From Elvis in Memphis

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15 Dez. 2009 09:23 #761336 von etp
etp antwortete auf From Elvis in Memphis
hab's jetzt nicht überprüft, aber sind das eine die Moman Master und das andere Jarvis Master!?
Müßte man mal in die Sessions reinschauen .....
Ist mir jedenfalls vorher noch nie aufgefallen ....

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15 Dez. 2009 10:39 #761337 von Gelöschter Nick
Gelöschter Nick antwortete auf From Elvis in Memphis

Aber auffallend ist, daß die Instrumntenverteilung nicht einheitlich ist ... Wearin' That Loved On Look hat den Bass rechts, Only The Strong Survive hat den Bass links .... (oder waren es zwei andere Songs?)

Soweit ich das auf der Pfanne habe, haben die meisten der Songs den Bass rechts. Diese beiden zumindest.

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16 Dez. 2009 09:13 #761402 von etp
etp antwortete auf From Elvis in Memphis
I'll Hold You In My heart hat den Bass auf der anderen Seite.
Aber überhaupt sind die Instrumente unterschiedlich verteilt. Mal ist Drums links, mal rechts. Mal ist es das Piano, mal sind es die Hörner.

Ist das Absicht? :huh:

(Nicht mißverstehen: eigentlich stört es mich nicht sonderlich. Es ist nur auffällig!)

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16 Dez. 2009 10:13 #761405 von Gelöschter Nick
Gelöschter Nick antwortete auf From Elvis in Memphis

I'Ist das Absicht? :huh:

Es ist immer Absicht, denn die Regler eines Mischpults verstellen sich ja nicht von allein. :devil:

Ich denke, man hat hier nicht versucht, ein Album zu schaffen, das "wie aus einem Guss" klingt, sondern die Instrumente pro Song so verteilt, wie man es für sinnvoll erachtet hat bzw. wie die Umstände es erforderten. Es gibt Songs, da spielt kaum ein Instrument mit ("I'll Hold You In My Heart" ist so ein Beispiel), andere wiederum sind randvoll mit Instrumenten, Chören und Overdubs. Die kann man halt nicht alle über einen Kamm scheren.

Dass die Mixe meiner Meinung nach trotzdem größtenteils ein Griff in die Kloschüssel waren und dass diese Session für mich zu den am schlechtesten produzierten regulären Aufnahmen des Elvis-Katalogs gehört, was angesichts des Materials und der Bedeutung sehr bedauerlich ist, steht auf einem anderen Blatt. Auch gibt es keine andere Session, wo der Abstand zwischen den gelungenen Tracks und den Gurken so eklatant groß ist. Zwischen "Suspicious Minds" und "Hey Jude" liegen nicht nur Welten, sondern gleich ein ganzes Universum.

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16 Dez. 2009 10:25 #761407 von michael grasberger
michael grasberger antwortete auf From Elvis in Memphis

andere wiederum sind randvoll mit Instrumenten, Chören und Overdubs.

das uneinheitliche klangbild mag damit zusammenhängen, dass felton jarvis nachträglich an der moman-produktion herumgepfuscht hat.

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16 Dez. 2009 10:53 #761411 von Gelöschter Nick
Gelöschter Nick antwortete auf From Elvis in Memphis

das uneinheitliche klangbild mag damit zusammenhängen, dass felton jarvis nachträglich an der moman-produktion herumgepfuscht hat.

Laut Session-Unterlagen hat Jarvis die komplette Post-Production alleine gemacht, Chips Moman war bei keiner einzigen Overdub- oder Mixdown-Session anwesend. Also kann Felton auch nicht an Momans Produktion herumgepfuscht haben, da Moman nur bei den Aufnahmen der Rhythmusgruppe und Elvis' Stimme zugegen war und nichts weiter als ein unbearbeitetes, halb fertiges Achtspurband abgeliefert hat.

