Da es ja noch um Nordlichts "Problem" geht, habe ich das auf Anregung von Jochen mal hierher verschoben.
Generell wollte ich nochmal über meine Erfahrungen berichten, was das Zusammenspiel von System/Nadel und Verstärker/Vorverstärker angeht. Ich habe z.B. den Vorverstärker Pioneer C90a, mir wurde damals von dem Händler die Ortofon Vigor (MC System mit fester Nadel, 120,- DM) dazu empfohlen. Ich bin dem Händler auf ewig dankbar, denn die beiden harmonieren perfekt. Das ist übrigens auch ein Weg, sich von einem Händler mit wirklich langjähriger Erfahrung, der die Geräte kennt, beraten zu lassen, ohne groß Nadeln ausprobieren zu müssen. Ich habe seitdem auch viele andere Systeme/Nadeln ausprobiert, bin aber nie zu dem gleichen Ergebnis gekommen.
Früher hatte man an den hochwertigen Phonoverstärkern noch Einstellmöglichkeiten zum Phonoeingang. Man nehme einmal den legendären Pioneer C-21. Da konnte man die Charakteristik einer Nadel anpassen für das gewünschte Klangbild. Heute findet man das kaum noch, ich glaube, von Luxman gibt es noch einen Verstärker, der das auch heute noch bietet.
Dieses Bild ist für Gäste verborgen.
Bitte anmelden oder registrieren um das Bild zu sehen.
So hatten wir auch das Problem, dass Charles sich zu seiner neuen Nadel einen Phonoentzerrer von Project kaufte, und das klang ganz furchtbar nach Blechkasten. Wir haben uns nach einem anderen Phonoentzerrer umgeschaut und plötzlich klang die gleiche Nadel richtig gut.
Über die Nadel von Nordlicht (ATN95E) schreibt jemand im Internet, dass sie bekannt ist für ihre schrillen Höhen. Man hört zwar mehr Nebengeräusche, aber er mag das Klangbild. Ein anderer schreibt über die gleiche Nadel, dass sie dumpf und leblos klingt, aber man hört wenigstens keine Nebengeräusche. Sowas liegt eben am Zusammenspiel mit dem Phonoentzerrer. Da kann die gleiche Nadel komplett anders klingen.
Was ich damit sagen will: Wenn man bzgl. Klang unzufrieden ist, oder Probleme mit Nebengeräuschen hat, muss das nicht zwingend an der Nadel liegen, oder an dem günstigen Preis der Nadel, den ich bemängelt hatte, sondern es kann auch einfach sein, dass diese Nadel mit diesem Verstärker nicht so harmoniert. Nordlicht könnte also z.B. ein anderes Fabrikat, z.B. Ortofon, ausprobieren und testen, ob er dann bzgl. der Nebengeräusche zufriedener ist. Oder sich eben mit Angabe seines Verstärkers einmal beraten lassen. Vielleicht findet sich auch in der 50,-/60,- Preisklasse schon etwas, was in Zusammenspiel mit seinem Verstärker genauso gut klingt, aber unempfindlicher bzgl. der Nebengeräusche ist.
Zu Jochen:
Bei der 10 ist das ja nur eine aufgesetzte Diamantspitze, der Schliff wird auch nicht so scharf sein, so dass generell wohl weniger Informationen aufgenommen werden. Das wirkt sich sicher auch auf die Störgeräusche aus, wobei eben der Klang dann auch schlechter ist. Die Nadel tastet aber wahrscheinlich auch an einer anderen Stelle ab, nämlich etwas höher in der Rille. Das kann durchaus auch einen Unterschied machen. Möglicherweise sind die Sony Pressungen im ganz tiefen Bereich der Rille etwas unsauber. Ich muss auch sagen, dass ich gerade und fast ausschließlich bei Sony Neupressungen dieses Problem habe.
Es gibt ja Laserplattenspieler, wie den ELP Laser Turntable, bei denen ist die Abtastung sogar auf die Mitte der Rille eingestellt, weil man davon ausgeht, dass dort noch keine Abnutzung der Platte durch die Nadel vorhanden ist und der Laser praktisch eine unbenutzte Oberfläche abtastet. Dafür hat man das Problem, dass man die Platte vor jedem Spielen waschen muss, und dann schnell in den Player befördern muss, denn in diesem Bereich kann sich halt auch deutlich mehr Staub absetzen. Man hat dann wirklich einen sensationellen unverbrauchten Sound, aber leider ist der Laser doch sehr empfindlich für den Staub aus der Luft.
Autor
