James Bond - Ein Quantum Trost

Das beruhigt mich. Ich dachte schon, ich sei der einzige, der dem Film was abgewinnen könnte...

Aber eine Sache habe ich noch nicht begriffen. Es erschließt sich mir einfach nicht, warum James diese Camille (Olga Kurylenko) von dem Boot des fetten Ekelpakets General Medrano runterholt.

Zur Erinnerung: James beobachtet, wie sich der Quantum-Bösewicht Dominic Greene (Mathieu Amalric) und der schnauzbärtige Fettklopps General Medrano (der die Eltern von Camille auf´m Gewissen hatte) am Hafen unterhalten und sich über die Mitnahme von Camille durch den General verständigen (zum sadistischen Lustgewinn des Dicken und späterer Entsorgung der hübschen, dann missbrauchten Camille).

Eigentlich könnte dieses Mädel James doch vollkommen wurscht sein. Warum also rettet er sie von diesem Boot?! Sicher, im Hinblick auf die spätere Handlung ergibt das schon Sinn. Aber eben nicht in dem Moment. Ich habe ohnehin nicht begriffen, warum er erst so lange dort am Pier auf seinem Moped rumlungert ( versteht er doch sowieso kein einziges Wort der Unterhaltung) und DANN noch dieses Mädel rettet...

Meine Meinung:

1. Daniel Craig nach Sean Connery der mit Abstand beste Bond Darsteller den es bisher gibt
2. Bond nie gekannte Härte und Tiefe zu verleihen ist auch Klasse. Endlich weg vom Brosnan-Macho-Geschleime

Aber:

- Diese ewige "Treue zur Chefin" und "mein Agent" und "von allen ausgetrickst" und umgekehrt "Ich vertraue nur Bond" und "Hier und da ein Maulwurf" oder "Bond wird von oben abgeschrieben" Thema - ich kanns nicht mehr sehen. Billig, Kindergarten, abgelutscht. Man sollte ganz weg davon kommen, oder das nur noch dezent andeuten.
- Das Thema von EQT: Eine vermeintlich billige Rachgeschichte, eine Jagdszene nach der anderen, oder deutlich gesprochen: Eine MARKEN-WERBUNG Szene nach der anderen, oberflächliche B-Story die den Eindruck erweckte, als sei sie nur um die eben erwähnten Szenen drumherumgestrickt....das alles hat mich ENDLOS gelangweilt. Die schnellen Schnitte milderten das nicht, sondern verschlimmerten es: Szenen waren nicht mehr nachvollziehbar, und nach 30 min bekommt man wahlweise einen Augenkrampf oder einen Hörsturz - ich hab nach 1 Stunde ermüdet und mit Kopfschmerzen weggesehen, und den Krach-Bumm leiser gestellt. Von SPANNUNG hab ich in dem Film NULL gespürt. Aber ich wollte ihn unbedingt bis zum Schluß durchlaufen lassen.

Meiner Meinung nach entsteht Spannung aus geschickt vorbereiteten und eingeführten Szenen, und genau da hätte Bond dann seine Härte zeigen können. Man hätte die Charaktere, einschl. Bonds, viel deutlicher zeichnen müssen. So aber blieb alles sträflich oberflächlich, es gibt nicht eine Person im Film, von der man mehr erfuhr, oder mit der man sich näher indentifizieren konnte. Hitchcock hat vorgemacht, wie man Thriller und überraschende Wendungen mit "Horror" mit nahezu Stille produzieren kann. Ridley Scott hat mit Alien vorgemacht wie man Spannung auf den Siedepunkt treiben kann. Quentin Tarantino zeigt, wie man in wenigen Minuten Personen so deutlich im Charakter zeichnet, das man diese Person sofort glaubt zu kennen. Marc Forster beherrscht nichts von dem.

EQT geht für mich als Belastungstest für menschliche Sinne durch - mehr nicht. Schade eigentlich.

Szenen waren nicht mehr nachvollziehbar, und nach 30 min bekommt man wahlweise einen Augenkrampf oder einen Hörsturz - ich hab nach 1 Stunde ermüdet und mit Kopfschmerzen weggesehen, ...

Immer wieder wird so getan, als ob der ganze Film aus diesen stressigen, hektischen Kamerabewegungen und extrem schnellen Schnitten besteht. Aber das ist doch überhaupt nicht der Fall. Nur in den Actionszenen. Davon gibt es zwar eine ganze Menge, aber sie machen nun wirklich nicht den ganzen Film aus.

und den Krach-Bumm

Der aktuelle Film benötigt nicht den Bond Untertitel. Diese Figur ist derzeit austauschbar. Dieser Film ist sehr gut gemacht, aber benötigt nicht den Namen Bond. Das ist der entscheidende Punkt.

Warum nicht? Diese beiden Filme mit Craig erzählen den Anfang, wie er zu dem geworden ist was er er in den frühen Filmen immer war! Ich denke das dies nötig ist, um die Serie nach so vielen Jahre nicht langweilig werden zu lassen. Irgendwann will man ja auch mal wissen warum Bond überhaupt so ist wie er ist. Und ich denke das man dies zum richtigen Zeitpunkt tat. SO hat man es auch mit "Batman Begins" gemacht, um der Geschichte neuen Auftrieb zu geben. Nachdem der Anfang erzählt wurde, wird man sicherlich auch wieder zu einigen Bond-Standards übergehen. Das deutete schon das Ende des Filmes an. Er hörte so auf, wie die alten Filme anfingen: nämlich mit der Gunbarrel-Sequenz.

Sowas guckt man sich ja auch nicht auf der heimischen Mattscheibe an, wenn das Ding im Kino läuft!

Das hätte ich gar nicht ertragen.
Das liegt aber auch daran, das ich eher der Typ leiser und ruhiger Spannung bin, als das mir das in Hypergschwindigkeitsszenen und Presslufthammer Lautstärke quasi Beweis in meinen Schädel eingehämmert werden muss.

Sowas guckt man sich ja auch nicht auf der heimischen Mattscheibe an, wenn das Ding im Kino läuft!

Eben und laut muß es sein.

Ich war die Tage drin und mir hat er gefallen. Gut, leider mehr ein Action als Bond Film aber ok. Wer den klassischen Bond erwartet hat, wird mit Sicherheit entäuscht gewesen sein.

Eben und laut muß es sein.

Gerade gesehen. Zum Glück der kürzeste Bond-Film aller Zeiten.

Ich sah ihn neulich - und habe ihn nicht kapiert. Aber er hat mir sehr gut gefallen, gerade auch als Erweiterung und gleichzeitiges Gegenstück zum Vorgänger "Casino Royale". Ich hätte nicht gedacht, dass Craig mir mal so gut gefallen würde.

Die Dinger sind brutaler geworden. Obwohl, das waren sie eigentlich schon immer. Ich meine etwas anderes: Erbarmungsloser. Früher fiel jemand in ein Haifischbecken irgendwo in einer Fantasie-Welteroberer-Zentrale. Heute ist die Gewalt allgegenwärtig und sehr real.

Das einzige, was nervt: Warum müssen neuerdings immer ein paar bekackte Fords so in Szene gesetzt werden? War schon in "Casino" unerträglich, als Bond in irgendeiner Familienkutsche bei dem Casino vorfuhr. Da kann man sich für die Zukunft nur wünschen: "Er fuhr in einem Ford fort und kam nie mehr wieder..."

Ich sah ihn neulich - und habe ihn nicht kapiert.

Den kapiert auch niemand.