Harald Schmidt

Den Artikel halte ich für eine Ente. "Drehort geht vor Inhalt" ist eine Aussage, die Schmidt niemals ernsthaft machen würde.

Ich halte gerade den Satz "Drehort geht vor Inhalt" für einen typischen Schmidt - Anfang des Jahres hat er doch beim Traumschiff mitgespielt. Wie oft hat er von der tollen Reise erzählt, die sie ihm - neben seiner Gage - spendiert haben, wo er dann bloß an ein paar Tagen ein bisschen "sich selbst" spielen musste. Schmidt reist privat gerne viel, hatte ja in seinem Pausen-Jahr eine Weltreise gemacht. Daher passt die Aussage - man biete ihm einen tollen Drehort an, und er spielt jeden Mist. Ist doch eine klare Einstellung.

Wenn er sich zurückziehen will, zumindest aus dem Late Night Talk, müssen wir das akzeptieren. Das ist sein gutes Recht. Er muss sich aber im Klaren sein, sollte er doch irgenwie in eine andere Richtung schielen, das er auf dem deutschem TV Markt dann keine Chance mehr hat. Diese Show war das einzige Format, das ihm gerecht wurde, das auf ihn zugeschnitten war. Egal was er machen will, wenn es etwas anderes wird, wie so eine Show - ob sie nun Nachmittags oder Nachts ausgestrahlt wird - wird er damit scheitern, weil die Leute ihn nicht akzeptieren. Er kann auch keine bestehenden Formate übernehmen - so gut ER war, er hat damit noch jede Show vor den Baum gefahren.
Egal was er von Pocher hält, in dieser Beziehung verstehe ich Schmidt überhaupt nicht, und auch die ARD nicht. Ich kenne nun nicht die genauen Hintergründe wer die Schmidt Show produziert und wie die mit der ARD in vertraglicher Beziehung stehen - bei Sat 1 wusste ichs noch - aber Pocher hat in der Schmidt Show ÜBERHAUPT NICHTS verloren, schon gar nicht als heimlicher Hauptmoderator. Das man diese Sendung dann abschreiben kann, muss Schmidt und der ARD klar sein. Kein Schmidt-Fan wird sich Pocher antun - schon gar nicht als Hauptmoderator oder gar neuen Alleinunterhalter. Und was die ARD mit Pocher will, der auch DA NICHT hingehört, verstehe ich ebenfalls nicht. Und was Pocher seinerseits bei der ARD will, verstehe ich auch nicht. Ich kann mir höchstens denken, das Pocher einen Fuß ins "sichere" Wasser haben will, weils bei den Privaten nicht mehr läuft - von Pocher hört man doch gar nichts mehr.
Was denkt sich die ARD dabei? Will sie Rentnern, Künstlern, Schlaflosen, Intellektuellen und politisch Interessierten 23 Uhr diesen babyspeckfettelnden, unterdurchschnittlich witzigen Primitivling mit hyperaktivem Darstellungstrieb, dessen stets - das einzig Beständige - beleidigende und nach dem 3. Ansehen vorhersehbaren "Gags" bestenfalls ein müdes Gähnen hervorzaubern, in masochistischer Weise quotendrückend und problemgarantiert vorsetzen, in einem Sender, dem die o.e. Personen deshalb um diese Zeit einschalten, um genau diesem Schwachsinn, der um diese Zeit auf den Privaten läuft, zu entgehen? Mir reicht es schon, wenn ich nur dieses Gesicht sehe. Das gehört einfach nicht in die ARD, da komme ich mir vor, als hätte ich Pro7 eingeschaltet. Wenn ich einen guten Wein in einem Edelrestaurant trinken will, dann soll der nicht aussehen wie Kakao. Wenn ich den will, dann gehe ich in ein Cafe.
Wofür DER einen Haufen Kohle bekommt, bekommt ein 10 mal talentierterer Schüler an einer Schule einen Schulverweis und auffälliges Sozialverhalten attestiert mit einem Papier in die Hand gedrückt, das ihm einen Psychologen empfiehlt.
Immerhin war Pocher so dumm, das Angebot anzunehmen, und sich im Falle eines Scheiterns dieser Geschichte, welches so sicher ist wie der nächste Sonnenuntergang, dem zurecht auf dem Fuß folgenden hämischen Spott der Kritiker auszusetzen.

Pocher sieht

Ich halte gerade den Satz "Drehort geht vor Inhalt" für einen typischen Schmidt - Anfang des Jahres hat er doch beim Traumschiff mitgespielt. Wie oft hat er von der tollen Reise erzählt, die sie ihm - neben seiner Gage - spendiert haben, wo er dann bloß an ein paar Tagen ein bisschen "sich selbst" spielen musste. Schmidt reist privat gerne viel, hatte ja in seinem Pausen-Jahr eine Weltreise gemacht. Daher passt die Aussage - man biete ihm einen tollen Drehort an, und er spielt jeden Mist. Ist doch eine klare Einstellung.

