kein solider Soundtrack ist. Aber relevant?
Daher bin ich bei den Boxen auch raus. Das ist keine Kritik an diesen Veröffentlichungen, ich habe auch die FiA damals denke ich differenziert betrachtet, nur mich persönlich langweilt schon der Gedanke mir das ganze Material anzuhören.

Die "Unedited Master" Serie von Venus war daher für mich ein Highlight.

Im Set gekauft, 1x gehört, den Reiz nicht verstanden und vergessen. Vielleicht höre ich nachher noch mal in einen Teil rein.

sehr viel Freude und sehr viele glückliche Stunden und am Ende zumindest die Erkenntnis, dass man auf vieles verzichten kann. Die musikalische Qualitätskurve ist durch die angestrebte Komplettheit bei den VÖ der letzten Jahre leider beständig gesunken. Diese Erkenntnis in die Tat umzusetzen, ist wieder eine andere Geschichte.

Ja, irgendwie hatte man halt früher diese "Kicks", wenn eine neue Elvis CD kam, mit "neuen" Aufnahmen die dann vielleicht sogar richtig cool waren. Da hätte ich auch heute noch Bock drauf, wir alle denke ich. Aber was nicht mehr ist ..... es bleiben immerhin sehr viele tolle Aufnahmen - und es gibt ja auch noch andere geniale Musik.

ronb57 schrieb: FTD wurde aus dem Boden gehoben, um Sammler, die vorher Bootlegs kauften, mit unveröffentlichtem Material zu bedienen. Eigentlich ein guter Gedanke !!

Kann man so sehen. Man sieht aber auch das Problem, dass ein Label ständig etwas veröffentlichen muss. Veröffentlicht man nur Musik eines Künstlers, eines Künstlers der nichts mehr produziert, dann wird das irgendwann zwangsläufig ein Problem. Eine gut durchdachte Veröffentlichung auf dem Stammlabel alle 1-2 Jahre hätte eventuell auch gereicht. Und eine reguläre Veröffentlichung hat mMn schon eine andere Wertigkeit, Relevanz, als ein Bootleg. Da sollte eventuell auch ein anderes Verantwortungsgefühl damit einhergehen.

Und warum die Film- und Liederaufnahmen zu Elvis in Concert nicht überarbeitet herausgebracht werden, kann ich nicht verstehen, da wir ja wissen, dass Elvis nicht mehr so ganz attraktiv war wie 69 bis 74 !

Weil das mit Bild noch viel schlimmer rüberkommt. Erinnere dich mal an deine erste Reaktion als du das Special gesehen hast ... der Mensch gewöhnt sich an alles (ich erlebe beruflich einiges an Abgründigem, ich kann das beurteilen), auch an Elvis 77. Aber das Special ist einfach schlimm.

Die Umsetzung des CBS Special finde ich eigentlich gut gelöst. Nicht so "langweilig" wie Aloha. Viel flüssiger. Nicht falsch verstehen, ich mag Aloha sogar sehr. Deshalb langweilig in Gänsefüßchen.
Elvis physischer Zustand im Special ist schlimm. Mitleiderregend. Ich schaue es ca alle 1 bis 2 Jahre und es macht mich jedes Mal traurig. Trotzdem mag ich es. Vielleicht gerade deshalb, weil es diese Gefühle in mir auslöst. Und weil Hurt natürlich mega geil ist. Grins

Ich finde Aloha nicht sonderlich gut. Elvis steht mehr oder weniger nur rum. Die Kamerafahrten kaschieren das. Das CBS Special zeigt ihn natürlich in schlechter körperlicher Verfassung, dennoch gibt es dort highlights, die ich gerne höre und sehe.

Was die Bewegungen betrifft ist Aloha langweilig, einige Songs sind lustlos performt und die Dynamik der Setlist ist mMn nicht sehr gelungen. In seiner Gesamtheit finde ich Aloha eher lahm, aber es gibt etliche Highlights die mich, für sich betrachtet, begeistern. In In Concert gibt es zwei/drei kurze Momente in denen noch durchscheint wie gut Elvis mal war - aber die unterstreichen dann nur wie schlecht und traurig die Aufnahmen eigentlich sind.