Ein uneinheitliches Klangbild entsteht meistens dann, wenn mehrere Produzenten und/oder Toningenieure an einer Aufnahme herumschrauben. Das war hier eindeutig nicht der Fall. Zumindest nicht, wenn die Session-Unterlagen korrekt geführt wurden. Es war immer das gleiche Team: Felton Jarvis als Produzent, Al Pachucki als Toningenieur. Die einzige Ausnahme ist "Suspicious Minds", den Mix hat Bill Porter in seinem eigenen Studio in Las Vegas gemacht. Deshalb klingt die Nummer auch besser als der Rest. Oder um es noch klarer auszudrücken: Es ist die einzige Produktion der gesamten 69er Session, die überhaupt gut klingt. :adeal:

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16 Dez. 2009 13:01 #761417 von michael grasberger
michael grasberger antwortete auf From Elvis in Memphis
hmm, du findest also, dass "kentucky rain" oder "any day now" schlecht produziert sind?
kann ich nicht nachvollziehen...
ich denke aber, dass chips moman davon ausging, dass auch er für die overdubs zuständig sein würde und von rca/bienstock/jarvis ausgebootet wurde. oder war von anfang an klar, dass er nur die rohversionen liefern sollte? kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.

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16 Dez. 2009 13:28 #761418 von Gelöschter Nick
Gelöschter Nick antwortete auf From Elvis in Memphis

hmm, du findest also, dass "kentucky rain" oder "any day now" schlecht produziert sind?
kann ich nicht nachvollziehen...

Ich finde die Mixe nicht so besonders gut. Weitaus schlechter als "Suspicious Minds". Als "schlecht produziert" würde ich sie nicht grundsätzlich bezeichnen, denn zu einer Produkton gehören schließlich alle Schritte von der Aufnahme über den Mix bis zum Mastering. Mir gefällt der Mix nicht. Vor allem ist der Mono-Mix von "Kentucky Rain" grottig, was besonders traurig ist, da ich den Song als einen der besten von Elvis betrachte.

ich denke aber, dass chips moman davon ausging, dass auch er für die overdubs zuständig sein würde und von rca/bienstock/jarvis ausgebootet wurde.

Wieso von denen? Elvis hatte zu entscheiden, wer was machte. Warum waren es bei allen Resultaten, die vielleicht etwas fragwürdig sind, immer die anderen, die es verbockt haben?

oder war von anfang an klar, dass er nur die rohversionen liefern sollte? kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.

Keine Ahnung, dazu habe ich noch nie irgendwas gelesen. Alle mir bekannten Interviews mit Moman beinhalten immer nur die gleichen drei Aspekte: Dass die Aufnahmen mit Elvis für ihn nichts besonderes waren, weil sich damals eh die wesentlich größeren Stars in seinem Studio die Klinke in die Hand gaben. Dass ihn an Elvis so ziemlich alles genervt hat, was sein Umfeld betraf, angefangen bei dem Idioten-Haufen, den er mit sich rumschleppte über seine geschäftlichen Verflechtungen mit Hill&Range bis hin zu Colonel Parker, der aber (meines Wissens) bei den Aufnahmen gar nicht dabei war. Und dass er sich gewünscht hat, dass aus dem Material nur ein Album entsteht, statt dass alles rausgehauen wird. (Da frage ich mich immer, warum es dann aufgenommen hat.) Außer dieser ewig gleichen Leier hört man eigentlich nicht viel von ihm. Oder weißt Du mehr?

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17 Dez. 2009 09:20 #761483 von michael grasberger
michael grasberger antwortete auf From Elvis in Memphis
hier ein zitat von marty lacker, einem der initiatoren der sessions in den american studios, der naturgemäß eindeutig im moman-camp zuhause ist:

"Chips Moman did the original overdubs and the final mixes as he does on every session he does, he never sends in unfinished records. However, Felton, unbeknownst to Elvis took them to Nashville and started messing with them and added Millie Kirkham and a couple of others to a couple of cuts and lost the feel the funky girl background singers from Memphis and Muscle Shoals did. He also screwed with the mix on some of them including adding that ridiculous ending to Suspicious Minds that almost killed that record with the radio program directors and dj's because it threw their air timing and shows off. Felton just couldn't stand it that Chips was the producer."

das heißt für mich, es gibt einen fertigen originalmix von chips moman, der bis dato unveröffentlicht ist.