Schon. Aber so wie ich das verstanden habe war es doch allgemein gemeint nun - nicht nur auf Nebentätigkeiten wie bisher, neben seiner Show, beschränkt. Denn in dieser hat er ja seinen künstlerischen Anspruch umgesetzt. Wenn er dann nebenher noch "Mist" macht, ist das ja ok. Nur in dem zitierten Abschnitt klang das für mich so, als würde das nun zu seinem Hauptkriterium werden, wenn er er den Stress mit dem Late night Talk los ist. Und das kann ich eigentlich nur schwer glauben. Naja, lassen wir uns mal überraschen.

Er wollte wohl auf seine Art nur sagen, dass er lieber einen verliebten Frauenarzt in der Karibik spielt als eine Literaturverfilmung in Castrop-Rauxel.

Ich halte gerade den Satz "Drehort geht vor Inhalt" für einen typischen Schmidt - Anfang des Jahres hat er doch beim Traumschiff mitgespielt. [...]Daher passt die Aussage - man biete ihm einen tollen Drehort an, und er spielt jeden Mist. Ist doch eine klare Einstellung.

So gesehen ergibt es natürlich mehr Sinn. Dennoch klingt das für mich nach Koketterie. Ähnlich einem Marlon Brando, der verkündete, dass er für das gleiche Geld auch die Studios putzen würde, wohlwissend, dass ihn die halbe Welt für einen der besten Schauspieler hält und er nie ein Problem haben wird, für eine noch so winzige Rolle eine riesige Gage auszuhandeln.

Ich kann nicht glauben, dass Schmidt wirklich dauerhaft damit zufrieden ist, in Seifenopern mitzuspielen, nur weil die Umgebung so schön ist. Auch wenn ihm es mittlerweile zu anstrengend sein mag, 5 mal die Woche eine Late Night Show zu machen, so glaube ich dennoch, dass er von dem Medium Fernsehen nicht die Finger lassen kann, ähnlich einem Kulenkampff oder Carrell.

Nun, die Anzahl der deutschen Produktionen, die sowohl die Gage eines Harald Schmidt wie auch eine exotische Location bezahlen kann, ist als eher gering zu betrachten, da ist mit dem Traumschiff schon so ziemlich das Ende der Fahnenstange erreicht, daherkann man wohl kaum davon ausgehen, dass wir den guten Mann ab sofort durch alle Seifenopern geistern sehen.

Das denke ich ja auch, nur was will er dann machen, außer sich zur Ruhe zu setzen? Leisten könnte er es sich ja. Was für Show-Konzepte kämen mit ihm in Frage, die funktionieren könnten? Außer das, was er bisher machte mit seiner LNS, fällt mir rein gar nichts ein. Schmidt ist Schmidt, nichts anderes funktioniert bei ihm. Wenn er seine Show absehbar nicht mehr machen will, macht er gar nichts mehr, und soll besser gleich aufhören. Da braucht man jetzt auch nicht diese Motschelei mit Pocher und dem neuen Sendetermin. Meine Meinung.
Oder er zieht sich auf sowas wie diese Buchlesesendung zurück, die er mal mit Elke Heidenreich im ZDF moderiert hat. Das traue ich ihm zu. Und ob das ZDF noch an ihm interessiert ist oder Premiere, wie damals 2003 noch..
Vielleicht hat man ihm das aufhören auch nahegelegt - vermittle mal einem Gebührenzahler die horrenden Gagen an Schmidt bei wenig Quote. Das die ganzen 12 Millionen ARD-Programmräte sich überhaupt auf Schmidt mit dieser Show und dem bisherigem Format einigen konnten, ist ein Wunder. Und 3 mal die Woche einen riesen Aufwand machen wegen müden 30 min Show - das hat sich doch von Anfang an nicht gerechnet. Man hätte gleich einmal die Woche eine einstündige Show machen sollen zu einem FESTEN Sendeplatz - das spart Gebühren, Nerven, hebt die Qualität de Show, die Freude auf sie, die Einschaltquoten - und Pocher hätte bleiben können, wo er ist.

Harald Schmidt zieht das Theater dem Fernsehen vor

Was für ein hammergeiles Interview, gnadenlos!



Das Theaterstück muss man sich wohl angucken - und zwar nicht wegen "Elvis", sondern wegen Schmidt. Ich wette, Elvis wird da gar nicht erwähnt. Wozu auch?