Warum waren die Elvis Konzerte in der Regel so kurz?

Man kann es Kritik nennen oder auch Feststellung. Leider waren die Elvis Shows in der Regel kurz, dazu wurden einige Songs oftmals runtergeleiert oder in Teilen nicht ernsthaft vorgetragen. Man muss kein kein Fan von TaylorSwift , The Bosshoss, Billy Joel, Bruce Springsteen etc sein , es sind aber für den Fan Konzerterlebnisse. Aus heutiger Sicht sind mir 60 Minuten Elvis Show zu wenig. Dazu hat er etliche Songs wie Hound dog oder All shook up im Eilverfahren abgeliefert. Natürlich kann man argumentieren, der gute Elvis hat teilweise 2 Shows am Tag abgeliefert. Der Grund dafür ist eher die Kohle. Wie kam dieses Elvis Concert Konzept zustande ? Die Showlaufzeit für Las Vegas kann ich nachvollziehen aber für on the road ? 
Ich weise darauf den Begriff Katastrophe nicht genutzt zu haben, eine Katastrophe waren die meisten Shows nicht. Aber über eine 2 Stunden Show hätte ich mich auch mal gefreut. 
 

Du willst eine längere Show von Elvis hören, dann höre dir die Muttertagsshow von 1976 in Lake Tahoe an.

Es war bestimmt ein Faktor, möglichst viele Menschen mitnehmen zu können. Zwei kurze Konzerte am Tag sind natürlich lohnender als ein langes Konzert. Es mag auch ein konditionelles Problem gewesen sein, man stelle sich vor, zwei Stunden in dem schweren Anzug stecken zu müssen, da wäre eine andere Bühnenkleidung sicherlich ratsamer gewesen. Und natürlich wird die Stimme deutlich mehr beansprucht, als wenn dann wieder eine gewisse Pause eingelegt wird.

Mir persönlich sind diese ganz langen Konzerte oft etwas zu anstrengend, auch beim reinen Anhören zu Hause. Bei einer kürzeren Zeit ist es sicherlich auch einfacher, eine gewisse Spannung aufrechtzuerhalten. So wie z.B. bei MSG, da kommt er auf die Bühne und dann rutscht das in einem durch, so dass man am Ende wahrscheinlich mit offenem Mund dagestanden ist.

Ansonsten bräucht man wahrscheinlich einen gewissen Block im Konzert, bei dem der Künstler mal verschnaufen kann. So wie das bei der 12.08.70 MS war, wo Elvis sich für ein paar kurze Lieder mit der Gitarre auf den Hocker setzt. Das ist übrigens ein Beispiel für ein wirklich gelungenes längeres (fast 90 min) Konzert. Mal ein paar Überraschungssongs, mehr Interaktion mit dem Publikum und eben noch diese spezielle Einlage. Klar, da würde man sich mehr davon in dieser hohen Qualität wünschen.

Aber auf Tour stand wahrscheinlich doch der finanzielle Aspekt im Vordergrund, wie das halt leider in seiner ganzen Karriere so war.

Ich denke aus der Distanz betrachtet, war es ein Fehler die Vegas Shows nahezu 1:1 für die Tourneen zu adaptieren.
Klar werden jetzt einige wieder kommen und mir erklären, dass es da schon Unterschiede gab.
Stimmt natürlich auch zum Teil, aber selbst das 60 Minuten Konzept ist ja von Vegas übernommen.

Diese berühmten 60 Minuten mit dem obligatorischen Ende ohne jegliche Zugaben, haben aber mitunter auch das Elvis Mysterium begründet. Unnahbar, erscheint wie ein Heiliger und verschwindet dann auch wieder so. Und dieses unnahbare, ungreifbare hat sicherlich schon in den 70igern den Elvis Mythos mitbegründet, den es ja auch heute noch in abgeschwächter Form gibt. Aber nun genug kluggeschissen.

Gelöschter Nick schrieb:

Unnahbar, erscheint wie ein Heiliger und verschwindet dann auch wieder so.

Like A Prince From Another Planet.  

Gelöschter Nick schrieb:

Stimmt natürlich auch zum Teil, aber selbst das 60 Minuten Konzept ist ja von Vegas übernommen

Ein 60 Minuten Konzept aus Vegas kann ich nicht erkennen? Die 69iger Shows gingen (inkl. Live Story) meist gute 70 Minuten. Fast alle Wintershows (Jan./Febr.) bis 74 gerade mal um die 45 / 50 Minuten. Im Sommer 74 dann schon wieder meist mehr als 70 Minuten. Natürlich gab es auch zwischenzeitliche Ausnahmen. Aber, dass er ein zeitliches Konzept übernommen hat?

Verwundert war ich über die sehr kurzen 50iger Konzerte. Bis ich eine Beatles Box mit Konzertmitschnitte hatte und die Konzerte dort auch nur 30 bis 45 Minuten lang waren. Ich habe keine Ahnung, wie lang gewöhnlich die Shows anderer Künstler (Neil Diamond / Tom Jones oder anderer Bands) in den 70igern war? Ggf. waren ja 60 bis 90 Minuten üblich?

Das ich gleich wieder auf Jochens Kommentar antworte ist dabei reiner Zufall😉

Und es gab ein Vorprogramm z. B. - Sweet Inspirations + Stamps u. schon dauerte die Show über 2 Stunden.

In einem Buch (muss mal nachschauen) sind auch Auszüge von Pressekommentaren in denen die kurzen Shows vom September 70 kritisiert wurden.

Die Shows damals waren einfach standardmäßig kürzer als heutzutage. Das hatte nix mit Elvis zu tun. Bei den Vegas-Gigs meine ich gelesen zu haben, sollte er nicht zu lange spielen, um die normalen  Vegas-Besucher nicht zu lange von den Spieltischen abzuhalten. Seine Gage war ohnehin nicht gerade gering, das musste auch wieder eingespielt werden. Und da die Shows aus Vegas zu großen Teilen auch auf den Tourneen gespielt wurden, übernahm man die Playlists einfach. Die Sylvester-Konzerte waren ja schon deutlich länger, er hätte also auch anders gekonnt. Ich vermute aber, diese Shows wurden auch besser bezahlt und dafür sollte er auch mehr abliefern?

Also ich habe mich auch schon und immer wieder mal gefragt warum die Elvis Shows relativ kurz sind. Jemand sagte mir mal folgendes: Elvis habe deshalb kurze Shows gegeben weil Er in den 60 Minuten alles gab! Soll heissen was andere Stars an Energy in 120 Minuten oder mehr verbrauchten das verbrauchte Elvis schon in 60 Minuten! Interessante Aussage ob dem so ist oder nicht? Was meint Ihr dazu?