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17 Dez. 2009 11:18 #761487 von Gelöschter Nick
Gelöschter Nick antwortete auf From Elvis in Memphis

hier ein zitat von marty lacker, einem der initiatoren der sessions in den american studios, der naturgemäß eindeutig im moman-camp zuhause ist:

Laut den mit vorliegenden Session-Unterlagen ist alles, was Marty Lacker da erzählt, kompletter Unsinn. Nun ist es natürlich eine Glaubensfrage, ob Lacker lügt (bzw. sich irrt) oder ob sämtliche Session-Unterlagen falsch sind. Ich für meinen Teil glaube da lieber den Session-Unterlagen. Erstens weiß man zur Genüge, was von den "Erinnerungen" der Mafia-Typen zu halten ist, vor allem, wenn es um musikalische Fragen geht oder wenn ihre eigenen Interessen im Spiel waren, und zweitens halte ich es für ausgeschlossen, dass die Unterlagen von 16 (!) Sessions komplett falsch geführt wurden. Klar gibt es bei den Unterlagen gelegentlich mal einen Irrtum, dass ein Musiker falsch benannt oder ein Instrument falsch zugeordnet wird, aber hallo, gleich sämtliche Unterlagen?!?

Und diese Unterlagen besagen, dass (bis auf zwei Ausnahmen) sämtliche Mixdown- und Overdub-Sessions (18.3., 19.3., 20.3., 21.3., 5.5., 6.5., 7.5. und 8.5.) im American Sound Studio abgehalten wurden. Alle Unterlagen nennen Felton Jarvis als Produzenten und Al Pachucki als Toningenieur. Lediglich bei den früheren Overdub-Sessions der Januar-Aufnahmen (19.1., 22.1., 23.1. und 24.1.) war Chips Moman anwesend und mitverantwortlich. In Nashville fand nur eine einzige Overdub-Session statt, am 25.3. in Studio A, da singt dann unter anderem Millie Kirkham Background und ein paar Streicher kamen hinzu. Da wurden aber nur 6 Songs bearbeitet: "True Love Travels On A Gravel Road", "Do You Know Who I Am", "It Keeps Right On A-Hurtin'", "If I'm A Fool", "The Fair's Moving On" und "Who Am I".

Die zweite Overdub-Session, die nicht im American Sound Studio stattfand, war die für "Suspicious Minds" am 7.8.1969, die in Bill Porters "United Recordings Studio" in Las Vegas stattfand. Das war, wo das berühmte Fade-Out-Fade-In-Ending gemacht wurde, außerdem kamen die Bläser hinzu, alles andere war schon auf dem Band.

Lacker macht hier also aus zwei Ausnahmen von 18 Sessions, wo es nur um sieben Songs ging, eine Regel und tut so, als wäre es immer so gewesen. Außerdem behauptet er, dass Chips Moman fertige Mixe abgeliefert hat, obwohl er bei keiner einzigen Mixdown-Session (die logischerweise erst NACH sämtlichen Overdubs stattfinden konnte) dabei war. Da glaube ich auch nicht mehr an einen Irrtum. Der Kerl erzählt einen Haufen Bullshit, und seine Interessen dahinter dürften wohl jedem klar sein.

Und dass Elvis von alledem nichts gewusst hat, ist der größte Blödsinn schlechthin. Das wird aber immer wieder mal gerne erzählt, wenn irgendwas nicht so lief, wie man es heute gerne gehabt hätte. Demnach müsste Elvis von 80% seiner Karriere rein gar nichts mitbekommen haben: Er drehte Filme, die er nicht wollte, nahm Songs auf, die er nicht singen wollte und ließ Hinz und Kunz an seinen Aufnahmen herumschrauben. Alles über seinen Kopf hinweg. Glaubst Du das? Ich nicht.

Wenn man mal logisch nachdenkt, MUSS es Quatsch sein: Eine Overdub-Session kostet Geld, viel Geld: Studiomiete, Personal und Musiker. Wer soll das denn bezahlt haben? RCA ganz sicher nicht, denn die hätten bei Parker und Elvis einen lauten Brüll gelassen, warum denn alles zweimal gemacht werden muss. Also hätte Elvis es aus seiner eigenen Tasche bezahlen müssen. Und dann hätte er's auch gewusst, es sei denn, sie haben ihm die Kohle geklaut.

Ganz abgesehen davon, dass Elvis die ferigen Master freigeben musste, bevor sie veröffentlicht wurden. Diese Storys, dass er seine fertigen Platten das erste Mal hörte, wenn sie im Radio liefen, sind Folklore. Es sei denn, er hat die Freigabe unterschrieben, ohne sich die Probepressungen anzuhören. Das mag in den Karriereabschnitten, die von Desinteresse geprägt waren, vielleicht mal der Fall gewesen sein. Aber ganz sicher nicht bei der 69er Session, wo er so viel Herzblut investierte und deren Wichtigkeit ihm vollends bewusst war.

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